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Vertraue nicht dem Feind

Vertraue nicht dem Feind

Titel: Vertraue nicht dem Feind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Foster
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lächelte, und ihre Fröhlichkeit machte auch ihn glücklich.
    Rowdy hielt noch immer die rote Haarsträhne zwischen den Fingern. Er trat einen Schritt näher an sie heran und senkte vertraulich die Stimme. »Komm doch nach der Arbeit noch bei mir vorbei.« Viel konnte er ihr zwar nicht bieten, aber immerhin hatte er ein Bett …
    Sie riss entsetzt die Augen auf und schien erst jetzt zu bemerken, dass er sich eine Locke um den Finger gewickelt hatte. Sie zerrte hektisch an der Haarsträhne. »Nein, tut mir leid.«
    Rowdy versuchte, sich seinen wachsenden Unmut nicht anmerken zu lassen. »Wie wäre es mit morgen?« Obwohl er ihre Antwort vorausahnte, gab er sich nicht geschlagen. »Übermorgen?«
    »Tut mir leid, Rowdy, aber ich kann nicht.«
    Okay, es wurde Zeit, Klartext zu reden. In einer Nacht wie dieser, in der ihm alte, widerwärtige Erinnerungen keine Ruhe ließen, würde er auf keinen Fall allein nach Hause gehen. Er musste die quälenden Gedanken zum Schweigen bringen – und Sex hatte sich als verlässlichstes Gegenmittel erwiesen.
    Er umrundete Avery, schnitt ihr den Fluchtweg ab und trieb sie mit sanftem Nachdruck – ohne ihr Angst einzuflößen – in eine Ecke. »Ich werde heute Abend jemanden mit zu mir nehmen.«
    Sie ließ sich nicht beeindrucken. »Ganz schön dreist.«
    »Ich mag es, wenn du so bockig bist.«
    Sie schlug spielerisch nach ihm. »Du glaubst also, du hättest es so einfach, ja?«
    »Einfach? Bei dir? Nein. Bei einer anderen Frau? Wer weiß. Aber ich würde lieber dich mitnehmen.«
    In ihrem Gesicht arbeitete es. War sie empört? Fassungslos? Oder etwa traurig? Er konnte es nicht genau sagen.
    Sie hob das Kinn. »Und wenn ich nicht mitkomme?«
    Er würde sie nicht anlügen. »Dann suche ich mir eine andere.«
    Sie kniff die Augen zusammen, unübersehbar zornig und auch gekränkt. »Nur zu.«
    Damit ließ sie ihn stehen. Er hielt sie nicht auf, sah ihr nur nach, wie sie eilig davonging. Der Verlust schmerzte ihn, selbst wenn er es nur ungern zugab.
    Was soll’s.
    Er würde schon noch rausfinden, weshalb sie ihn zurückwies. Wenn er den Grund für ihre Bedenken erst einmal kannte, würde er auch einen Weg finden, sie zu entkräften und Avery für sich zu gewinnen.
    Aber nun musste er ausloten, welche Alternativen sich ihm boten. Eine verführerische Brünette erregte seine Aufmerksamkeit. Ihr sinnliches Lächeln und die Blicke, mit denen sie ihn von Kopf bis Fuß musterten, waren eine deutliche Einladung.
    Die Verlockung war groß, und er war eben auch nur ein Mann. Er wollte Avery und hätte sich in ihrer Gesellschaft sicher wohler gefühlt – aber er war auch nicht immun gegen eindeutige, sexuelle Angebote. Nicht, wenn die ihm helfen würden, eine harte Nacht wie diese zu überstehen.
    Er nahm Kurs auf die Frau, als plötzlich sein Handy klingelte. Er zog es aus der Tasche und warf einen Blick auf die Nummer auf dem Display.
    Reese.
    Rowdy stieß die Luft aus, zügelte seine Bedürfnisse noch ein wenig und nahm den Anruf an. »Hallo, Reese.«
    »Wie ist es heute gelaufen, Rowdy?«
    Verdammt. Alice hatte also nicht reinen Tisch gemacht, sonst hätte Reese nicht so gelassen geklungen. War er aufgehalten worden und erst jetzt vom Revier zurückgekehrt, oder hatte sie tatsächlich gekniffen? »Bist du gerade bei Alice?«
    »Ja, vor ihrer Wohnung.«
    »Was hat sie dir erzählt?«, tastete sich Rowdy vor.
    Reese ließ einige Sekunden verstreichen, ehe er antwortete. »Wir haben nicht viel geredet, bevor sie … eingeschlafen ist.«
    So, so, eingeschlafen war sie also? Ein Blick auf die Uhr verriet ihm, dass es dafür noch relativ früh war. Interessant. Dann fiel wohl ihm die undankbare Aufgabe zu, Reese ins Bild zu setzen.
    Rowdy rieb sich den Nacken und steuerte ein Separee an, in dem er ungestört telefonieren konnte. »Du solltest dich vielleicht lieber hinsetzen.«
    »Ich bin gerade mit Cash draußen«, gab Reese grimmig zurück.
    Dann war Alice also nicht in der Nähe. Vielleicht war es besser so. Dann konnte sich Reese sammeln, ehe er sie konfrontierte. Alice war zwar manchmal anstrengend, aber auch empfindsam, und Rowdy wollte nur ungern, dass sie durch rüde Worte verletzt wurde. »Mach dich auf was gefasst. Auf nichts Gutes.«
    Reese fluchte leise. »Erzähl mir alles.«
    Genau das tat Rowdy und informierte Reese detailliert über Alices Kapriolen. Reese wurde immer stiller.
    Rowdy konnte seine Frustration nachvollziehen. Miss Alice Appleton besaß wirklich ein einzigartiges

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