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Verwandte Seelen

Verwandte Seelen

Titel: Verwandte Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nica Stevens
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verfolgten gespannt das Geschehen. Es war beängstigend still.
    Matt war jegliche Farbe aus dem Gesicht gewichen.
    Grimmt lies knurrend von ihm ab. Er stampfte mit einem letzten wütenden Blick auf Conner davon.
    „Da seht ihr’s! Er nimmt sie in Schutz!“, wimmerte Matt und zitterte immer noch am ganzen Körper.
    „Halt die Klappe, Matt . . . !“, flüsterte Conner. Dann verlor er wieder das Bewusstsein.
    Sally beugte sich über ihren Bruder und schluchzte: „Was hat das alles zu bedeuten?“
    Matt sah sie fragend an. Er schien keine passende Erklärung zu haben.
    Ich hingegen hatte da so eine Vermutung. Woher sonst sollte Grimmt das Wissen über die wohl einzige Schwäche der Unsterblichen haben, wenn nicht von seinem speziellen Freund? Jake musste ihm wirklich vertrauen. Er hatte sein eigenes Volk verraten. Dadurch half er seinem Freund, in dieser schweren Zeit zu überleben. Grimmt konnte sich und sein Gefolge mit diesem Wissen schützen. Dieses Geheimnis würde er mit ins Grab nehmen. Man kann sich vorstellen, was mit Jake geschehen würde, sollten die Unsterblichen von diesem Verrat erfahren. Weshalb aber, hatten sie sich bei uns eingemischt, uns geholfen?
    Grimmt hatte nach meinem Namen gefragt und schien bei meiner Antwort nicht verwundert zu sein. Kannte er mich? Ich musste dringend mit diesem Grimmt reden, aber nachdem, was gerade geschehen war, beschloss ich, dies noch ein wenig aufzuschieben. Dieser Mann jagte mir schon genug Angst ein, selbst wenn er nicht so in Rage war.
    Nachdem wir das Essen schnell hinuntergeschlungen hatten, ging es auch schon weiter. Wie gern hätte ich mich noch ein wenig gewaschen, aber da sich Marlon ständig in meiner Nähe herumtrieb, war das ein schwieriges Unterfangen.
    Grimmt hob seinen rechten Arm, woraufhin sich alle in Bewegung setzten.
    Diesmal hatten Sally und ich ein Pferd gemeinsam zugewiesen bekommen. Ich war froh darüber, nicht wieder hinter einem der Männer aufsitzen zu müssen. Andererseits schmerzte mein Hintern, sobald ich im Sattel saß und ich wäre lieber zu Fuß gegangen.
    Sally fluchte leise hinter mir. Sie rutschte hin und her, um eine einigermaßen bequemere Position einzunehmen.
    Ich prustete los.
    Schließlich fiel auch Sally in mein Lachen ein, nachdem sie mir einen neckenden Schlag in den Rücken verpasst hatte.
    Wir waren seit ungefähr fünf Stunden unterwegs.
    „Hörst du das?“, fragte ich Sally.
    Dexter ritt mit Conner im Schlepptau neben uns her. „Der Fluss ist nicht mehr weit. Wir sind fast am Ziel.“
    Als wir das Wasser erreichten, ließ uns Grimmt jedoch nicht wie erhofft absitzen, sondern ritt mit dem Flussverlauf weiter. Der reißende Strom trieb schnell an uns vorüber. Das Rauschen war so laut, dass man sein eigenes Wort nicht mehr verstehen konnte.
    Es dauerte noch eine gute Stunde bis der Wald sich langsam lichtete und eine überwältigende Landschaft zum Vorschein kam.
    Vor uns breitete sich eine flache, grüne Ebene aus. Der Fluss mündete hier in einen See, der von einem schmalen Kieselstrand eingeschlossen wurde und sich am Ende in einen mächtigen Wasserfall ergoss. In einiger Entfernung ging die Ebene in eine Hügellandschaft über. Am Horizont konnte man riesige schneebedeckte Gipfel erkennen.
    Ich war noch dabei, dieses beeindruckende Panorama zu verarbeiten, als ich in einiger Entfernung eine Gruppe Reiter bemerkte, die sich schnell näherten.
    Da hob Grimmt auch schon seinen Arm und alle stoppten. Er selbst jedoch trieb sein Pferd an. Er raste davon.
    Auch aus deren Gruppe hatte sich ein Reiter gelöst und ritt auf Grimmt zu. Noch nie hatte ich ein so schnelles Pferd gesehen. Mir war unklar, wie sich der Mann darauf halten konnte. Mein Herz raste voller Aufregung in meiner Brust.
    Ich versuchte mich in meinem Sattel etwas aufzustellen, um besser sehen zu können, wurde aber unter Sallys Protest zurückgezogen.
    In diesem Moment trafen die Reiter aufeinander und umarmten sich, immer noch auf ihren Pferden sitzend.
    Sie waren zu weit von uns entfernt. Ich konnte sie nicht genau sehen oder gar hören, aber eines sah ich ganz deutlich: Sie waren sich sehr vertraut und voller Freude über ihr Wiedersehen. Hätte ich es nicht besser gewusst, so wäre es einer liebevollen Begrüßung zwischen Vater und Sohn gleichgekommen, denn Grimmt war augenscheinlich viele Jahre älter als sein Gegenüber.
    Es kam mir vor wie eine Ewigkeit bis sie endlich ihre Pferde wendeten und sich in unsere Richtung aufmachten.
    Ich stieg ab,

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