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Verwandte Seelen

Verwandte Seelen

Titel: Verwandte Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nica Stevens
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bewusst, mit dem sie mich beobachtete, doch ich konnte mich von diesem Naturschauspiel einfach noch nicht losreißen.
    Ob sie wohl wusste, wie es um ihren Clan stand? Hatte Silas ihr von unserer ausweglosen Situation berichtet? Oder hatte er geschwiegen, damit sie sich nicht so sorgen musste?
    Die Sonne war nun vollständig verschwunden und die Dunkelheit der Nacht hüllte uns ein. Ich presste meine Lippen fest aufeinander, um nicht verzweifelt aufzuschreien. Unbarmherzig überflutete mich das Gefühl des Verlustes . . . Ich fürchtete mich so vor dem morgigen Tag . . . Ich hatte wahnsinnige Angst vor dem Tod, doch noch mehr Angst hatte ich davor, Jake zu verlieren.
    „Ist alles in Ordnung?“, fragte mich Nancy nun besorgt, nachdem sie minutenlang neben mir ausgeharrt hatte.
    Ich nickte hoffnungslos und lief langsam weiter, wobei ich vermied, sie anzusehen. Immerzu drehte ich mich wieder zum Horizont zurück, wo sich wahrscheinlich das letzte Mal ein Tag von mir verabschiedet hatte. Was würde ich dafür geben, die Zeit noch einmal zurückdrehen zu können.
    Meine Augen so weit wie möglich geöffnet, schaute ich nach oben. Es war ein krampfhafter Versuch, meine Tränen aufzuhalten. Die Sterne leuchteten bereits auf uns herunter.
    Das Gefühl, was mich in diesem Moment überkam, als ich die tröstenden Lichterpunkte über mir wahrnahm, ließ mich innehalten. Ich sah zu ihnen hinauf und nickte ihnen zu. Meine Eltern und Dexter warteten auf mich . . .
    Nancy musste glauben, ich hatte den Verstand verloren. Mit langen Schritten hastete ich nun vor ihr her. Ich wollte nur noch zu Jake. Ab jetzt zählte für mich jede Sekunde . . .
    Draußen vor dem Speisehaus brannte ein großes Lagerfeuer, um das sich alle versammelt hatten und etwas aßen.
    Jake sah auf, als wir uns zu ihnen gesellten und schaute mich bewundernd an. Lächelnd machte er mir Komplimente, indem er mich langsam von oben bis unten musterte und mir anerkennend zunickte.
    Ich strahlte ihn an. Wie gern hätte ich mich zu ihm gesetzt, doch er wurde von seinen Freunden umlagert. Sie überschütteten ihn neugierig mit Fragen.
    Deprimiert setzte ich mich auf den einzigen freien Platz am Feuer und aß ein Stück Brot, das Grimmt mir reichte.
    Jake erwiderte meinen flehenden Blick und flirtete offenkundig mit mir. Er wollte genauso in meiner Nähe sein, wie ich in seiner.
    Einigen der unsterblichen Frauen schien dies nicht besonders zu gefallen. Sie himmelten ihn an. Dabei war ich ihnen offensichtlich ein Dorn im Auge, denn sie straften mich mit neidischen Blicken ab.
    Am liebsten hätte ich ihnen auf die Nase gebunden, dass wir verheiratet waren. Aber die menschliche Ehe spielte für sie keine Rolle. Für sie war Jake noch zu haben . . .
    Ich musterte die jungen Frauen misstrauisch und ertappte mich bei dem Gedanken, welche von ihnen er wohl interessant fand. Würde er den Rest seines Daseins mit einer von ihnen verbringen, wenn es mich nicht mehr gab? Eine Welle der Eifersucht brach gnadenlos über mich herein.
    Jake zog seine Augenbrauen nachdenklich zusammen. Er spürte, dass mich etwas beschäftigte.
    Da ich ihn nicht beunruhigen wollte, lächelte ich ihm schüchtern zu, stand jedoch auf, um aus dieser Situation zu entfliehen. Ich wusste nicht, wie lange ich noch die Haltung bewahren konnte.
    Doch Jake stand ebenfalls auf und wartete darauf, was ich als nächstes tun würde.
    Als ich langsam um das Feuer herumlief, bewegte er sich synchron zu mir und lächelte mich über die Flammen hinweg an.
    Er raubte mir den Atem . . . Der Schein des Feuers spiegelte sich in seinen Augen. Seine verwuschelten Haare fielen ihm verspielt in die Stirn, verführten mich geradezu, sie zu streicheln. Ich begehrte ihn so sehr . . .
    Nun kam er wie eine Raubkatze auf mich zu, bereit jeden Moment anzugreifen. Ohne meine Augen freizugeben, ergriff er meine Hände und streichelte sie mit seinen Daumen. Meine Haut brannte unter dieser sinnlichen Berührung. Ich spürte sofort wieder dieses Knistern zwischen uns.
    Sein Blick war so intensiv, so einladend . . . Ich bekam ganz weiche Knie. „Du schaffst es immer wieder, mich in einer Art und Weise zu verzaubern, dass ich dir völlig ausgeliefert bin“, flüsterte er mir liebevoll ins Ohr. „Lass uns von hier verschwinden!“ Seine Lippen berührten mich dabei fast unmerklich. Ich erschauderte . . .
    „Ich weiß, was du vorhast“, brachte ich kaum hörbar heraus.
    Er lachte leise. Sein Mund streichelte nun spielerisch über meine

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