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Verwunschen

Verwunschen

Titel: Verwunschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrike Schweikert
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hervor.
    Der Wächtergnom stieß mit seiner Lanze in die Luft und rief mit Abscheu in der Stimme: »Die Kinder O’Connors!« Und auch die Miene des Elf zeigte nun eine Feindseligkeit, dass Kylah zurückwich und gegen die Zwillinge taumelte.
    »Kylah MacOwen«, donnerte der Elf mit mächtiger Stimme, sodass das Echo die Worte von den Wänden zurückwarf. »Sprich nicht über Dinge, von denen du offensichtlich nichts weißt, und verbürge dich nicht für Wesen, deren Schuld du nicht ermessen kannst.«
    Ein Lichtblitz erhellte die Höhle für den Bruchteil einer Sekunde und mit einem Donnerschlag verschwand der Elfenfürst.



E ine weitere Ewigkeit verstrich, ohne dass etwas passierte, außer dass der Wächtergnom sie aus den Tiefen der Höhle beobachtete. Dann aber trat eine Elfin aus einer Öffnung zu ihrer Rechten. Dem Aussehen nach musste sie zu den Höhlenelfen gehören, auch wenn sie ein ganzes Stück kleiner war als der Fürst. Sie blieb in einiger Entfernung stehen und betrachtete die Gefangenen. Mona überlegte, ob sie sie ansprechen sollte, da ergriff Kylah die Initiative.
    »Wie ist Euer Name?«, erkundigte sie sich, doch die Elfin schüttelte nur stumm den Kopf. Sie wandte sich ab und ging zu der Nische, in der Patricks Rucksack lag. Sie packte alle Gegenstände aus und betrachtete sie aufmerksam von allen Seiten. Sie roch an dem Paket mit den Wurstbroten und Mona glaubte einen Ausdruck von Abscheu in ihrem Gesicht wahrnehmen zu können. Dann nahm sie Brote, Äpfel, Schokolade und die Wasserflasche und brachte sie den Gefangenen.
    »Danke!«, sagten diese voller Erleichterung im Chor, denn ihr Hunger und Durst waren inzwischen unerträglich.
    »Wer seid Ihr?«, versuchte es Kylah noch einmal, doch die Elfe neigte nur den Kopf und schwieg. Dann entfernte sie sich wieder genauso lautlos, wie sie gekommen war.
    Die Kinder packten rasch die Brote aus und schlangen sie so schnell herunter, dass es sie im Magen schmerzte. Natürlich teilten die Zwillinge mit Kylah ihren Proviant und auch die Flasche Wasser, die schneller leer war, als ihnen lieb sein konnte. Was nun? Was würden sie essen und trinken, wenn Hunger und Durst in ein paar Stunden zurückkehrten? Wie lange würden die Elfen sie hier noch gefangen halten? Die Zeit verstrich in quälender Eintönigkeit. Sie konnten jetzt zwar in der Dunkelheit die magischen Wesen erkennen und die Konturen der Felsen um sich herum, dennoch wirkte die Höhle düster und bedrückend auf sie, und ihnen war in der feuchten Kühle inzwischen eiskalt. Die drei drückten sich eng aneinander, dennoch konnte Mona nicht verhindern, dass ihre Zähne aufeinanderschlugen. Der Gnom dagegen schien die Kälte nicht zu spüren. Er schritt in einiger Entfernung mit seiner Lanze in der Hand auf und ab und murmelte vor sich hin. Nur ab und zu konnten sie einzelne Worte ausmachen. Der Name O’Connor tauchte ziemlich häufig auf, und »verraten und verkauft«, murmelte er immer wieder vor sich hin während er den Kindern finstere Blicke zuwarf.
    »Ich werde daraus nicht schlau«, meinte Patrick, und den Mädchen ging es nicht besser.
    Plötzlich hielt der Gnom inne. Er fixierte seine drei Gefangenen noch einmal, dann drehte er sich um und marschierte davon. Sie konnten seine Schritte nicht hören. Wie alle Magischen konnte er sich geräuschlos bewegen und vermutlich auch unsichtbar machen. Sie konnten sich also nicht sicher sein, dass er sie wirklich hier in der Höhle alleine gelassen hatte. So lauschten sie eine Weile atemlos in die Finsternis und strengten ihre Augen an, doch außer den matt schimmernden Felsen war nichts zu erkennen.
    »Ich glaube, er ist wirklich weg«, wisperte Mona. Kylah nickte.
    »Ja, riskieren wir es. Gib mir deine Hände, damit ich den Knoten weiter lockern kann.«
    Mona streckte ihr die Fesseln hin, während Patrick weiter angestrengt in die Dunkelheit starrte, aber nichts regte sich. Der Gnom schien sie tatsächlich allein ihrem Schicksal überlassen zu haben. Ob dies eher Anlass zur Hoffnung oder zur Sorge war, konnten sie nicht sagen. Jedenfalls machte sich Kylah eifrig an den Knoten zu schaffen, bis der Riemen um Monas Hände herabfiel. Die drei strahlten einander an, wagten aber nicht, auch nur einen Laut von sich zu geben. Wer konnte schon sagen, wie nah der nächste Magische gerade war. Rasch befreite Mona nun Kylah und Patrick. Als der letzte Riemen an den Füßen gelöst war, erhoben sie sich langsam und sahen sich um. Nichts geschah.
    »Wohin jetzt?«,

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