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Vic Daniel 1 - Down in the Valley

Vic Daniel 1 - Down in the Valley

Titel: Vic Daniel 1 - Down in the Valley Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David M Pierce
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Hauses. Durch das Panoramafenster konnte ich wohlgepflegte Reihen von Bohnen, Mohrrüben, Zwiebeln und Kopfsalat sehen, sowie eine Reihe meiner alten Lieblinge, dahin, dahin, doch nicht vergessen, eine Reihe, um es kurz zu machen, eine Reihe, wie war noch der Name, eine Reihe Himbeerbüsche. Sara benahm sich gut, sie riß sich zusammen, bis wir auf etwas saßen, was wie ein Do-it-yourself-Sofa aussah, aber dann ließ sie es raus und fragte Mrs. Lillie:
    »Wo ist bitte meine Mutter?«
    Mrs. Lillie sah mich hilfesuchend an; da war sie bei mir falsch.
    »Sie ist tot, mein Kleines«, sagte sie freundlich zu dem Mädchen. »Es tut mir schrecklich leid.«
    Sara brach in Tränen aus. Ich zog sie an meine Schulter; ich meine, es gibt Zeiten, da muß man über das hinwegsehen, was Wimperntusche fast neuem Wildleder antun kann.
    »Ich hab’s gewußt«, sagte sie mit erstickter Stimme. »Ich hab’s gewußt.«
    »Klar hast du das gewußt«, sagte ich.
    »Ich hab’s gewußt! Ich hab’s die ganze Zeit gewußt! Sonst hätte sie doch Kontakt mit mir aufgenommen.«
    »Klar hätte sie das, Baby.« Ich hielt die magere Gestalt, bis ihre Tränen mit einem letzten Rütteln versiegten. Dann nahm Mrs. Lillie sie mit nach draußen, um ihr das Gesicht zu waschen, und ich stand auf, um aus dem Fenster zu sehen und die Himbeeren mit einem bösen Blick zu bedenken. Verdammt will ich sein, wenn ich nicht auch noch eine Reihe Melonen sah. Dann warf ich einer großen, gerahmten Fotografie einen bösen Blick zu, die zusammen mit einem Gummibaum und einer Silberschale voller Pfefferminzplätzchen auf einem Beistelltisch stand, einer teuren Studioaufnahme, komplett mit beleuchtetem Hintergrund, die einen Schönling in der Uniform eines Marineleutnants zeigte. Dann stahl ich ein Pfefferminzplätzchen, und weil immer noch Geräusche aus dem Badezimmer herüberkamen, riskierte ich einen Blick in ein großes Kuvert, das auf einem Kaffeetisch vor dem Sofa lag. Ich nahm an, daß Mrs. Lillie es in Erwartung unseres Besuchs dorthin gelegt hatte. In dem Kuvert waren einige alte Fotos von ihr und einem Mädchen, welches Saras Mutter sein mußte, als Schwesternschülerinnen, dann die beiden bei einer Abschlußfeier und verschiedene Urlaubsschnappschüsse, auf denen Schönling manchmal zwischen den beiden Mädels stand. Ich stopfte die Fotos schnell wieder zurück; die gingen mich jetzt nichts mehr an; wenn der Mopkopp mir was erzählen wollte, tat er es sowieso; wenn er seine Geheimnisse für sich behalten wollte, nur zu.
    Die Mädchen kamen frischgemacht zurück; Sara war blaß, aber gefaßt. Als Mrs. Lillie in Richtung Küche ging, um Kaffeewasser aufzusetzen, fragte ich das Kind nach dem Befinden. Sie zeigte mir ihren Mittelfinger {plus, vorsichtshalber, den Zeigefinger), und dem entnahm ich, daß es ihr recht gut ging. Ich sagte den Damen, sie hätten ja sicher viel zu bereden, und ich würde mal Luft schnappen gehen, etwa soviel Luft, wie man in zwei Stunden schnappen kann, falls sie nichts dagegen hätten. Sie legten keinen Protest ein, und ich trollte mich.
    Ich saß ein Weilchen unter einem Baum im Park und beobachtete zwei wahnsinnige Teenager, die bei 30°C mit einer Frisbee-Scheibe spielten, holte mir bei einem Eiswagen ein Eis am Stiel (Orange) und folgte dann meinem unfehlbaren Sechsten oder vielleicht Siebten Sinn, bis ich in der nächsten Kneipe landete. Der ist in tiefster Seele treu, wer die Heimat liebt wie du.
    Als die verabredeten zwei Stunden vorbei waren, ging ich gemächlich zurück zum Chestnut Drive. Obwohl ich mich nicht verlaufen hatte, fragte ich nochmal eine Radfahrerin nach dem Weg, weil sie dermaßen appetitlich war, so unglaublich hübsch... Sie war der cheerleader , den ich auf dem College nie kennengelernt hatte, weil ich nie aufs College gegangen bin, und wenn ich aufs College gegangen wäre, hätte ich sie wahrscheinlich trotzdem nicht kennengelernt; ihre Augen waren blau, ihr Haar war blond mit sonnengebleichten flachsblonden Strähnen, ihre Beine waren gebräunt, und ihr T-Shirt war feucht und eng.
    »Zweite rechts, Sir«, sagte sie mir. Sir. Das wird mir eine Lehre sein. Wird es aber wahrscheinlich doch nicht.
    Als ich zum Haus zurückkam, klingelte ich und wurde hineingelassen. Sara war marschfertig; das große Kuvert hatte sie fest unter einen Arm geklemmt.
    »Ihr Mann noch nicht zu Hause?« fragte ich Mrs. Lillie.
    »Er ist verreist«, sagte sie knapp. Das Haus hatte den Eindruck gemacht, als sei er oft

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