Viel besser als fliegen - wahre Geschichten für Teens
die Beschwerden war Migräne.
Migräne? Wie bitte? All das nur wegen Kopfschmerzen? Unmöglich!
Die Ärzte versicherten mir, dass es sehr wohl möglich sei. Obwohl die Mehrheit der Leute mit Migräne nicht so starke Symptome hätten wie ich, gebe es doch ein paar, bei denen es genauso sei wie bei mir, erklärten die Ärzte. Die Gründe seien meist nicht bekannt. Obgleich Migräne behandelbar sei, sei sie selten heilbar. Die Ärzte schlugen mir Medikamente vor, warnten mich jedoch vor den Nebenwirkungen.
Ich entschied mich, aufgrund meines Alters keine Medikamente zu nehmen, weil ich mich vor den Auswirkungen langfristiger Tabletteneinnahme fürchtete. Stattdessen betete ich um Heilung von dieser Krankheit.
Monate vergingen ohne Zwischenfälle – doch die Migräneanfälle traten wieder und wieder auf. Ich rätselte, warum Gott bei mir eine solche Krankheit zuließ, und ich fragte mich, wie ich damit umgehen sollte.
Stachel im Fleisch
Antworten fand ich in der Bibel, als ich entdeckte, dass auch der Apostel Paulus eine Krankheit hatte, die er verabscheute. Er schreibt: „Gott hat mir einen ‚Stachel ins Fleisch‘ gegeben: Ein Engel des Satans darf mich mit Fäusten schlagen“ (2. Korinther 12,7). Die Bedeutung seiner Worte erschließt sich, wenn man bedenkt, dass Paulus bereits ausgepeitscht, gegeißelt, mit der Rute geschlagen und gesteinigt worden war und Schiffbruch erlitten hatte!
Welche Krankheit hatte Paulus? Im Laufe der Jahre haben die Theologen verschiedene Möglichkeiten erörtert, wovon die meisten auf dieser Bibelstelle im 2. Korintherbrief basieren sowie auf dem Text über Paulus’ Bekehrung (Apostelgeschichte 9,1–19). Die Forscher erklärten, dass Paulus vor seiner Bekehrung auf den Boden fiel, nachdem ihn ein Licht vom Himmel angestrahlt hatte. Daraufhin war er drei Tage lang blind und bekam sein Augenlicht erst wieder, nachdem etwas wie Schuppen von seinen Augen gefallen war. Sie folgern, dass Paulus möglicherweise epileptische Anfälle, eine Augenkrankheit oder sogar Migräne hatte!
Was dieser „Stachel“ auch gewesen sein mag, wir können klar erkennen, wie er damit umging. Zuerst bat er Gott, den „Stachel“ wegzunehmen (2. Korinther 12,8). Als Gott es dann nicht tat, konnte Paulus es akzeptieren – und wurde sogar dankbar dafür (Vers 9). Er erkannte, dass die Schwachheit ihn davor schützte, eingebildet zu werden, und dass dadurch Gottes Kraft in seinem Leben sichtbar wurde.
„Darum“, so schreibt er, „freue ich mich über meine Schwächen, über Misshandlungen, Notlagen, Verfolgungen und Schwierigkeiten. Denn gerade wenn ich schwach bin, dann bin ich stark“ (Vers 10).
Paulus’ Worte zeigen mir einen Weg, wie ich mit der Krankheit leben kann. Durch sein Leben und durch andere Menschen in meiner Umgebung erkenne ich, dass ich mich entscheiden kann: Entweder lasse ich mich von der Krankheit auffressen oder ich finde einen Weg durch die Krankheit hindurch zum Sieg. Ich weiß, dass ich mit meinem Leiden nicht allein bin und dass mein Leiden nicht sinnlos ist. Wenn ich flachliege, steht Gott aufrecht neben mir. Mich tröstet, dass mein Leben in seinen Händen ist – in den Händen, die aus Liebe zu mir durchbohrt sind.
Jeanne Zornes
DIE BESTE UND DIE SCHLIMMSTE ZEIT
Die Prüfungswoche war da – und während ich für die Englischprüfung auf meinen Platz in der ersten Reihe zusteuerte, dachte ich an den Eingangssatz des Romans „Eine Geschichte aus zwei Städten“ von Charles Dickens: „Es war die beste und die schlimmste Zeit …“
Die „beste Zeit“ war für mich, dass ich meinem Hochschulabschluss immer näher kam. Doch die „schlimmste Zeit“ war dieses Fach. Ich atmete tief durch und griff nach dem kleinen Prüfungsbuch mit blauem Einband, das jeder Student in der Campusbuchhandlung kaufen musste.
Ich wollte diese Prüfung einfach hinter mich bringen, denn es warteten noch zwei weitere an diesem Tag auf mich. Schlimmer noch: Ich hatte mir einen Virus eingefangen. Mein Kopf schmerzte und mein Magen krampfte, doch ich war entschlossen, diesen Tag zu überstehen. Ich hatte mich so angestrengt, um diese Prüfung zu bestehen!
Der Dozent trat ein und teilte die Aufsatzfragen aus. Sogleich fühlte ich mich noch elender. Keine der Fragen passte zu dem, was ich gelernt hatte.
Ich war immer eine gute Schülerin gewesen und hatte die Schule mit einem „Einserabi“ abgeschlossen. Auch an der Hochschule hatte ich hauptsächlich sehr gute Noten. Jetzt fragte ich
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