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Viel Lärm um nichts

Viel Lärm um nichts

Titel: Viel Lärm um nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ekz.bibliotheksservice GmbH
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denn Margarete für Hero?
    Borachio.
Zwei von ihnen taten's, der Prinz und Claudio; aber mein Herr, der Teufel, wußte wohl, daß es Margarete sei. Teils seine Schwüre, mit denen er sie vorher berückt hatte, teils die dunkle Nacht, die sie täuschte, vor allem aber meine künstliche Schelmerei, die alle Verleumdung des Don Juan bekräftigte, brachten's so weit, daß Claudio wütend davonging und schwur, er wolle morgen, wie es verabredet war, in der Kirche mit ihr zusammenkommen, sie dann vor der ganzen Versammlung durch Entdeckung von dem, was er in der Nacht gesehn, beschimpfen und sie ohne Gemahl nach Hause schicken.
    Erste Wache.
Wir befehlen euch in des Prinzen Namen, steht!
    Zweite Wache.
Ruft den eigentlichen Herrn Konstabler; wir haben hier das allergefährlichste Stück von liederlicher Wirtschaft decoffriert, das jemals im Lande vorgefallen ist.
    Erste Wache.
Und ein Herr Mißgestalt ist im Spiel, ich kenne ihn, er trägt eine Locke.
    Konrad.
Liebe Herren...
    Zweite Wache.
Ihr sollt uns den Herrn Mißgestalt herbeischaffen, das werden wir Euch wohl zeigen.
    Konrad.
Meine Herren – –
    Erste Wache.
Stillgeschwiegen! Ihr sollt wissen, daß wir Euch gehorchen, mit Euch zu gehn.
    Borachio.
Wir werden da in eine recht bequeme Situation kommen, wenn sie uns erst auf ihre Piken genommen haben.
    Konrad.
O ja, eine recht pikante Situation. Kommt, wir wollen mit euch gehn.
    (Alle ab.)

Vierte Szene
    Zimmer in Leonatos Hause
    Hero, Margareta, Ursula
    Hero.
Liebe Ursula, wecke doch deine Muhme Beatrice und bitte sie, aufzustehn.
    Ursula.
Sogleich, mein Fräulein.
    Hero.
Und hieher zu kommen.
    Ursula.
Sehr wohl. (Ab.)
    Margareta.
Ich dächte doch, Eure andre Palatine sei noch schöner.
    Hero.
Nein, liebes Gretchen, ich werde diese tragen.
    Margareta.
Sie ist wahrhaftig nicht so hübsch, und ich stehe Euch dafür, Eure Muhme wird Euch dasselbe sagen.
    Hero.
Meine Muhme ist eine Närrin, und du bist die zweite; ich werde keine andre als diese nehmen.
    Margareta.
Euern neuen Aufsatz finde ich allerliebst, wenn das Haar nur um einen Gedanken brauner wäre; und Euer Kleid ist nach der geschmackvollsten Mode, das ist gewiß. Ich habe das Kleid der Herzogin von Mailand gesehn, von dem man soviel Wesens macht.
    Hero.
Das soll ja über alles gehn, sagt man.
    Margareta.
Auf meine Ehre, es ist nur ein Nachtkleid im Vergleich mit dem Eurigen. Das Zeug von Goldstoff und die Aufschnitte mit Silber garniert und mit Perlen gestickt; niederhängende und Seitenärmel, und Garnierungen unten herum, die mit einem bläulichen Lahn unterlegt sind. Was aber die schöne, ausgesuchte, gefällige und ganz besondere Mode betrifft, da ist Eures zehnmal mehr wert.
    Hero.
Gott gebe, daß ich's mit Freuden tragen möge, denn mein Herz ist erstaunlich schwer.
    Margareta.
Es wird bald noch schwerer werden, wenn es erst das Gewicht eines Mannes tragen soll.
    Hero.
Pfui doch, schämst du dich denn nicht? –
    Margareta.
Warum denn, mein Fräulein? Daß ich von Dingen in Ehren rede? Ist nicht eine Heirat ein Ding in Ehren, auch bei Bettlern? Ist nicht Euer Herr ein Ehrenmann auch ohne Heirat? Ich hätte wohl sagen sollen – haltet mir's zu Gnaden – das Gewicht eines Gemahls? Wenn nicht schlimme Gedanken gute Reden verdrehen, so werde ich niemanden Ärgernis geben. Ist wohl irgendein Anstoß darin, wenn ich sage: schwerer durch das Gewicht eines Gemahls? Nein, gewiß nicht, wenn es nur der rechte Mann und die rechte Frau sind, sonst freilich hieße das, die Sache leicht nehmen und nicht schwer. Fragt nur Fräulein Beatrice, hier kommt sie.
    Beatrice kommt.
    Hero.
Guten Morgen, Muhme.
    Beatrice.
Guten Morgen, liebe Hero.
    Hero.
Nun, was ist dir? Du sprichst ja in einem so kranken Ton?
    Beatrice.
Mich dünkt, aus allen andern Tonarten bin ich heraus. – Es ist gleich fünf Uhr, Muhme, es ist Zeit, daß du dich fertig machst. – Mir ist ganz krank zu Mut, wahrhaftig! – Ach!
    Margareta.
Nun, wenn Ihr nicht eine Renegatin geworden seid, so kann man nicht mehr nach den Sternen segeln.
    Beatrice.
Was meint die Närrin damit?
    Margareta.
Ich? O gar nichts, aber Gott schenke jedem, was sein Herz wünscht.
    Hero.
Diese Handschuhe schickte mir der Graf, es ist der lieblichste Wohlgeruch.
    Beatrice.
Der Sinn ist mir benommen; ich rieche nichts.
    Margareta.
Benommen? Oder eingenommen? je nun, man erkältet sich wohl.
    Beatrice.
O Gott steh uns bei, Gott steh uns bei! Wie lange ist's denn, daß du Jagd auf Witz

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