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Viel Lärm um nichts

Viel Lärm um nichts

Titel: Viel Lärm um nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ekz.bibliotheksservice GmbH
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    Beatrice.
Einen sehr ebnen Weg, aber keinen solchen Freund.
    Benedikt.
Kann ein Mann es vollbringen?
    Beatrice.
Es ist eines Mannes Amt, aber nicht das Eure.
    Benedikt.
Ich liebe nichts in der Welt so sehr, als Euch; ist das nicht seltsam?
    Beatrice.
So seltsam, als etwas, von dem ich nichts weiß. Es wäre mir ebenso möglich, zu sagen, ich liebte nichts in der Welt so sehr, als Euch; aber glaubt mir's nicht; und doch lüg ich nicht; ich bekenne nichts und leugne nichts. Mich jammert meine Muhme.
    Benedikt.
Bei meinem Degen, Beatrice, du liebst mich.
    Beatrice.
Schwört nicht bei Eurem Degen und eßt ihn.
    Benedikt.
Ich will bei ihm schwören, daß du mich liebst; und ich will den zwingen, meinen Degen zu essen, der da sagt, ich liebe Euch nicht.
    Beatrice.
Ihr wollt Euer Wort nicht wiederessen?
    Benedikt.
Mit keiner Brühe, die nur je ersonnen werden kann. Ich beteure, daß ich dich liebe.
    Beatrice.
Nun denn, Gott verzeihe mir!
    Benedikt.
Was für eine Sünde, liebste Beatrice?
    Beatrice.
Ihr unterbracht mich eben zur guten Stunde; ich war im Begriff zu beteuern, ich liebte Euch.
    Benedikt.
Tue das von ganzem Herzen.
    Beatrice.
Ich liebe Euch mit soviel von meinem Herzen, daß nichts mehr übrigbleibt, es Euch dabei zu beteuern.
    Benedikt.
Heiß mich, was du willst, für dich ausführen.
    Beatrice.
Ermorde Claudio.
    Benedikt.
Oh, nicht für die ganze Welt!
    Beatrice.
Ihr ermordet mich, indem Ihr's weigert; lebt wohl!
    Benedikt.
Warte noch, süße Beatrice.
    Beatrice.
Ich bin fort, obgleich ich noch hier bin. – Nein, Ihr seid keiner Liebe fähig; – nein, ich bitt Euch, laßt mich.
    Benedikt.
Beatrice – –
    Beatrice.
Im Ernst, ich will gehn.
    Benedikt.
Laßt uns erst Freunde sein.
    Beatrice.
O ja, Ihr wagt eher Freund mit mir zu sein, als mit meinem Feinde zu fechten.
    Benedikt.
Ist Claudio dein Feind?
    Beatrice.
Hat sich der nicht auf den äußersten Grad als ein Schurke gezeigt, der meine Verwandte verleumdet, geschmäht, entehrt hat? Oh, daß ich ein Mann wäre! – Was! Sie hinzuhalten, bis sie ihm am Altar die Hand hinhält, und dann mit so öffentlicher Beschuldigung, so unverhohlener Beschimpfung, so unbarmherziger Tücke – o Gott! daß ich ein Mann wäre! ich wollte sein Herz auf offnem Markt verzehren.
    Benedikt.
Höre mich, Beatrice – –
    Beatrice.
Mit einem Manne aus ihrem Fenster reden! Ein feines Märchen!
    Benedikt.
– Nein, aber Beatrice – –
    Beatrice.
Die süße Hero! Sie ist gekränkt, sie ist verleumdet, sie ist vernichtet!
    Benedikt.
Beatr... – –
    Beatrice.
Prinzen und Grafen! Wahrhaftig, ein recht prinzliches Zeugnis! ein honigsüßes Grafenstückchen! ein lieber Bräutigam, wahrhaftig! O daß ich ein Mann wäre um seinetwillen! oder daß ich einen Freund hätte, der um meinetwillen ein Mann sein wollte! Aber Mannheit ist in Zeremonien und Höflichkeiten zerschmolzen, Tapferkeit in Komplimente; die Männer sind ganz Zungen geworden, und noch dazu sehr gezierte. Es ist jetzt schon einer ein Herkules, der nur eine Lüge sagt und darauf schwört; ich kann durch meinen Wunsch kein Mann werden, so will ich denn als ein Weib mich grämen und sterben.
    Benedikt.
Warte, liebste Beatrice; bei dieser Hand, ich liebe dich.
    Beatrice.
Braucht sie mir zuliebe zu etwas Besserm, als dabei zu schwören!
    Benedikt.
Seid Ihr in Eurem Gewissen überzeugt, daß Graf Claudio Hero Unrecht getan hat?
    Beatrice.
Ja, so gewiß ich einen Gedanken oder eine Seele habe.
    Benedikt.
Genug, zählt auf mich. Ich fordre ihn heraus. Laßt mich Eure Hand küssen; und so empfehle ich mich Euch; bei dieser Hand, Claudio soll mir eine schwere Rechenschaft ablegen. Wie Ihr von mir hört, so denket von mir. Geht, tröstet Eure Muhme; ich muß sagen, sie sei gestorben, und so lebt wohl!
    (Beide ab.)

Zweite Szene
    Gefängnis
    Holzapfel, Schlehwein, Schreiber; alle drei in ihren Amtsröcken, Wache mit Konrad und Borachio
    Holzapfel.
Sind alle Verschwornen unsres Trübenaals beisammen?
    Schlehwein.
Oh, einen Stuhl und Kissen für den Herrn Schreiber.
    Schreiber.
Welches sind die Malefikanten?
    Holzapfel.
Zum Henker, der bin ich und mein Gevatter.
    Schlehwein.
Das versteht sich. Wir haben die Introduktion, sie zu exanimieren.
    Schreiber.
Aber wo sind die Verbrecher, die examiniert werden sollen? Laßt sie vor den Herrn Konstabler führen.
    Holzapfel.
Ja, zum Henker, laßt sie vorführen. Wie ist sein Name, Freund?
    Borachio.
Borachio.
    Holzapfel.
Seid so gut,

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