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Vietnam

Vietnam

Titel: Vietnam Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. Markand
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gegen 18 Uhr die Dunkelheit einsetzt, werden die Generatoren angeworfen. Bis etwa 20 Uhr läuft in fast jedem Zimmer ein Fernseher, der Neues aus der für viele unbekannten Welt bringt: Straßen, Kühe, Schweine. Gerade die Kleinen kennen derartige Dinge nur aus dem Fernsehen – oder aus der Schule. Hier mühen sich Lehrerinnen vom Festland, den 5- bis 11-Jährigen das Lesen und Schreiben beizubringen.
    Traditionelle Heilmittel
    Einen Arzt gibt es nicht, deshalb wenden sich die Dorfbewohner bei Übelkeit oder anderen Beschwerden erstmal an den alten Heiler und Priester. Dieser weiß meist Rat und besorgt die Medizin aus der Natur. Bei Bauchschmerzen und Durchfall empfiehlt er, die Wurzel des Kaiku-Baums in Wasser zu kochen und lange ziehen zu lassen. Dieser Sud wird getrunken und verhilft schnell zur Heilung. Andere Heilpflanzen sind La Trang (gegen Fieber), Qua Mam (stillt Blutungen) und Cua Mai (gegen Schmerzen). Doch auch die Götter werden zur Heilung herangezogen. Oft gibt das Werfen von Münzen Auskunft darüber, ob der Kranke gesund wird und die Götter das erbrachte Opfer in Form von Blumen, Räucherstäbchen und Obst annehmen.
    Die Me Cung-Grotte liegt 2 km südwestlich der Ti Top-Insel auf Lom Bo. Hier wurden Reste einer steinzeitlichen Siedlung gefunden, die vor 7000–10 000 Jahren existierte: einfache Töpferwaren und massenhaft Schalen einer Süßwassermuschel, von der sich die kleine Gemeinde ernährte. Der Eingang der Höhle ist so eng, dass nur ein Mensch hindurchpasst, und auch im Inneren ist es etwas beengt; die vielen kleinen Kammern erinnern an einen unterirdischen Palast mit einem Labyrinth von Zimmern. Am Ausgang der Höhle befindet sich ein runder See, in dem Fische, Oktopoden und Krustentiere leben. Ein alter Baumbestand am gegenüberliegenden Ufer ist die Heimat vieler Tier- und Pflanzenarten.
    Ein anderes beliebtes Ziel ist die Bo Nau-Grotte , die ihren Namen „Pelikan-Höhle“ ebendiesen Vögeln verdankt, die hier manchmal Schutz suchen. Die Grotte öffnet sich zum Meer hin und ist daher ein beliebtes Fotomotiv: im Vordergrund der Höhleneingang von innenmit seinen Felsen und Stalaktiten, dahinter das türkisfarbene Meer mit, wenn man Glück hat, einer fotogenen Dschunke mit roten Segeln. Am Eingang der Höhle stehen drei große Steine, die an drei Mönche erinnern sollen, die sich über ein Schachspiel beugen. Je nach Jahreszeit, Wasserstand und Touristenzahl werden auch noch andere Grotten besucht – auf den fast 2000 Inseln ist die Auswahl groß.
    Die 200 ha große Tuan Chau-Insel , 8 km vom Touristenboot-Anleger entfernt, wurde zu einem Urlauber-Zentrum ausgebaut: mit Unterkünften, Restaurants, Golfplatz usw. – also eher nichts für Leute, die die natürliche Schönheit der Bucht entdecken wollen.
    Zwei kleine Inseln namens Ga Choi liegen 3 km von der Dau Go- und Thien Cung-Grotte entfernt und erinnern (mit etwas Fantasie) an zwei kämpfende Hähne; von Vietnam Tourism wurden sie zu einer Art Wahrzeichen der Ha Long-Bucht gewählt.
    Der Ba Trai Dao-Strand („Drei-Pfirsiche-Strand“) liegt an einer Gruppe von drei kleinen Inseln, deren Name von einer Legende herrührt: Einige Feen kamen aus dem Himmel hierher, um zu schwimmen. Die jüngste verliebte sich in einen Fischer und stahl im Himmel drei Pfirsiche für ihn, die, wenn er sie äße, ihm ewiges Leben schenken sollten. Aber während sie noch auf ihn wartete, bemerkte der Himmelskönig den Diebstahl und verwandelte die Pfirsiche in drei steinerne Inseln. Die ertappte Fee musste zurück in den Himmel, und dem Fischer blieben nur die Inseln.
    Die wetterwendische Bucht
    Das Wetter in der Ha Long-Bucht ist unberechenbar. In der Hauptsaison in den Sommermonaten kann es heiß werden (bis 35 °C), doch auch mit plötzlichen heftigen Regenfällen und Taifunen, die den Reiseplan durcheinanderwirbeln können, muss gerechnet werden. Ab Oktober ist diese Gefahr gebannt, doch trübes Nieselwetter kann nun das Reise-Vergnügen beeinträchtigen. Außerdem sinken die Temperaturen auf etwa 10–15 °C – manchmal noch tiefer. Ab März wird es wieder wärmer, doch auch dann kann es tagelang neblig sein. Das soll aber nicht heißen, dass es nicht zu jeder Jahreszeit auch wundervolle, himmelblaue Tage geben kann.
    Der Ba Ham-See befindet sich im Südwesten der Bucht auf der Dau Be-Insel

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