Vietnam

erst 2006 entdeckten zufriedengeben, deren Erschließung zudem zum Erliegen gekommen ist (s. S. 324 , Cai Rong).
Quan Lan
    Am äußeren Rand der Bai Tu Long-Bucht erstreckt sich die von kilometerlangen Sandstränden gesäumte Insel Quan Lan [ 4736 ] . Einige kleine Siedlungen schmiegen sich zwischen die Hügel des Eilands. Vor Jahrhunderten befand sich hier eines der Zentren des vietnamesischen Seehandels: Die Insel liegt an einer wichtigen Schifffahrtsroute, die China und Japan mit Thailand und den Philippinen verbindet. Versandende Häfen bereiteten dem Boom ein Ende. So handeln die Bewohner heute mit dem, was sie im Überfluss haben: Sand – für die Glasherstellung, das Baugewerbe oder um anderswo neuen Strand aufzuschütten. Und seit kurzem interessiert sich noch jemand für das körnige Gold: Touristen, die zwar noch nicht in großer Zahl kommen, dafür abseits der großen Reiseströme umso mehr Ruhe finden.
    Die Insel kann mit einem Fahrrad oder Moped (zu leihen über die Unterkunft) erforscht werden. Außer viel Strand bietet sie im Umkreis des Hauptortes ein recht gut erhaltenes Gemeindehaus aus dem 18. Jh. und nebenan die Linh Quang Tu-Pagode , in der neben Buddha auch Lieu Hanh verehrt wird, der Erbauer der Pagode. Im nahe gelegenen Duc Ong-Schrein wird der lokale Held Pham Cong Chinh verehrt, der in einer Schlacht die Chinesen abwehrte.
Weitere Inseln in der Bai Tu Long-Bucht
    Die sich nordöstlich anschließende, 20 km lange und 1,5 km breite Nachbarinsel Cao Lo (Ba Mun) ist Kern des 15 783 ha großen Bai Tu Long-Naturschutzgebietes, das sich über die gesamte Insel und die Gewässer um die Inseln westlich davon erstreckt – Heimat einer großen Anzahl von Tier- und Pflanzenarten, von denen einige vom Aussterben bedroht sind. In der Vergangenheit wurden hier über 100 Affen freigelassen, die Schmugglern abgenommen worden waren. Sie finden eine neue Heimat in dem dichten Gehölz, wo hohe Teak- und Eisenholz-Bäume eine dichte bodennahe Vegetation schützen, in der viele Heilkräuter gedeihen. Auch Hirsche haben hier eine Heimat gefunden und können manchmal nach Regenfällen, wenn die frischen Knospen sprießen, am Waldrand gesehen werden, wo sie sich über die jungen Triebe hermachen.
    Die große Insel Tra Ban (Ba Sen) , die sich nordwestlich an Quan Lan schmiegt, ist kaum erschlossen. Sie könnte sich zu einer interessanten Trekking-Destination entwickeln. Touristische Infrastruktur entsteht auf der Insel The Vang , woein Resort samt aufgeschüttetem Sandstrand entsteht, sowie auf Reu – beide Anlagen richten sich eher an einheimisches Wochenend-Publikum, ebenso wie das Resort der Cam Pha Coal Construction and Port Company auf Cong Tay .
    An der Ostseite der Insel Ngoc Vung liegt ein 3 km langer, weißer Sandstrand; auch hier wird über eine Entwicklung nachgedacht. Zu Kaisers Zeiten war die Insel ein berühmtes Zentrum der Perlen-Produktion. Funde bearbeiteter Steine machen sie interessant für Archäologen, die hier der alten Ha-Long-Kultur auf der Spur sind.
    Die Cong Do-Insel liegt im westlichen Teil der Bucht und ist bereits Teil des Ha Long-Nationalparks. Sie erhebt sich bis zu 172 m aus dem Wasser, hat viele Lagunen und an der Süd-West-Seite ein ausgedehntes, weitgehend unzerstörtes Korallenriff, das mehr als 700 m lang und 300 m breit ist – ein mögliches zukünftiges Tauchrevier. An der Südostseite wurden Reste antiker Hafenanlagen gefunden: Vermutlich war die Insel einst ein wichtiges Handelszentrum. Die abgelegensten Inseln des Archipels sind die Co To-Inseln – bewohnt, aber ohne touristische Infrastruktur.
Cai Rong
    Die größte Insel des Archipels ist Cai Rau , nach ihrem alten Seehafen auch Van Don genannt. Sie liegt dicht an der Küste und ist mit ihr über eine Brücke verbunden. Die Hauptstadt Cai Rong [ 4737 ] ist ein belebtes Zentrum der Region – mit einem großen Markt und unzähligen Fischerbooten vor der Küste. Von hier aus fahren Boote in die ganze Bucht. Nahe des Anlegers lohnt auf einer kleinen Insel die erst vor wenigen Jahren entdeckte Dong Trong-Höhle [ 4746 ] einen Besuch.
Cua Ong
    Auf dem Festland wacht der Cua Ong-Tempel (Dong Hai Linh Tu) über die Meerenge, die von der Brücke nach Cai Rau überspannt wird. Er wurde zu Beginn des 19. Jhs. erbaut und ist Tran Quoc Tan gewidmet, dem dritten Sohn von Tran Hung Dao, der sich in