Vietnam

nicht geschaut, alle Aufmerksamkeit ist nach vorne gerichtet! Rechts überholen ist weit verbreitet; wer zu weit nach links ausschert, um jemanden regelgerecht zu überholen, verhält sich nicht wie der Rest der Verkehrsteilnehmer. Nachts sollten Selbstfahrer ihre Fahrräder und Mopeds lieber stehen lassen; vor allem auf der N1 wird das Fahren im Dunkeln extrem gefährlich. Wer sein Moped/Fahrrad abstellt, ist gut beraten, dies auf bewachten Parkplätzen
(gui xe)
zu tun (Gebühr etwa 1000–2000 Dong für ein Moped, 500–1000 Dong für ein Fahrrad). Bei Straßensperren brauchen Touristen nur selten anzuhalten.
    Bei den meisten Polizeikontrollen wird ein Tourist meist nicht angehalten. Da die Polizisten oft kein Englisch können, lassen sie den Touristen manches durchgehen. Wer doch angehalten wird, hat dann das Problem der Verständigung und muss mit Bußgeldforderungen rechnen.
    Schöne Touren für alle, die nicht selber mit dem Motorrad fahren wollen, bieten die Easy Rider (s. S. 454 , Easy Rider).
    Trotz der hohen Temperaturen gehört ausreichende Schutzkleidung ins Reisegepäck , d. h. Helm, Gesichtsschutz, lange Hosen und Jacke, Handschuhe und feste Schuhe. Packtaschen sind ebenfalls empfehlenswert. Auf einer Tour nicht fehlen sollten zudem Ersatz-Zündkerzen, eine Pumpe und Flickzeug. Kraftstoff gibt es an großen Tankstellen und auch an kleinen Verkaufsständen. Der in Trinkflaschen abgefüllte Sprit ist meist von minderer Qualität und teurer als jener von der Zapfsäule.
    Reparaturwerkstätten finden sich nahezu überall. Sie sind am Honda-Zeichen zu erkennen. Auf dem Land sind sie dünner gesät. Um bei einem Unfall nicht ganz alleine dazustehen, ist es ratsam, eine Motorradreise in einer kleinen Gruppe zu unternehmen, damit man sich gegenseitig helfen kann. Kliniken mit internationalem Standard gibt es auf dem Land nur wenige – ein Transport zurück in die Zivilisation lässt sich mit Hilfe von gesunden Mitreisenden mit Sicherheit einfacher bewerkstelligen.
    Eine Mietmaschine mit 80, 100 bzw. 125 Kubik kostet am Tag zwischen US$5–10. Bei längerer Mietdauer weniger. Wichtig ist eine penible Kontrolle der geliehenen Maschine. Dazu gehören das Profil der Reifen, die Fußpedale, der Ölstand und besonders wichtig: die Bremsen. Jeder Schaden, der nicht im Vertrag aufgelistet ist, kann später teuer werden.
    Wer ein Motorrad kaufen will, kann Angebote an den Anschlagtafeln von Gästehäusern und Restaurants finden. Legal ist der Besitz einer Maschine nicht, doch drückt die Polizei meist ein Auge zu. Wer einen Kauf plant, sollte sich vorher noch einmal genau umhören, ob dies immer noch so gehandhabt wird.
    Motorradfahrer müssen Mautgebühren bezahlen. Ein ausreichender Vorrat an kleinen Scheinen spart Zeit. Mopeds können ohne Bezahlung auf der rechten Spur die Schalter passieren.
Fahrrad
    Radelnde Reisende werden immer zahlreicher. Unbeschreibliche Erinnerungen haben alle, die einmal die Berge bis Sa Pa oder den Wolkenpass mit eigener Kraft gemeistert haben. Anerkennende Zurufe der Einheimischen mobilisieren auch bei längeren und anstrengenden Touren ungeahnte Energiereserven. Vietnam bietet neben Bergtouren auch schöne Streckendurch eine hügelige bis flache Landschaft, z. B. entlang der Zentralküste. Bei der Planung sollten die Jahreszeit und das entsprechende Klima in der bereisten Region bedacht werden (s. S. 35 , Klima und Reisezeiten). Anfänger in Sachen Fahrradreisen sollten sich einer organisierten Tour anschließen, wenn sie längere Strecken zurücklegen wollen.
    Viele erfahrene Radfahrer bringen ihr eigenes Mountainbike ins Land. Das Flugticket aus Europa ist selbst mit diesem Gepäckstück selten teurer. Wer bei den Fluggesellschaften persönlich nachfragt, darf sein Rad oft umsonst mitnehmen (bei Vietnam Airlines ist dies ab Europa möglich und auch im Land selten ein Problem). Meist müssen zwecks Transports die Pedale abgeschraubt werden und das Rad sicher verpackt sein. Speziell vorgefertigte Verpackungskartons gibt es allerdings nur bis zu einer Fahrradgröße von 26 Zoll. Probleme beim Zoll gibt es keine. Der Wert des Fahrrads sollte deklariert werden, damit es bei der Ausfuhr keine Schwierigkeiten gibt.
    In Vietnam selbst sind natürlich Fahrräder zu mieten und zu kaufen. Die meisten sind jedoch nicht von der Sorte, dass man damit lange Fahrten