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Violett ist nicht das Ende

Violett ist nicht das Ende

Titel: Violett ist nicht das Ende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith Hueller
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glitten Jules Hände über Ewas Rücken und die feucht glänzende Haut. Ewa gurrte und schmolz sichtlich, als wäre sie eine Wachsfigur von Madame Tussaud in der Sauna.
    »Boah, Jule …«, nuschelte sie benommen ins Laken. »Woher … Himmel, das ist so … Woher kannst du das?«
    »Menschen durchkneten ist mein Zweitjob. Auf 9-live kannst du mich mieten. Nimmersatte Massage-Mieze in Strapsen törnt dich …«
    »Jule …«
    »Physiotherapie.« Jule seufzte. »Es gab mal eine Phase, da musste ich mit meinem Rücken ständig hin. Fango und Wärmekrempel und so. Massiert haben die mich auch immer. Ein paar Sachen hab ich mir abgeguckt. Zum Beispiel, wenn man hier so …«
    »Argx!«, stöhnte Ewa laut auf.
    »Hollali, bist du verspannt.«
    »Tu-tu das nie wieder, hörst du?«
    »Aber ich hab doch nur …«
    »Hurgxpfffaaah!«
    »Tz, wirklich … Total hart. Diese eine Stelle da, die ist … Auaha!« Der ruppige Klaps von Ewa auf ihren Oberschenkel brannte. »Ich meine ja nur. Zu Hause kriegst du mein Dinkelwärmekissen. Hilft, glaub mir.« Dich bekomm ich schon weich. »Und nun entspann dich einfach.«
    Jule verwöhnte Ewa weiter mit Hingabe und Ausdauer, als hätte sie nie etwas anderes getan im Leben. Ewa nuschelte sich in Ekstase.
    »Süße, könntest du eventuell aufhören, andauernd … also … meinen Namen zu stöhnen?«
    »Oh.« Ewa hob den Kopf. »Tu ich das?«
    »Ja. Und es macht mich so ein bisschen … nervös.«
    »Wie jetzt?« Frau B. drehte sich unter ihr auf den Rücken. »Nur ein bisschen?«
    »Untertreibung.« Jule kämpfte mit Hitzewallungen. Ihre Süße sah einfach verführerisch aus. Zerzaustes Haar, und wie lässig sie da nackt … knutsch-keuch. Beim innigen Kuss inklusive Handmenge verlor nun auch Jule ihren Slip. Nächste Runde …
    Erschöpft rollten sie auseinander, kühlten ihre glühenden Körper auf dem Laken und keuchten im Duett die Kabinendecke an.
    »Wahnsinn.« Zu mehr Text schien Ewa nicht imstande.
    »Hammer«, japste Jule zurück, ebenfalls durch den Wind.
    Irgendwann stützte sich Ewa auf. »Tut mir leid. Die Nummer lief, bis du … Da konnte ich mich echt nicht mehr zurückhalten. Dabei wollte ich, dass du doch …«
    »Ssscht, alles fein. Du warst großartig.«
    »Aber ich kapier es nicht.« Mit einem langgezogenen Seufzen sank Ewa zurück. »Jule, es existieren so viele Lesben da draußen. Glaub ich. Gemessen an meiner violetten Fanpost. Und die müssen im Bett doch … Also rein theoretisch muss es möglich sein, dass zwei Frauen beim Sex zusammen gleichzeitig kommen. Oder?«
    »Bestimmt«, tippte Jule einfach mal blauäugig.
    »Aber wie?«
    Jule verdrehte die Augen. »Woher soll ich das wissen, Süße?«
    »Ich meine, wie kann ich mich auf dich konzentrieren und auf das, was ich bei dir da unten tue, wenn du mich parallel aus der Spur schleuderst mit deinen Fingern?«
    »Vielleicht ist auf Jakubs Filmen ein Hinweis?«
    »Keine Pornos, Jule.« Ewa klang entsetzt. »Lieber sterbe ich dumm. Boah, ich krieg immer so das Kotzen bei diesen Steifen.«
    Immer? Nein, Schweitzer, nicht nachfragen. »Tja. Da soll mal einer sagen, Liebes Leben wäre billig.«
    Ewa gluckste. »Stimmt. In unserer Soap haben wir wenigstens Schnittfehler. Okay.« Sie klatschte in die Hände. »Auf geht’s. Dieses Frau-Frau-Prinzip finden wir alleine raus, ja?«
    »Gern. Andere Stellung?«
    »Welche gehen denn überhaupt, Jule?«
    »Keine Ahnung.« Jule zuckte die Schultern. »Die BRAVO bildet ja eher klassisch. Missionarsstellung. Er oben und … Warte. Wenn ich zum Beispiel … so hier … und du … genau … und ich dann …«
    »Woher stammt eigentlich diese Narbe, Jule?« Ewas Finger strichen über ihren Bauch.
    »Missglücktes Harakiri in der Pubertät.«
    »Blinddarm?«
    »Jep.«
    »Irgendwie … sexy.« Ewas Stimme war rau.
    »Ernsthaft? So richtig sexy oder fehlt … ein Tattoo?«
    »Willst du jetzt doch eins?«
    »Nein.«
    »Warum fragst du dann?«
    »Weil du doch so darauf stehst, Süße. Bei all deinen Typen da, die waren doch immer …«
    »Jule, ich steh auf dich. An dir ist einfach alles … perfekt.«
    »Dann überspringen wir die Vorspielrede und probieren besser aus, wie wir – humpf.« Schon traf Jule ein feuriger Kuss. Neues Spiel, neues Glück …
    Bebend sank Jule in sich zusammen und aalte sich geflasht im Laken. Alles drehte sich, alles kribbelte, alles …
    »W-Oooh-Wow.« Ihre Glieder zuckten noch immer.
    »Heftig«, keuchte Ewa.
    »Sorry, Süße.« Jule stöhnte kurz auf.

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