Volcans Glut (Hüter der Elemente) (German Edition)
aus.
„Komm näher Coreena. Hab keine Angst vor mir. Ich bin dein Freund. Du kannst mir vertrauen.“
„Bist du bestimmt kein böser Mann?“, fragte Coreena immer noch ein wenig unsicher.
„Nein. Ich tu dir nichts. Ich muss mit dir reden, Prinzessin. Aber nicht hier. Komm mit mir!“ er streckte ihr die Hand einladend entgegen.
„Aber meine Mum und mein Dad“, warf sie ein. Sie wandte sich um und erst jetzt registrierte sie, wie weit sie sich von ihren Eltern entfernt hatte.
„Keine Sorge, du wirst nur einen Augenblick weg sein. Vertrau mir.“
Sie trat näher und nahm seine ausgestreckte Hand. Sein Griff war fest und warm. Vertrauenerweckend. Er zog sie an sich und hielt sie mit seinen starken Armen umfangen. Sie fühlte, wie ihre Zweifel und Ängste schwanden. Er war ihr Freund. Sie spürte es mit ihrem ganzen kleinen Mädchenherzen.
„Schließ die Augen und öffne sie erst, wenn ich es dir sage. In Ordnung?“
Sie nickte und schloss die Augen. Ein komisches Gefühl bemächtigte sich ihrer, so als schwebe sie. Sie war versucht, die Augen zu öffnen. Nur ein ganz kleines bisschen, um zu sehen, ob sie wirklich schwebte. Ihre kindliche Neugier war so groß. Wer wollte bei so einem Abenteuer schon die Augen zu behalten? Er würde es doch gar nicht merken, wenn sie nur ein klein wenig blinzelte.
„Nein“, sagte er sanft. „Nicht öffnen.“
„Woher wusstest du …?“, fragte sie erstaunt.
Er lachte leise.
„Ich weiß alles über dich, Prinzessin.“
Plötzlich gab es einen Ruck und das seltsame Gefühl war verschwunden.
„Jetzt öffne die Augen.“
Coreena tat, was er sagte und stieß einen überraschten Schrei aus. Vor ihr stand das riesige, schwarze Pferd mit den Flügeln. Es war noch größer, als sie gedacht hatte. Sie streckte vorsichtig eine Hand aus und fühlte das seidige Fell.
„Träume ich wieder?“
„Nein Prinzessin. Das ist Ateo. Wir sind in Ignigena. Das ist mein Reich. Sieh dich um. Du kennst es schon.“
„Ja, aus meinen Träumen. Ich war im Traum hier“, sagte Coreena, sich staunend umsehend.
Vor ihnen lag eine Landschaft aus Vulkanen und Seen. Hinter ihnen war ein großer Wald mit dicken, alten Bäumen, der ihr bekannt vorkam. Verwirrt sah sie Volcan an.
„Wie ist das möglich? Wer bist du? Und warum hast du mich hierher gebracht?“
„Ich bin Volcan. Der Hüter des Feuers. Dies ist mein Königreich. Ich herrsche über das Element Feuer. Ich habe dich hierher gebracht, um dir zu erklären, was deine Bestimmung ist.“
„Meine Bestimmung?“, fragte Coreena erstaunt.
„Du bist dazu auserwählt worden, meine Königin zu werden. Nicht jetzt natürlich. Du bist ja noch ein kleines Mädchen“, erklärte er schmunzelnd.
„Ich bin schon sechs!“, erwiderte Coreena ernst.
Er grinste sie an und zwinkerte ihr zu.
„Ja, du bist schon ziemlich groß geworden. Aber meine Königin kannst du erst werden, wenn du eine erwachsene Frau geworden bist.“
„Wann wird das ein?“, wollte Coreena wissen.
Sie fand den Gedanken aufregend, eine Königin zu werden. Welches Mädchen träumte nicht davon, dass ein solcher Märchenprinz wie Volcan sie in sein verwunschenes Reich führte und dort zu seiner Königin machte? Sie liebte Märchen und jetzt war sie mitten drin in einem.
„Wenn du einundzwanzig bist“, beantwortete Volcan ihre Frage.
„Oh!“
Coreena war ein wenig enttäuscht, dass sie noch so lange warten sollte.
„Ich werde dich immer beschützen. Es gibt Mächte, die unsere Vermählung verhindern wollen.“
„Was für Mächte?“
„Die bösen Mächte. Exesor. Invidus. Mendax. Luctifer. Sie werden versuchen, dich entweder zu vernichten oder uns daran zu hindern, zueinanderzufinden. Aber du musst jetzt keine Angst haben. Bis du groß bist, werde ich immer bei dir sein. Du wirst mich nicht sehen, doch ich werde immer über dich wachen. Wenn du wieder in deiner Welt bist, wirst du vergessen haben, dass es mich gibt. Doch ich werde dich beschützen.“
„Aber ich will dich nicht vergessen“, sagte Coreena mit klopfendem Herzen. Er war ihr Freund und sie wollte ihn nicht verlieren.
Volcan setzte sich und klopfte auf den Boden neben sich.
„Setz dich zu mir, Prinzessin.“
Coreena setzte sich neben ihn und er legte ihr sanft einen Arm um ihre schmalen Schultern. Vertrauensvoll lehnte sie sich an ihn.
„Wenn du groß bist, werde ich zu dir kommen. Jedoch nicht in dieser Form, sondern in meiner menschlichen Gestalt.“
„Bist du denn kein
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