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Voll gebissen

Voll gebissen

Titel: Voll gebissen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carina Mueller
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Sinnen auf Whites Längliche, und jede von seinen Viren war plötzlich von mindestens 5 von meinen umgeben. Es sah so aus, als würden sie daran fressen und seine Viren regelrecht blockieren.
    „Na , wenn das keine Überraschung ist“, sagte der Doktor, „sieht so aus, als wärst du tödlich für mich, Emma. Deine Viren scheinen unseren ganzen Organismus lahmlegen zu können .“
    Beschämt schaute ich zu Boden. Ich hatte die Nase voll davon, ein Ungeheuer zu sein, vor dem selbst Werwölfe Angst bekamen.
    White sah Liam an. „Liam? Könnte ich auch etwas Blut von dir haben?“
    Ohne großartig nachzufragen streckte Liam ihm seinen Arm entgegen, sodass er ihm ebenfalls Blut entnehmen konnte. Auch das tropfte er auf einen Träger und legte es unters Mikroskop.
    „Hmm …“, machte White.
    Neugierig sahen Liam und ich den Doktor an. Er schob das Mikroskop zu uns herüber und wir schauten hindurch. Liams Viren waren ähnlich wie meine. Er hatte zwar nicht so viele und seine waren auch nicht so schnell, doch dafür waren sie wesentlich dicker und sahen standhafter aus. Der Doktor vermischte Liams Blut mit meinem Speichel und wir waren alle gespannt, was passierte.
    Offensichtlich ist Alpha-Blut doch noch das einzig Wahre“, s chlussfolgerte White und ließ uns wieder schauen.
    Wie auch bei Whites Blut stürzten sich meine Viren auf die von Liam, doch denen schien das nicht so viel ausz umachen. Zwar verlangsamten auch sie sich, doch nach und nach dockten Liams Viren an meinen Viren an. Es schien, als würden sie sie festhalten. Jedenfalls verloren meine Wusel-Viren ihre Schnelligkeit, während Liams Viren allmählich wieder beweglicher wurden und meine wie blinde Passagiere mit sich zogen.
    „Hmmm“, machte White wieder, „sieht so aus, als wären deine Viren in der Lage, die von Emma im Zaum zu halten.“ Er grinste Liam an. „Bekomm ich noch mehr Blut von dir? Ich werde versuchen, ein Gegenmittel herzustellen. Wenn ich mich nicht irre, müsste es Amilia mittlerweile ziemlich schlecht gehen.“
    „Klar“, antwortete Liam und hielt ihm den Arm erneut hin. Der Doktor entnahm noch mehr Blut und verschwand damit in einen anderen Raum.
    „ Vielleicht sollten wir mal Amilia anrufen und ihr sagen, dass Hilfe naht“, meinte Liam.
    Nachdem ich gesehen hatte, was mein e Viren mit denen eines „normalen“ Werwolfs anrichteten, war ich durchaus damit einverstanden. Liam nahm sein Handy und stellte es auf laut. Es klingelte, doch es ging nur die Mailbox dran. Was das wohl zu bedeuten hatte? Mein schlechtes Gewissen meldete sich. Liam wollte das Handy wieder wegstecken, doch ich bat ihn, es weiter zu probieren. Nach etlichen Versuchen ging Amilia endlich dran.
    „Hallo?“, krächzte sie ins Telefon. Ich war erschrocken, wie elend sie sich anhörte.
    „Amilia? Wie geht’s dir?“, fragte Liam besorgt.
    „Schlecht .“
    „Warum? Was ist los?“
    „Ich habe ziemlich hohes Fieber und ich bin sogar zu schwach, um überhaupt aufzustehen“, flüsterte sie in den Hörer.
    „Mach dir keine Sorgen , Amilia. Wir sind bei White und haben Emmas Blut untersucht. Er ist gerade dabei, eine Medizin für dich zu erstellen. Sowie sie fertig ist, bringen wir sie dir vorbei.“
    „Danke “, säuselte sie leise.
    Liam legte auf und sah mich an.
    Ich hatte auf einmal tierische Schuldgefühle. Sicher hatte ich mir nicht nur einmal gewünscht, dass Amilia von meiner – und vor allem von Liams – Bildfläche verschwindet. Und ich musste zugeben, dass ich mir auch nicht die schönsten Todesarten für sie ausgemalt hatte, aber das waren ja alles immer nur leere Worte gewesen. Einfach so leichtfertig dahergesagt. Nie würde ich einem Menschen ernsthaft den Tod wünschen. Und schon gar nicht würde ich dafür verantwortlich sein wollen! Erst recht nicht, nachdem ich gesehen hatte, was meine Viren  mit dem Blut von „normalen“ Werwölfen machten. So einen elenden Tod hatte niemand verdient.
    Ich begann, in dem Raum auf und ab zu laufen. Wann hatte White endlich diese blöde Medizin fertig? Konnte er sich nicht mal beeilen?
    Auf und ab.
    Auf und ab.
    Auf und…
    „Emma! BITTE setz dich hin! Du machst mich wah nsinnig!“, maulte Liam mich an und ich sah zu ihm herüber. Auch er saß angespannt auf einem Stuhl und wippte mit dem Fuß hin und her.
    „ Das musst du grad sagen“, entgegnete ich und zeigte auf seinen Fuß. Sofort hielt er still.
    „Du hast recht. Aber ich mein ja nur, es bringt nichts, sich jetzt verrückt zu machen.

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