Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
voll im Einsatz

voll im Einsatz

Titel: voll im Einsatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dagmar H. Mueller
Vom Netzwerk:
Auflaufschüssel, die Iris auf die kleine Anrichte neben der Spüle gestellt hatte. Nougat-Auflauf scheint für Hundenasen etwas sehr Verlockendes zu sein, denn Hase fuhr sofort seine Zunge aus und fing gierig an zu schlecken.
    »HE! HALT! NEIN!«, schrien Iris und Cornelius, sprangen auf und hatten mich und meine nicht ganz durchdachte Ausrede zum Glück vergessen. »Hat dieser Hund denn kein Zuhause?«
    Kenny, Livi, Tessa und ich kicherten. Doch, das hat er! Einen netten, warmen Hundekorb bei Henry im Haus. Aber er ist nun mal verliebt! Und wenn man verliebt ist, dann kann man nicht nach Hause gehen, solange man noch den Geruch von seiner Liebsten in der Hundenase hat, hihihi! Dabei war Aurora schon längst zu Walter Walbohm rübergeflattert. Schätze, nach dem kleinen Extra-Ausflug war sie reichlich müde.
    Aurora ist mir nämlich vorhin einfach hinterhergetrippelt. Wutsch – aus Kennys Karre raus und mit gespreizten Flügeln zurück zu mir. Ich hatte keine andere Wahl, als sie mitzunehmen. Und kaum waren wir die Straße halb runter, sahen wir auch schon Hase mit fliegenden Labrador-Ohren von der anderen Seite zu uns hoch galoppieren. Die beiden sind so witzig! Hase bellte begeistert in den höchsten Tönen und versuchte, an Aurora rumzuschnüffeln. Und Aurora machte ein Riesenspektakel und gackerte entzückt und schlug mit den Flügeln und flatterte auf Hases Rücken und wieder runter und wieder rauf und immer so weiter.
    Also bin ich dann mit den beiden weitergestromert. Unten am Stadtpark sah ich sogar den Zirkus, von dem ich auf dem Plakat gelesen hatte. Das große Zelt war schon aufgebaut, aber sonst war alles ruhig, um nicht zu sagen langweilig. Ich reckte mich hoch zu ein paar der Wohnwagenfenstern, und in einem der Wagen entdeckte ich glatt einen Jungen im Dunkeln, der verdammt wie Aua aussah … Aber ich glaube, wenn man viel über jemanden nachdenkt, dann sieht man den plötzlich überall. Natürlich war das nicht Aua gewesen! Wie sollte Aua wohl in einen Zirkuswagen kommen?
    Uuuaaaah, gähn! Ja, echt, ich glaube, ich werde tatsächlich müde. Eigentlich wollte ich ja noch ein bisschen über andere Sachen nachdenken. Über die arme Livi zum Beispiel. Nicht, dass ich es für besonders erstrebenswert halte, dass Livi einen Knutsch-Freund hat. Aber – wenn ihr das so wichtig ist! Und sie ohne ihn so unglücklich und leidend ist … Außerdem ist Gregory immerhin supernett. Sie hätte ja auch einen totalen Idioten in ihr Herz lassen können! Deshalb werde ich mir wohl mal überlegen müssen, wie ich Gregory dazu bringen kann, sich auch in Livi zu verlieben. Anscheinend hat Livi ja sonst keinen, der ihr hilft.
    Hm, wie bringt man eigentlich einen Jungen dazu, sich zu verlieben?
    Das Normalste wäre ja wohl, hinzugehen und zu sagen: »Hör mal, Gregory, Livi ist ja nun ein echt tolles Mädchen. Und ist doch echt bescheuert, wenn sie jetzt die ganze Zeit so tottraurig aussieht und nur noch im Bett liegt. Also verlieb dich bitte ruckizucki in sie, damit alles wieder in Meerbutter ist, ja?«
    Nee, irgendwie sagt mir mein Hirn, dass das vermutlich nicht klappen würde. Gregory ist zwar ein vernünftiger Junge, aber … Nee, auf Knopfdruck verliebt sich wohl keiner. Aber wie dann?
    Hm …
    Oh, Mann …! Mann, da kommt mir gerade ein toller Einfall! Ich werde morgen früh … ich werde morgen früh … hrrpffff, hrrrpüüüh …

»GEFUNDEN
    Ich ging im Walde so für mich hin, und nichts zu suchen, das war mein Sinn.
    Im Schatten sah ich ein Blümchen stehn, wie Sterne leuchtend, wie Äuglein schön.
    Ich wollt es brechen, da sagt es fein: Soll ich zum Welken gebrochen sein?
    Ich grub’s mit allen den Würzlein aus. Zum Garten trug ich’s am hübschen Haus.
    Und pflanzt es wieder am stillen Ort, nun zweigt es immer und blüht so fort.«
    Johann Wolfgang von Goethe

    O h, Mann! Jetzt, wo ich hier neben Gregory, Malea, Tessa und Dodo zur Schule trabe, muss ich wieder an Dienstag denken. Was für ein Kotz-Tag das doch war! (Wörtlich!) Diese Blicke und das miese Gekicher von den anderen, als die dusselige Frau Tönning meinen Brief (der eben NICHT meine Hausaufgabe sein sollte!) vorgelesen hat! Die sollte man in die Tonne treten, diese Tönning!
    Kein Wunder, dass ich total fertig war. Und in Tränen ausgebrochen bin. Zum Glück allerdings erst zwei Sekunden nachdem ich mir meine Sachen, meine Jacke UND meinen Zettel (aus Frau Tönnings Hand) geschnappt hatte, und wortlos aus dem Klassenzimmer gestürmt bin. Ich

Weitere Kostenlose Bücher