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Vom Dämon versucht - Rowland, D: Vom Dämon versucht

Vom Dämon versucht - Rowland, D: Vom Dämon versucht

Titel: Vom Dämon versucht - Rowland, D: Vom Dämon versucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Rowland
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hatte noch nie etwas von der Theorie gehört, dass jeder mit dieser Fähigkeit denselben Ur-ur-urgroßvater hatte. Also was war diese Quelle, aus der wir alle stammten? Ich wollte ihn noch mehr darüber fragen, aber ich merkte, dass er langsam ärgerlich wurde über die Fragen, und ich war mir nicht sicher, wie viele er noch tolerieren würde. Mit großem Bedauern konzentrierte ich mich also wieder auf meine ursprüngliche Linie.
    „Wodurch wird diese Person stärker?“
    „Wenn sie genug Energie ausgesetzt wird. Oder vielleicht dadurch, dass sie einen anderen Seelenfresser vertilgt.“ Mit einer eleganten Bewegung hob er die Schultern. „Es gibt verschiedene Möglichkeiten.“
    Ich fuhr mir mit den Fingern durchs Haar. „Okay, wie kann ich sie aufhalten?“
    Seine Augen wurden schmal. „Mir gefällt der Gedanke nicht, dass du jemanden jagst, der solche Fähigkeiten besitzt.“
    „Aber das ist mein Job“, entgegnete ich. „Menschen sterben.“
    Er presste die Lippen zusammen. „Ah ja, deine Pflichten als Polizistin.“ Ich hörte den Abscheu in seiner Stimme – nicht gegenüber dem, was ich tat, sondern für wen ich es tat. Dann neigte er den Kopf. „Trotzdem verstehe ich, dass es für dich eine Frage der Ehre ist.“
    „Ja. Ich habe einen Eid geleistet.“ Und das stimmte, obwohl ich mir in diesem Zusammenhang nie Gedanken darüber gemacht hatte. Ich war nach meinem Abschluss auf der Polizeiakademie als Officer vereidigt worden, und wie jeder andere auch hatte ich meine rechte Hand gehoben und versprochen, im Namen des Staates zu arbeiten, und nie wieder darüber nachgedacht, außer dass es eben zu den Dingen gehörte, die man als Polizist tun musste. Aber für Dämonen war ein Schwur etwas sehr Ernstes, und die Ehre stand über allem anderen.
    Meine Hoffnung, dass er bereit war, mir zu helfen, weil es sich um eine Ehrensache handelte, wurde zerstört, als er sich abwandte und auf das Diagramm zumarschierte. Das war nicht misszuverstehen. Er brauchte sich nicht in dem Diagramm aufzuhalten, um in sein eigenes Reich zurückzukehren. Ich wusste nicht genau, ob er sauer oder zufrieden war. Aber andererseits ging es ja auch nicht um seine Ehre, sondern um meine.
    „Rhyzkahl“, sagte ich und folgte ihm. „Bitte. Wie kann ich den Mörder aufhalten?“
    Er fuhr herum, die Zähne gebleckt. „ Du kannst überhaupt nichts tun, um dieser Kreatur Einhalt zu gebieten.“
    Ich öffnete den Mund, um zu fragen, wie ich sie dann aufspüren und töten könne, aber er hob die Hand, um mich zum Schweigen zu bringen. „Ich werde dir keine weiteren Fragen beantworten, bis du auf meine Bedingungen eingehst“, knurrte er. Und dann war er in einem Lichtblitz verschwunden.

 
    25
    Zum Glück hatte ich vor der Beschwörung so gut geschlafen, denn nachdem Rhyzkahl gegangen war, konnte ich ums Verrecken kein Auge mehr zubekommen. Ich lag im Bett, starrte an die Decke meines Schlafzimmers und schwankte zwischen Angst und Wut – allerdings auf mich selbst. Junge, Junge, ich hatte es Ryan vielleicht gezeigt, oder? Ich hatte ihm gezeigt, dass ich den Dämonenfürsten rufen konnte. Ich hatte ihm gezeigt, dass ich schlafen konnte, mit wem – oder was – auch immer ich wollte. Zu blöd nur, dass ich mich jetzt wie der letzte Dreck fühlte.
    Rhyzkahl war ein exzellenter Liebhaber, daran gab es überhaupt nichts zu rütteln. Er wusste genau, wie er sich bewegen musste, konnte meine Wünsche spüren, und gab mir, was ich wollte, und zwar genau im richtigen Moment – ob ich das nun gerade wusste oder nicht. Sogar hinterher tat er die richtigen Dinge: Er hielt mich im Arm, streichelte mein Haar und flüsterte mir Zärtlichkeiten ins Ohr.
    Aber er meinte nichts davon ehrlich. Er war ein Dämon, und alles, was er für mich tat, war nur Teil eines größeren Plans.
    Und um dieser Nacht die Krone aufzusetzen, war es mir gelungen, ihn auch noch zu verärgern, weil ich nicht eingewilligt hatte, seine Beschwörerin zu werden.
    Und warum zum Teufel hatte ich das Gefühl, Ryan betrogen zu haben? Das war das Verrückteste an der ganzen Sache. Zwischen Ryan und mir gab es nichts, was auch nur im Entferntesten einer Beziehung ähnelte. Wir hatten noch nie miteinander geschlafen, uns noch nicht einmal beinah geküsst. Hatte ich ein schlechtes Gewissen, nur weil Ryan so außer sich gewesen war, weil ich eine Beziehung mit Rhyzkahl hatte? Obwohl das ja eigentlich auch kaum eine richtige Beziehung war.
    Ich seufzte. Okay, ich konnte Rhyzkahl also

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