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Vom Daemon verweht

Vom Daemon verweht

Titel: Vom Daemon verweht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kenner
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Arm und führte mich entschlossen weg. Seine Hand auf meinem Arm
fühlte sich heiß an, und ich spürte, wie seine Panik in meinen Körper drang, um sich
dort mit meiner zu vermischen.
    Allie hatte sich einfach davongestohlen! Bisher hatte sie mir noch nie
Probleme bereitet. Sie hatte sich immer an meine Anweisungen gehalten. Warum musste
sie gerade heute plötzlich ihren eigenen Willen durchsetzen?
    Sobald das alles vorüber war, hatte ich vor, ihr gründlich den Kopf zu
waschen.
    »Kate?«
    Ich kämpfte gegen die Tränen an, die mir in die Augen stiegen. Hoffentlich
würde ich überhaupt noch die Möglichkeit haben, ihr den Kopf zu waschen.
    »Ich verstehe das nicht«, meinte ich. »Sie haben das Buch, und sie haben
zwei menschliche Helfer. Sie haben zudem zwei Dämonen. Warum riskieren sie es noch,
hierherzukommen? Und warum haben sie die Mädchen mitgenommen?«
    »Ich weiß es nicht«, erwiderte er mit ausgesprochen angespannt klingender
Stimme.
    Aber ich wusste es. Plötzlich wusste ich es. »Die Nephilim«, sagte ich.
»Oh, mein Gott! Wenn sich die Dämonen erheben, werden sie… Sie wollen dann…«
    Ich ballte die Fäuste, da ich nicht in der Lage war, den Gedanken
auszusprechen.
    David packte mich an den Schultern und sah mir tief in die Augen. »Das wird
nicht passieren, Kate. Wir werden sie daran hindern.«
    Ich nickte. Natürlich. Er hatte recht. Allie war noch nicht einmal alt
genug, um einen Freund zu haben. Ich würde alles tun, um zu verhindern, dass sie
allein erziehende Mutter eines Dämonenbabys werden würde. Das kam überhaupt nicht in
Frage.
    Wir wollten gerade in Davids Wagen steigen, als plötzlich
Marissa Cartwright auf uns zugerannt kam. »Kate! Warte!«
    »Ich bin in Eile, Marissa! Wir sind gleich wieder zurück.« Das entsprach
zwar nicht der Wahrheit, aber das musste Marissa ja nicht wissen.
    »Warte! Ich suche JoAnne!«
    Ich hielt inne, da mich plötzlich Mitgefühl für diese Frau überkam, die ich
so gar nicht mochte.
    »Ich habe sie nicht gesehen«, erklärte ich, was zur Abwechslung einmal der
Wahrheit entsprach.
    »Das letzte Mal, als ich sie sah, war sie gerade mit deiner Tochter
unterwegs.« Ihr Tonfall klang anklagend, und ich ging sogleich wieder innerlich auf
Abwehr – wie so oft in Marissas Gegenwart. Ich beschwerte mich jedoch nicht.
Schließlich gab ich mir genauso wie Marissa die Schuld an dieser ganzen
Angelegenheit.
    »Ich weiß nicht, wo sie sind, Marissa. Vielleicht üben sie noch
irgendwo.«
    Sie presste die Lippen zusammen. »Ich hatte gehofft, dass du dich
wenigstens um deine Tochter besser kümmern würdest als um diesen armen Mr.
Sinclair.«
    Jetzt reichte es mir. Ich trat einen Schritt
vor, um dieser Frau endlich einmal zu zeigen, was ich von ihr hielt. Ich wollte ihr
sagen, dass sie es war, die ihre Tochter aus den Augen verloren hatte. Und ich
wollte ihr klarmachen, dass es das Beste wäre, mich in Ruhe meinen Job machen zu
lassen, wenn sie JoAnne wieder in ihre Arme schließen wollte.
    Es gelang mir jedoch nicht, den Mund zu öffnen. Ich hielt Marissa zwar für
eine Plage der Menschheit, aber in meinem Herzen wusste ich, dass ich maßlos
übertrieb. Außerdem war sie in diesem Moment einfach nur eine Mutter, die sich um
ihre Tochter sorgte.
    Ich holte also tief Luft und legte ihr die Hand auf den Arm. »Ich bin mir
sicher, dass mit JoAnne alles in Ordnung ist«, beteuerte ich ihr. »Und wenn ich
Allie sehe, werde ich ihr auf jeden Fall sagen, dass du JoAnne suchst.«
    Es war deutlich zu sehen, dass sie diese Beteuerung nicht beruhigte. Aber
ich war bereits viel zu lange von ihr aufgehalten worden, um mir eine bessere
Antwort einfallen zu lassen.
    »Könnten Sie sich vielleicht um die anderen Eltern kümmern?«, erkundigte
sich jetzt David bei ihr, während ich neben ihn in den Wagen kletterte. »Ich muss
nur rasch etwas besorgen.«
    Marissas Miene war noch immer angespannt, doch sie nickte. Dann marschierte
sie zu den aufgebauten Tischen zurück, voll von neuem Tatendrang.
    »Los«, sagte ich. David hatte den Motor bereits angelassen. Er fuhr
rückwärts aus der Parklücke und bog auf den Pacific Coast Highway ein.
    »Wohin?«
    Leider wusste ich darauf keine Antwort.
    Während David, so langsam er konnte, den Highway entlangbrauste, sah ich
auf den Strand und das Meer hinaus. Vielleicht waren sie ja auch einfach nur in eine
andere Bucht gegangen, wo weniger Leute zusahen, wenn sie ihr Ritual durchführten.
Ich konnte jedoch nichts entdecken. Außerdem schien

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