Vom Prinzen gezähmt (Elven Lover) (German Edition)
gar nicht daran denken, was Cherry wahrscheinlich all die Jahre zu erleiden gehabt hatte. Er hatte einiges an Erkundigungen über Justin eingeholt und all diese Informationen hatten kein gutes Licht auf Cherrys Freund geworfen. Er war ein Mann der Gewalt liebte und besonders Gewalt gegenüber Frauen. Es ließ Merlons Blut kochen, wenn er sich auch nur vorstellte, wie dieses Schwein Hand an Cherry legte. Aber jetzt war damit Schluss. Er hatte der Polizei einen Tipp gegeben, wo Justin und seine Komplizen eine nicht unbeachtliche Menge Drogen und Waffen versteckt hatten und das hatte zur Verhaftung von Cherrys Freund geführt. Nun musste Merlon sich nur noch einen guten Plan ausdenken, wie er Cherry für sich gewinnen konnte. Er wusste, dass sie ein gewisses Interesse für ihn hatte, doch sie war ein gebranntes Kind. Sie davon zu überzeugen, dass sie füreinander bestimmt waren, würde ein hartes Stück Arbeit bedeuten.
Cherry war hinter Justin und den Beamten aus dem Haus getreten und Merlons Herz klopfte wild bei ihrem Anblick. In dem dunkelblauen Kleid mit weißem Blumenmuster und der cremefarbenen Strickjacke darüber sah sie einfach zauberhaft aus. Sie hatte die Arme vor der Brust verschränkt und wirkte blasser als sonst. Ihre rote Mähne war zerzaust, als wäre sie gerade erst aus dem Bett gekommen. Merlon machte sich Sorgen um sie. Er konnte ihrem emotionslosem Gesicht nicht ablesen, wie es um sie stand. War sie erleichtert, Justin endlich los zu sein? Oder machte sie sich etwa Sorgen um diesen Mistkerl? Bei diesem Gedanken stieß er ein leises Knurren aus. Er wollte gar nicht daran denken, dass sie für diesen Kerl vielleicht doch etwas empfinden mochte. Immerhin war sie mit ihm zusammen. Sie könnte ihn verlassen. Oder hatte sie wirklich zu viel Angst, einen solchen Schritt zu gehen?
Er würde ihr etwas Zeit geben und erst morgen einen ersten Vorstoß wagen. Sie sollte sich erst einmal mit der neuen Situation anfreunden, dass Justin nicht mehr im Haus war. Nachdem der Polizeiwagen abgefahren war, wandte sich Cherry um und ging zurück ins Haus. Nur ganz kurz war ihre unbeteiligte Maske von ihrem Gesicht gewichen und er hatte zu seiner großen Freude ehrliche Erleichterung in ihren Zügen gesehen.
***
Cherry schloss die Tür hinter sich und lehnte sich mit klopfendem Herzen dagegen. Er war fort! Sie konnte es noch gar nicht glauben. Die Polizei hatte ihn wirklich mitgenommen und sie hatten gesagt, dass er bis zur Verhandlung in Untersuchungshaft bleiben würde. Würde er verurteilt werden? Und wenn ja, für wie lange? Sie hatte keine wirkliche Vorstellung davon, was genau ihm wirklich vorgeworfen wurde und wie die Beweislage war. Geschweige denn, welches Strafmaß er zu erwarten hatte. Natürlich war ihr immer klar gewesen, dass Justin kein unbeschriebenes Blatt war und dass er in irgendwelche schmutzigen Geschäfte verwickelt war, doch er sprach nie mit ihr darüber. Der Club war wohl so etwas, wie seine weiße Weste, die er über sein fleckiges Hemd zog. Doch sie kannte die Bücher. Der Club warf nicht genug Geld ab, um einen Ferrari zu bezahlen. Was auch immer er getan hatte, es sah so aus, als würde er jetzt dafür bezahlen müssen. Eine Chance für sie, ihr Leben in Ordnung zu bringen.
Was sollte sie jetzt tun? Was war jetzt mit dem Club? So viele Fragen. Langsam gaben die Knie unter ihr nach und sie sank zu Boden. Cherry schlug die Hände vor das Gesicht und fing an zu weinen. Sie wusste nicht einmal, warum sie weinte, denn eigentlich war sie ja erleichtert. Sie war frei. Sie konnte sich in Ruhe überlegen, wo sie hin wollte und alles planen. Das Dilemma war nur, dass sie gar nicht wusste, wo sie hin sollte. Irgendwann würde Justin wieder aus dem Gefängnis kommen und dann war sie nirgendwo wirklich sicher. Sie kannte ihn gut und sie war sich sicher, er würde versuchen, sie zu finden. Sie musste so gut untertauchen, dass er keine Chance mehr haben würde, sie je aufzuspüren.
Nach einer Weile rappelte sie sich wieder auf und ging ins Badezimmer. Ein Blick in den Spiegel zeigte, dass sie so furchtbar aussah, wie sie sich fühlte. Sie war blass und ihre Augen rot und verquollen. Seufzend wandte sie den Blick ab und ließ Wasser in die große Badewanne laufen. Sie gab etwas Fichtennadelschaumbad hinzu und prüfte die Wassertemperatur. Es war ein wenig heißer, als sie sonst bevorzugte, doch sie hatte heute das Bedürfnis, richtig heiß zu baden, um sich von dem Schmutz reinzuwaschen, der durch die
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