Vom Prinzen gezähmt (Elven Lover) (German Edition)
Kapitel 1
C herry legte seufzend das letzte T-Shirt ordentlich zusammen und verstaute es im Schrank. Justin war äußerst penibel mit seinen Sachen und sie hatte bereits schmerzliche Erfahrung machen müssen, was passierte, wenn sie seine Kleidung nicht ordentlich bügelte und sauber zusammenlegte. Er war stets aufbrausend und machte ihr das Leben zur Hölle. Doch wo sollte sie sonst hingehen? Sie hatte niemanden und Justin sorgte wenigstens dafür, dass sie ein Dach über dem Kopf hatte und etwas zu essen.
Als Justin sie von der Straße aufgesammelt hatte, war sie erst sechzehn gewesen. Das war vor zehn Jahren. Sie war damals aus dem Waisenhaus ausgerissen und hatte sich mit Diebstählen mehr schlecht als recht über Wasser gehalten. Immer in Angst, geschnappt und wieder ins Waisenhaus zurückgebracht zu werden. Justin hatte sie mit allem versorgt, was sie sich hätte erträumen können und mehr. Sie hatte geglaubt, das große Los gezogen zu haben, doch die Ernüchterung ließ nicht lange auf sich warten.
Schon nach ein paar Monaten zeigte Justin sein wahres Gesicht. Das Gesicht eines herrschsüchtigen, brutalen Mannes ohne Skrupel. Cherry versuchte, auch von ihm wegzukommen. Doch sie kam nicht weit. Justin fand sie noch am selben Tag und verprügelte sie so schlimm, dass sie lange Zeit keinen Mut fand, einen zweiten Versuch zu wagen, ihn zu verlassen. Erst ein Jahr später, nach wochenlanger Planung, lief sie wieder davon. Doch auch diesmal schaffte Justin es, sie aufzuspüren und zurückzuholen. Ein ganzes Jahr lang sperrte er sie ein und misshandelte sie so brutal, dass sie alle Hoffnung auf Flucht verlor. Für immer! Sie hatte gelernt, sich so zu verhalten, dass sie möglichst wenig Ärger mit ihm bekam und ihr Leben war dadurch einigermaßen erträglich geworden. Außer der Tatsache, dass sie nicht wirklich frei war. Nie sein würde. Sie war Justins Eigentum.
Die Tür öffnete sich und Justin betrat, mit einem Handtuch um die Hüften gewickelt, das Zimmer.
„Hast du das Shirt mit dem Panther fertig?“
Cherry nickte und gab ihm das gewünschte T-Shirt.
Er zog sich das Shirt über den Kopf und musterte sie kritisch. Sofort kroch lähmende Angst langsam ihre Eingeweide hinauf, bis sie ihr die Kehle verschnürte.
„Was ist los mit dir? Was machst du für ein Gesicht? Lächle mal ein wenig. Willst du uns heute Abend die Gäste vergraulen?“
„Nein. Ich hab nur ein wenig Kopfschmerzen“, versicherte sie schnell.
„Dann schmeiß dir 'ne Pille rein. Und sieh zu, dass du dich nett anziehst.“
„Ja Justin“, antwortete sie und gab ihm einen Kuss auf die Wange.
Er tätschelte ihren Hintern und zog sie an sich. Sie musste sich zusammennehmen, um sich nicht in seinen Armen zu versteifen. Sie hasste seine Nähe, doch wenn sie versuchte, ihm auszuweichen, würde sie nur noch mehr leiden müssen.
„Ich werde dich mal wieder richtig rannehmen, wenn wir wiederkommen“, verkündete er rau und kniff sie schmerzhaft in den Hintern. Sie war mittlerweile so gut trainiert, dass sie es schaffte, nicht vor Schmerz aufzuschreien. Sie zuckte nicht einmal mehr zusammen.
„Ja, ich glaube, es wird einmal wieder höchste Zeit“, raunte Justin.
Cherry versuchte, ein Zittern zu unterdrücken. Sie hasste es, mit ihm zu schlafen. Da er sich ständig mit irgendwelchen Schlampen vergnügte, belästigte er sie nicht allzu oft, doch wenn er es tat, dann war sie hinterher grün und blau. Sie war froh, als er sie losließ und sie ins Badezimmer entwischen konnte. Dort setzte sie sich auf die Toilette und ließ ihren Tränen freien Lauf. Sie hatte gelernt, lautlos zu weinen. Nach ein paar Minuten betätigte sie die Toilettenspülung, als wäre sie wirklich auf Toilette gewesen und dann zog sie sich aus, um zu duschen. Als sie eine halbe Stunde später aus dem Bad trat, war sie geduscht, frisiert und geschminkt. Niemand würde mehr vermuten, dass sie geweint hatte. Sie zog sich einen knielangen, engen Rock an, der ihren wohlgeformten Hintern betonte und ein eng anliegendes Top.
Sie fand Justin in der Küche, wo er mit irgendjemandem telefonierte. Er erblickte sie und deutete ihr, sich schon mal in den Wagen zu setzen. Sie nahm ihre Handtasche und verließ das Haus. Seufzend öffnete sie die Beifahrertür des gelben Ferrari und setzte sich auf den Ledersitz. Es schien eine Ewigkeit zu dauern, bis die Haustür aufging und Justin mit grimmiger Miene aus dem Haus stapfte, die Tür hinter sich zuknallend. Angst breitete sich in
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