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Vom Zauber der Rauhnächte - Weissagungen, Rituale und Bräuche für die Zeit zwischen den Jahren

Vom Zauber der Rauhnächte - Weissagungen, Rituale und Bräuche für die Zeit zwischen den Jahren

Titel: Vom Zauber der Rauhnächte - Weissagungen, Rituale und Bräuche für die Zeit zwischen den Jahren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irisiana Verlag: Verlagsgruppe Random House GmbH
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Dezember und die zwölfte der 5. Januar, stets von Mitternacht bis Mitternacht (siehe auch Übersicht auf Seite 23).
    Manche zählen auch ausschließlich die Nächte von der Abenddämmerung bis zur Morgendämmerung. Jede einzelne Rauhnacht erstreckt sich dann über einen Datumswechsel: Die erste beginnt am Heiligen Abend und endet am Morgen des ersten Weihnachtsfeiertags und so weiter.
    Vom Thomastag bis Dreikönig
    Nach einer anderen Zählweise beginnen die Rauhnächte bereits am Thomastag, dem 21. Dezember. Dies ist gleichzeitig die Wintersonnenwende und somit der kürzeste Tag des Jahres. Es ist die Hoch-Zeit des Dunkels. Und damit wirklich der perfekte Auftakt für diese Zeit. Auch wenn es rein rechnerisch
jetzt schon wieder heller zu werden beginnt, merkt man davon noch lange nichts.
    Fängt man früher an zu zählen, ergeben sich natürlich mehr Tage. Will man dennoch von zwölf Tagen beziehungsweise Nächten ausgehen, wird es etwas komplizierter. Man zieht dann beispielsweise die Feiertage und Silvester ab und kommt so wiederum auf diese magische »runde« Zahl.
    Aber auch ganz ohne die Zwölf kommt man zuweilen aus, mancherorts beginnt die zauberhafte Zeit bereits am 13. Dezember, in der Nacht der Lucia – der Heiligen, die als »Nikolaus der Frauen« eine Woche nach ihrem männlichen Pendant die Mädchen beschenkte.
    Man kann ebenfalls den Brauch finden, 13 Rauhnächte zu begehen, oft vom 24. Dezember an. Sie beziehen sich, wohl aus dem Keltischen stammend, stärker auf den Mondaspekt und entsprechen den 13 Mondmonaten des kommenden Jahres. Dagegen steht jede der zwölf Rauhnächte für einen Sonnenmonat des nächsten Jahres.
    Die ganz besonders »anderen« Nächte
    Ein paar Rauhnächte stechen aus dem Reigen der üblichen hervor, sie sind mit ganz besonderen Bräuchen verbunden und allesamt auch den meisten Menschen bekannt, die sonst noch nie etwas von den Rauhnächten gehört haben. Je nach Zählweise gehören dazu:
Wintersonnenwende, Thomastag, 21. Dezember
Die Heilige Nacht vom 24. auf den 25. Dezember
Silvester, 31. Dezember
Die Drei-Königs-Nacht vom 5. auf den 6. Januar
    Vorbereitung: Adventszeit
    Eingeleitet werden die Rauhnächte in gewisser Weise bereits von den Adventssonntagen. Der Name kommt vom lateinischen Wort für »Ankunft« – die Christen erwarten die Ankunft, die Geburt von Jesus, letztlich auch sinnbildlich für die Wiedergeburt des Lichts, die im gleichen Zeitraum liegt und auch in vorchristlicher Zeit gefeiert wurde.
    URALTES WISSEN, URALTE BRÄUCHE
    Im Zeitalter von gut geheizten Wohnungen, stets verfügbarer heißer Badewannen und luxuriös gefüllten Kühlschränken mag es uns seltsam erscheinen, von rauhen Nächten zu sprechen, an welche Herleitung des Wortes wir auch denken mögen. Wir sitzen im Warmen, feiern Weihnachten, schlemmen und genießen. Beim Blick oder einem Gang nach draußen allerdings könnte uns auch heute noch bewusst werden, warum sich um diese Zeit so sonderbare Bräuche ranken: Es ist eisig kalt, tief dunkel, Wind und Schneetreiben lassen es zusätzlich ungemütlich werden.

    Die Menschen früher, die am Waldrand oder in kleinen Dörfern in einfachen Holzhütten wohnten, unter deren Dächern man den Sturm heulen und die Balken ächzen hörte, waren sehr nah dran am zuweilen schaurigen Getöse der Winternächte. Sie hofften, mit kärglichen Vorräten und einer Feuerstelle, die auch etwas Licht gab, den eisigen Winter zu überdauern. Immer wieder aber fanden sie sich zusätzlich von umherziehenden Räuberbanden oder Heeren bedroht, die brandschatzten, mordeten und plünderten. Eine tatsächlich extrem rauhe Zeit, vor allem im Winter, wo man in den Häusern gewissermaßen festsaß. Die Menschen entwickelten eine Vielzahl an Bräuchen, um diese Zeit schadlos zu überstehen und ihr mit etwas Glück vielleicht sogar ihren ganz eigentümlichen Segen abzugewinnen.
    Rational betrachtet mögen wir sagen, dass sie im für uns heute unvorstellbaren Dunkel und Grauen mancher Nächte ängstlich allerlei unheimliche Gestalten und bedrohliche Geister halluziniert haben mögen. Doch wenn wir heute in einer solchen Nacht mal hinaus in die Natur gehen, sind wir uns dann wahrscheinlich trotz unserer Aufgeklärtheit und unserer schützenden Zivilisation gar nicht mehr so sicher, das wirklich einschätzen zu können. Eine tatsächlich unheimliche Stimmung liegt über dem Land – oder ist es eine heilige Stille?
    Die Wilde Jagd
    Wenn in diesen Nächten der Sturm braust, dann

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