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Von Fall zu Fall

Von Fall zu Fall

Titel: Von Fall zu Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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Versicherung«, stellte ich sachlich fest.
    »Fünfundsiebzigtausend«, erwiderte Bertha, »bei Tod durch Unfall verdoppelt sich die Summe.«
    »Wo setzen wir den Hebel an?« fragte ich.
    »Du setzt ihn an, indem du mit Mrs. Beckley redest«, bestimmte sie. »Ihr Vorname ist Daphne. Hört sich an, als sei sie äußerst attraktiv.«
    »Und dann läßt du mich mit ihr reden?« fragte ich.
    »Keine Sorge«, entgegnete Bertha, »alle finanziellen Einzelheiten sind bereits geregelt. Du kannst ruhig zu ihr hingehen. Sie mag ihre Reize spielen lassen, soviel sie will, das hilft gar nichts! Das Honorar ist festgesetzt — und eins laß dir noch gesagt sein, Donald: Eine Frau dieses Typs wird deinetwegen nicht mit einer Wimper zucken. Die Klientin weiß, daß sie bei mir nicht mal fünf Prozent Rabatt erhält. Daher wirst du bei deinem Besuch feststellen, daß sie ganz klein und bescheiden vor dir sitzt. Hätte aber die umsichtige Bertha das Honorar nicht gleich fixiert, dann würde dir diese Person jetzt schmalzige Augen machen und dich mit ihren Reizen so umgirren, daß du vollständig kapitulieren und die Ermittlungsarbeiten für ein Butterbrot übernehmen würdest!«
    »Du denkst eben an alles. Wo wohnt sie denn?«
    »Im Ringold=Haus. Sie hat die Wohnung Nr. 721 und erwartet dich bereits. Wenn du hinkommst, wird sie dir die ganze Geschichte erzählen — das heißt, falls sie sich inzwischen nicht anders besonnen hat, weil die Sache schon dadurch verzögert ist, daß du bei dieser schlaksigen Göre den lieben alten Onkel gemimt hast.«
    »Wie ist es mit den Spesen?« fragte ich Bertha.
    »Für Spesen haben wir dreihundert Dollar«, sagte sie, »und wenn die Unkosten höher werden, bezahlen wir sie vom Honorar.«
    »Das ist nicht genug«, erklärte ich.
    »Es muß aber genug sein.«
    »Na schön«, erwiderte ich. »Ich werde für dreihundert vom Spesenkonto quittieren.«
    Bertha sah mich wütend an und sagte: »Du könntest aber mit fünfzig Dollar anfangen und dir, wenn's nötig wird, mehr holen.«
    »So pflege ich doch nicht zu arbeiten«, gab ich zurück. »Ich beginne mit dreihundert, und wenn etwas übrigbleibt, zahle ich's wieder ein.«
    Berthas Gesicht verfärbte sich. Sie zog hörbar die Luft ein als Vorspiel zu einer empörten Explosion, doch ich wartete nicht ab, bis die Zündung erfolgte, sondern verschwand.
    Sandra Eden sprach noch mit Elsie Brand.
    »Hat sie Fotos?« fragte ich Elsie, während ich die von ihr notierten Angaben überflog.
    »Sie meint, ihre Mutter hätte eins.«
    »Wie sind Sie hergekommen?« fragte ich Sandra.
    »Mit dem Bus.«
    »Möchten Sie lieber im Privatauto nach Hause fahren?«
    »Mit Ihnen?«
    Ich nickte.
    Ihre Augen leuchteten auf. »Wie gern!« sagte sie.
    »Dann kommen Sie.«
    Elsie Brand blickte uns sinnend nach, als wir das Büro verließen.
    Ich holte mir vom Kassierer dreihundert Dollar gegen Spesenquittung, machte es Sandra Eden in unserer Geschäftskutsche bequem, und wir fuhren zu ihrer Mutter.
    Es war ein ziemlich schäbiges Mietshaus, und Mrs. Eden hatte offensichtlich nicht mit Besuchern gerechnet.
    »Ich sehe verboten aus, kann jetzt nicht mit Ihnen sprechen«, sagte sie.
    »Was haben Sie denn sonst vor?« fragte ich.
    »Na — ich will mir was Ordentliches anziehen.«
    »Mich interessiert nur Ihre Stimme, und die können Sie nicht schöner kleiden«, antwortete ich. »Im übrigen habe ich's eilig.«
    Sie versuchte, ärgerlich zu sein, doch in ihren Augen und in ihrer Stimme lag zuviel Zärtlichkeit, als sie Sandra ansah und sich dabei an mich wandte: »Sandra hatte mir erzählt, daß sie zu Ihnen fahren wollte, aber ich erklärte ihr, sie würde sicher keinen Detektiv für unsere Sache engagieren können, denn um solche Ermittlungen zu bezahlen, braucht man ja Geld.«
    »Das kann ich bestätigen«, stimmte ich zu.
    »Nun«, ergänzte sie mit gezwungenem Lachen, »Geld gehört zu den Dingen, die bei uns restlos vergriffen sind.«
    »Sie haben doch gewiß eine Beschäftigung, oder?« fragte ich sie.
    »Hatte ich, ja«, antwortete sie.
    »Haben Sie aus gesundheitlichen Gründen aufgehört?«
    »Ich mußte... Die Leute entließen mich, weil sie meinten, ich arbeitete zu langsam — dabei habe ich meine Arbeit da noch gemacht, als ich mich vor Schmerzen beinahe krümmte. Doch das habe ich unterdrückt und...«
    »Woran leiden Sie denn?«
    »Ich glaube, ich habe einen Tumor«, erwiderte sie. »Die Ärzte wollten mich vor einem halben Jahr schon operieren.«
    »Und seitdem

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