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Von nun an fuer immer

Von nun an fuer immer

Titel: Von nun an fuer immer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carol Marinelli
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Lornas Versorgung kümmern. Er überprüfte ihre Reflexe, orderte Medikamente und überprüfte die Beatmung. Fassungslos beobachtete May die Szene. Was zum Teufel war mit James los? Egal. Sie würde es später herausfinden. Mit aschfahlem Gesicht stand er noch immer neben der Verletzten und massierte ihr Herz. Wie in Trance. Dabei hätte er eigentlich mit der aktiven Behandlung anfangen müssen.
    May kannte die Symptome. Immer wieder kam es vor, dass Menschen, vor allem in der Notfallversorgung, einfach nicht mehr funktionierten, plötzlich ausgebrannt waren. Doch das hier war anders. Als sie James’ schmerzverzerrtes Gesicht sah, wusste sie es. Er kannte die Patientin!
    „Abby!“ May hatte auf die Gegensprechanlage gedrückt, um die Assistenzärztin herbeizurufen. „Wir brauchen Sie hier im Schockraum.“ Suchend sah May sich um. „Lavinia, übernimm bitte die Herzdruckmassage“, bat sie eine Kollegin.
    James stand vollkommen abwesend neben dem Behandlungstisch. Wie durch eine Wattewand hörte er, wie May den Kollegen erklärte, dass es ihm nicht gut gehe. In seinen Ohren rauschte es, und das schrille Piepen des Monitors lenkte ihn von allen anderen Geräuschen und Gesprächen ab.
    Lornas Bluse war bereits aufgeknöpft, ihr BH-Träger zerschnitten und beiseitegeschoben. Gerade zerschnitt eine Schwester Lornas Hose und ihren Slip. James konnte ihre Operationsnarben von damals sehen und hätte am liebsten geweint. Doch er stand nur bewegungslos da und sah zu, wie man ihre Knie anwinkelte und den Katheter legte. Wie sehr hätte sie diesen ungenierten Eingriff in ihre Intimsphäre gehasst! James wollte den Kollegen sagen, dass sie so nicht mit Lorna umgehen durften. Dass sie sie in Ruhe lassen sollten. Er wollte sie in seine Arme nehmen und sie in Sicherheit bringen, doch gleichzeitig wusste er, dass seine Kollegen weitermachen mussten.
    „Geh ins Bereitschaftszimmer“, befahl May. „James, hörst du mich? Geh bitte ins Bereitschaftszimmer! Du siehst aus, als würdest du gleich zusammenklappen.“
    „Ich bleibe hier.“
    Nie zuvor in seinem ganzen Leben war James sich so nutzlos vorgekommen. Als leitender Notarzt war er an Krisen aller Art gewöhnt, doch das hier warf ihn vollkommen aus der Bahn. Ohne Vorwarnung war sie wieder in sein Leben getreten – und das hatte ihn schlicht und einfach umgehauen. Sie war so unglaublich blass. Schon immer hatte Lorna einen hellen Teint gehabt, doch jetzt unterschied sich ihre Gesichtsfarbe kaum von dem weißen Bettlaken, auf dem sie lag. Nur ihr Haar bildete einen scharfen Kontrast. Langes, kräftiges Haar, das noch immer diesen leichten Rotton besaß. Sie hatte es also nicht gefärbt. Genau genommen hatte sie sich überhaupt nicht verändert. Sie war noch genauso schlank und zierlich, wie er sie in Erinnerung hatte.
    Inzwischen hatte Abby die Versorgung übernommen und überwachte die allmähliche Erwärmung von Lornas unterkühltem Körper. Plötzlich ertönte aus dem Monitor ein durchdringender Klang. Kammerflimmern! Routiniert setzte Abby den Defibrillator an. Als der erste elektrische Schlag durch Lornas schmächtigen Körper fuhr, fürchtete James, sich übergeben zu müssen.
    Das hatte sie nicht verdient!
    Diesmal beschränkte May sich nicht darauf, ihn zu bitten, den Raum zu verlassen. Es waren ausreichend viele kompetente Kollegen da, um sich um Lorna zu kümmern, und so nahm die Oberschwester James’ Arm und führte ihn hinaus. Wie ein Schlafwandler folgte er ihr und ließ sich widerstandslos in sein Büro bringen, wo er in seinem Schreibtischstuhl zusammensackte und sein Gesicht in den Händen verbarg.
    „Bitte, geh zurück und pass auf sie auf“, bat er leise. Obwohl er wusste, dass es richtig gewesen war, den Schockraum zu verlassen, hasste er sich dafür, nicht bei ihr geblieben zu sein. Doch er wäre nicht in der Lage gewesen, sich ausreichend abzugrenzen und sie optimal zu versorgen. Trotzdem fand er die Vorstellung unerträglich, dass Lorna schutzlos und ausgeliefert im Schockraum lag – von ihm in dem Augenblick im Stich gelassen, als sie ihn am dringendsten brauchte.
    „May, falls sie beschließen sollten, mit der Wiederbelebung aufzuhören …“, setzte er an.
    „Dann sage ich dir sofort Bescheid.“
    „Ja. Und zwar bevor sie aufhören!“
    „Natürlich.“
    Eine Stunde später rief May erneut ihren Mann an, um ihm zu sagen, dass es diesmal wirklich später werden würde und er ruhig allein essen sollte.
    Nochmal einige Stunden später bat sie

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