Von unten gefesselt
Ähnlichkeiten zu erkennen. Nicht dass ich einer Frau keine Komplimente machen würde, weit gefehlt. Ich empfinde es aber als unschön, einer Frau mindestens 30 mal am Tag entgegen zu seufzen, was für tolle Augen sie doch habe und so weiter. Das ist schmierig in meiner Welt, insofern empfand ich den Vergleich als wenig schmeichelhaft.
Es war also eine vollkommen neue Situation - zu Hause meine Partnerin, wenn sie sich nicht gerade auf Arbeit befand oder sich mit ihrem „Teddy“ traf. Und vor mir eine Frau, die ganz klar mein Interesse geweckt hatte, meine Dominanz herausforderte, deutlicher als jede zuvor. Sie weckte Lust in mir, forderte mich zudem auch immer wieder selbst, gab immer wieder Anreize, über meinen eigenen Schatten zu springen, meine eigenen Worte zu überdenken und zu hinterfragen.
Ich traf mich nicht nur mit dieser Frau, wir schrieben auch weiterhin sehr viel, genau genommen fast täglich, chatteten zum Teil den ganzen Arbeitstag lang. Wir tauschten sehr viele Gedanken aus, erreichten damit eine Vertrautheit, mit der ich niemals gerechnet hätte. Und näherten uns auf diese Weise dem entscheidenden Tag, dem Tag ihrer Unterwerfung.
Dass dieser Tag gekommen war erkannte ich sofort, als sie mich in ihrer Wohnung begrüßte. Sie war gekleidet wie ich es gefordert hatte. Dieser Anblick sorgte für eine gewisse Spannung, wie würde sie wohl meiner Forderung weiter nachkommen? Sie wirkte sie so gekleidet noch einmal ein Stück weit anziehender auf mich als in den „gewohnten“ Jeans und ich fragte mich nun, auf welche Weise sie nun den entscheidenden Schritt vollziehen würde. Würde sie vielleicht mit einer scheinbar ungeschickten Bewegung Einblicke zulassen? Oder vielleicht ganz offen den Rock nach oben schieben? Oder oder oder... es gab so einige Möglichkeiten.
Die Variante die sie wählte, war die deutlichste, die ich mir vorstellen konnte. Deutlicher konnte sie kaum sagen: “Nimm mich in Besitz, ich schenke Dir mich und meine Unterwerfung, ich will Deine Sklavin sein!” - Sie nahm meine Hand und führte sie unter ihren Rock direkt zwischen ihre Schenkel. Und ich konnte fühlen, dass sie meiner Aufforderung nachgekommen war und auch, dass diese Tatsache nicht gerade wenig Erregung in ihr selbst auslöste. Aus dieser Frau wurde in diesem Augenblick meine Kajira... All das, was sich bislang wie ein roter Faden durch unsere Köpfe und Gespräche gezogen hatte, sollte nun tatsächlichRealität werden können.
Der Name “Kajira” stammte aus den Büchern Gor, die ich vor einiger Zeit gelesen hatte. Dort bedeutet Kajira “Sklavenmädchen”, der Autor hatte diese Bezeichnung als Oberbegriff für die Sklavinnen gewählt. Ich orientiere mich nicht an diesen Büchern, wie es manche tun um ihrer Meinung nach “richtiges” BDSM zu leben. Mein BDSM entwickelt sich aus mir und meinen Bedürfnissen, nicht aus Büchern und fremden Fantasien. Was mich aber nicht davon abhält, Anregungen und Ideen aufzugreifen, die mich ansprechen. Wie eben der Titel Kajira, den ich als Name für meine Sklavin wählte, des angenehmen Klanges, vor allem aber der Bedeutung wegen.
Da wir uns nach wie vor nicht oft genug sehen konnten, richtete ich für meine Kajira ein Blog ein. Anders als in unseren Mails und Chats würden hier unsere ausgeschriebenen Gedanken chronologisch erhalten und jederzeit nachlesbar bleiben. Im Blog wurden die Regeln hinterlegt, die ich meiner Kajira auferlegt hatte. Diese Regeln blieben aufgrund der Tatsache, dass Treffen nicht zu jeder beliebigen Zeit möglich waren, recht überschaubar. Schließlich war eine regelmäßige Kontrolle auf Einhaltung bestimmter Regeln nicht ohne so weiteres möglich, insofern beschränkte ich mich auf ein paar wenige, entscheidende. Meine Kajira durfte auch ihre Tabus hinterlegen um sicher gehen zu können, dass ich sie kenne und beachten kann. Wir nutzen das Blog von nun an recht ausgiebig. Nach wie vor tauschten wir viele Gedanken aus, hinterlegten nun auch hier unsere Vorstellungen und Empfindungen. Sie stellte viele Fragen, die ich ihr ausführlich beantwortete. Darüber hinaus nutzte ich das Blog um meiner Kajira Aufgaben aufzutragen, damit sie an Tagen, an denen keine Treffen möglich waren, ihrem Herrn durch die Erfüllung der aufgetragenen Aufgaben dienen konnte. Dies geschah untere anderem auch dadurch, dass sie eine Zeitlang ein Tagebuch führen sollte, mit dessen Hilfe ich ein klein wenig an ihrem Alltag teilhaben konnte.
Unsere Begegnungen
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