Am Anfang eines neuen Tages
Impressum:
Über den Inhalt:
Drei Frauen – drei Schicksale – eine Sehnsucht
Vor dem amerikanischen Bürgerkrieg waren die Weatherlys eine der reichsten Familien in Virginia. Jetzt stehen Josephine, ihre Schwester Mary und ihre Mutter Eugenia vor dem Nichts. Ihr Vater und ihr ältester Bruder sind tot, ihr jüngerer Bruder ist wie erstarrt, ihre Plantage verfällt zusehends. Doch die Frauen sind fest entschlossen, sich nicht unterkriegen zu lassen. Genauso wie Lizzie, einer früheren Sklavin der Familie, ist ihnen klar, dass sie am Anfang eines neuen Tages stehen – und jetzt so gut wie alles möglich ist …
Über die Autorin:
Lynn Austin ist verheiratet, hat drei Kinder und lebt in Illinois. Ihre große Familie, die vier Generationen umfasst, ist Aufgabe und Inspiration für sie. Wenn ihr neben dem Tagesgeschäft Zeit bleibt, macht sie Vortragsreisen und schreibt Bücher. In Deutschland hat sie inzwischen eine riesige Fangemeinde und gilt als eine der meistgelesenen Autorinnen im christlichen Romanbereich. Ihre Bücher sind ausnahmslos Bestseller und haben dem Genre über die Grenzen des christlichen Buchmarkts hinaus zum Durchbruch verholfen.
Bibliografische Information Der Deutschen Bibliothek
Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar.
ISBN 978-3-86827-983-2
Alle Rechte vorbehalten
Copyright © 2012 by Lynn Austin
Originally published in English under the title
All Things New
by Bethany House Publishers,
a division of Baker Publishing Group,
Grand Rapids, Michigan, 49516 , USA
All rights reserved
German edition © 2013 by Verlag der Francke-Buchhandlung GmbH, 35037 Marburg an der Lahn
Deutsch von Dorothee Dziewas
Umschlagbilder: © Dreamstime.com / Seriousguy, © iStockphoto.com / Nicolamargaret, © shutterstock.com /butterflyhunter
Umschlaggestaltung: Verlag der Francke-Buchhandlung GmbH /
Christian Heinritz
Satz und Datenkonvertierung E-Book: Verlag der Francke-Buchhandlung GmbH
www.francke-buch.de
Und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen,
und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid noch Geschrei
noch Schmerz wird mehr sein;
denn das Erste ist vergangen.
Und der auf dem Thron saß, sprach:
Siehe, ich mache alles neu!
Offenbarung 21,4-5
Kapitel 1
3. April 1865
Josephine Weatherly dachte, sie hätte die dunkelste Stunde dieses endlosen Krieges bereits erlebt, aber sie hatte sich geirrt. Jetzt war endgültig alle Hoffnung verloren. Zusammen mit ihrer Schwester kauerte sie am Fenster im Obergeschoss des Hauses, das ihrer Tante gehörte, und beobachtete den Rauch, der wie Gewitterwolken über Richmond in Virginia gen Himmel aufstieg. Wie konnte die Stadt, in der sie und ihre Familie Zuflucht gesucht hatten, derart im Terror, im Chaos versinken? Präsident Davis und die konföderierte Regierung flohen. Ein hungriger Mob zog plündernd durch die Innenstadt. Die Invasion des Feindes, die alle so lange gefürchtet hatten, stand unmittelbar bevor.
„Sollten wir nicht auch weggehen?“, fragte ihre Schwester Mary. „Alle anderen fliehen.“ Den ganzen Tag lang hatten sie Ströme von Flüchtlingen gesehen, die Richmond verließen, zusammen mit den Beamten der konföderierten Regierung und ihren Wagen und Karren und Schubkarren, auf denen sich ihr Haushalt türmte.
„Wo sollen wir denn hin?“, wandte Josephine mit einem Achselzucken ein. Der Hunger machte sie apathisch. Sie konnte den Blick nicht von dem Anblick der Stadt losreißen, die hinter den entfernten Baumwipfeln gerade noch zu sehen war.
„I-ich weiß nicht“, stammelte Mary, „aber … ich meine … sollten wir nicht den anderen folgen? Die Yankees kommen schließlich! Irgendjemand kennt bestimmt einen sicheren Ort, an dem wir uns verstecken können.“
Kein Ort ist sicher, wollte Josephine sagen, aber sie hielt den Mund, als sie die Angst in den Augen ihrer Schwester sah. Die sechzehnjährige Mary hatte ihre Fingernägel und die Haut darum bereits so stark abgekaut, dass ihre Fingerspitzen ganz wund waren. „Hör damit auf“, sagte Josephine und zog Mary die Hand vom Mund weg.
„Tut mir leid … ich kann nicht anders! Ich habe solche Angst!“ Mary legte den Kopf an Jos Schulter und weinte.
„Ich weiß, ich weiß. Aber wir schaffen das schon. Hier sind wir sicher.“ Josephine log und Gott hasste Lügner, aber was machte das schon für einen Unterschied?
In
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