Vor Agentinnen wird gewarnt
ausgewichen, hätte er sie niedergewalzt.
Sie schlug zurück und ließ nicht locker, bis sie den Angreifer, auf den Fußboden genagelt hatte. Erst als sie auf ihm saß und nur nackte Haut ertastete, erkannte sie, dass seine untere Hälfte genauso unbekleidet war wie die obere.
"Tante Syd!"
"Raus hier, Jamie!" rief sie, doch die Warnung kam zu spät. Der Junge hatte bereits eine Lampe eingeschaltet.
Syd starrte in das Gesicht des Mannes, den sie in dem kleinen Lebensmittelladen gesehen hatte. Er starrte sie genauso geschockt an wie sie ihn. Schon wollte sie ihre Haltung verändern, als ihr bewusst wurde, an welcher Stelle sie auf ihm saß - und dass Heidi mit weit aufgerissenen Augen mehr von diesem Fremden betrachtete, als ein kleines Mädchen sehen sollte.
"Jamie, bring Heidi in die Küche", befahl sie und löste den Blick nicht von dem Gesicht des Mannes.
"Dieser Mann hat nichts an", rief Heidi, während ihr Bruder sie nicht gerade sanft an der Hand zog.
"Schon gut", erwiderte er und zerrte sie aus dem Zimmer. "Tante Syd erledigt ihn, bevor er überhaupt begreift, was los ist."
"Ich stehe jetzt ganz ruhig auf, und Sie werden das gleiche tun", erklärte Syd dem Mann. "Nur für den Fall, dass Sie es noch nicht bemerkt haben sollten ... ich kann Sie jederzeit wieder flachlegen.
Versuchen Sie also nichts."
Er hob die Hände. "Kein Problem. Gehen Sie nur sanft mit mir um."
Ki beobachtete, wie sie sich katzenhaft erhob. Er stand auf, griff lässig nach einer Decke und schlang sie sich um die Taille. Es freute ihn, dass sie verstohlen einen Blick nach unten warf, während er sich bedeckte. Hunde bellten, und er fragte sich, welche Überraschungen die Lady noch für ihn bereithielt.
"Was ist aus dem Südstaaten-Tonfall und dem Dolly-Parton-Haar geworden?"
"Dieses Haus ist Privatbesitz. Was machen Sie hier?"
"Mir gehört ein Viertel dieses Hauses. Und was haben Sie hier zu suchen?"
2. KAPITEL
Syd richtete den Blick entschlossen auf sein Gesicht und nicht auf die breite, behaarte Brust oder noch tiefer, wo die Decke bei jedem Atemzug rutschte. In einer schwierigen Situation blieb sie stets in der Offensive.
"Keiner der Besitzer der Hütte benützt die Hütte um diese Jahreszeit."
Ki verschränkte die Arme und betrachtete sie eingehend. "Warum verraten Sie mir nicht, wieso Sie und die Kinder in mein Haus einbrechen?"
"Wenn Sie einer der Eigentümer sind, ist es nur zu einem Viertel Ihr Haus", verbesserte sie ihn. "Wir wurden eingeladen."
"Von wem?"
"Steve Chambliss."
Ki betrachtete sie noch einmal. "Woher kennen Sie Steve?"
"Ich kenne ihn nicht, sondern ein Freund hat das für uns arrangiert. Er meinte, es gäbe keine Probleme. Das Haus gehört Steve, Tripp Ashby, Ki Jones und Deke Washburn, die seit dem Beckett College Freunde sind. Also, wenn Sie nichts dagegen haben, die beiden Kinder sind sehr müde und müssen ins Bett." Vor dem Haus erklang hektisches Bellen. "Und zwei sehr aufgeregte Hunde sehnen sich nach dem nächsten Baum."
Er winkte ab. "Lady, Sie haben soeben Ukiah Jones kennen gelernt, und am allerwenigsten möchte ich hier Kinder und Hunde haben. Ich suche Ruhe und Frieden und will nicht hören, wie Kinder jammern und weinen. Ich will auch nicht, dass Hunde die Einrichtung zerfetzen und auf den Teppich pinkeln. Sie müssen sich eine andere Unterkunft suchen. Ich kann Ihnen nur raten, bei der Suche die blaue Stretch-Hose anzuziehen. Dann finden Sie garantiert sofort ein Zimmer."
Sie biss die Zähne zusammen. "Ist Ihnen klar, wie spät es ist?"
"Süße, es ist mir egal, wie spät es ist. Ich bin nicht derjenige, der hier eingebrochen ist."
Wütend ging sie auf ihn zu. "Ich bin nicht eingebrochen! Ich hatte einen verdammten Schlüssel!"
"Tante Syd, du hast wieder ein schlimmes Wort gesagt!" rief Jamie aus der Küche.
Ki lächelte. "Nun, Syd, wir haben ein Problem. Und das Problem sind Sie."
"Eigentlich nicht. Es ist ganz einfach. Sie bleiben in Ihrem Viertel des Hauses, und wir bleiben in Steves Viertel."
"Sie verstehen mich nicht. Ich bin wegen Ruhe und Frieden hergekommen, um arbeiten zu können. Wenn Sie hier sind, finde ich beides nicht. Warum sind Sie überhaupt hier?"
Sie vertraute keinem Fremden, auch wenn er noch so gut aussah. "Die Kinder haben vor kurzem die Eltern verloren", erklärte sie leise. "Ich bin ihr gesetzlicher Vormund und wollte ihnen einen Tapetenwechsel bieten."
"Was ist mit den Kötern? Haben sie auch Mommy und Daddy verloren? Ich bitte Sie! Mit rührseligen
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