Vor Agentinnen wird gewarnt
Süße, wir haben die ganze Nacht", flüsterte er und schlang die Arme um sie. "Und wenn ich an die Reihe komme, habe ich es bestimmt nicht eilig."
Ihr lustvolles Stöhnen klang in seinen Ohren, während er sie lachend zu einem Kuss an sich zog. Doch einen solchen Kuss hatte er bisher noch nie bekommen. Sie wollte ihm offenbar das ganze Gesicht ablecken.
Ki riss hastig die Augen auf und fand anstelle der schönen Frau einen dunkelbraunen Hund vor, der direkt auf seiner Brust lag. Er hob den Hund hoch und betrachtete ihn.
"Verdammt, du bist nicht einmal ein Weibchen", brummte er und setzte ihn neben sich.
Der Hund winselte und tappte mit der Pfote. Mit einem Blick seiner großen braunen Augen zeigte er ein Problem an, das sogar Ki verstand.
"Sag bloß, du musst raus." Der Hund stellte sofort die Ohren auf.
"Ach, verdammt." Ki schwang die Beine aus dem Bett und schlüpfte rasch in einen Trainingsanzug. "Komm!"
Er fluchte leise, als er die Hintertür öffnete und ihm ein Schwall kalter Luft entgegenschlug. Der Hund lief nach draußen und steuerte den nächsten Baum an, blieb nur lange genug, um sein Geschäft zu erledigen, und kam wieder herein. Freudig bellend umkreiste er Kis Beine.
"Cocoa ist immer so, wenn er Gassi war."
Ki entdeckte den Jungen in einem roten Flanellpyjama in der Küchentür. Seine Füße waren nackt. "Solltest du keine Hausschuhe tragen?" Er holte Kaffeebohnen und die Kaffeemühle, wie er das jeden Morgen tat.
"Tut mir leid, dass Cocoa Sie aufgeweckt hat. Wahrscheinlich war es sehr dringend, und er konnte Tante Syd nicht wecken. Sie war gestern Abend sehr müde. Tante Syd hat gesagt, dass wir Sie nicht stören sollen, aber Cocoa hat das wahrscheinlich nicht verstanden. Er macht, was er will."
"Genau wie sein Frauchen", sagte Ki leise.
Jamie schob sich in die Küche, kauerte sich auf einen Hocker und beobachtete Ki viel zu ernst für einen so kleinen Jungen. Er streichelte Cocoa. Der Hund drückte die Nase gegen seine Hand und lief hinaus.
"Was machen Sie?"
"Kaffee." Ki schaltete die Maschine ein.
"Dad hat ihn auch so gemacht. Er ist tot. Unsere Mom auch. Heidi versteht das nicht. Sie ist erst fünf", verkündete er mit der Überheblichkeit eines reifen Neunjährigen. "Sie glaubt, dass die beiden Urlaub machen und Tante Syd deshalb auf uns aufpasst. Dad hat immer gesagt, dass Tante Syd sehr komische Vorstellungen hat, wenn es darum geht, sich um jemanden zu kümmern. Die beiden waren Zwillinge, und er sagte, wenn jemand etwas über sie sagen darf, dann er. Er hat auch gesagt, dass sie einen James-Bond-Komplex hat."
Jamie machte eine Pause. "Was immer das bedeutet."
Ki unterdrückte ein Lächeln. "Wie heißt du, Junge?"
Jamie streckte ihm sehr erwachsen die Hand entgegen. "James Allen Taylor, aber alle nennen mich Jamie. Ich wurde nach meinem Großvater genannt. Meine Schwester ist Heidi Elizabeth Taylor. Ich glaube, sie wurde nach niemandem so genannt."
Ki unterdrückte wieder ein Lächeln. "Freut mich, James Taylor." Er schüttelte Jamie die Hand. "Was ist mit deiner Tante Syd? Nach wem wurde sie genannt?"
Jamie rutschte unbehaglich hin und her. "Wir sollen nicht über sie sprechen."
Das war eine Überraschung. "Ich habe auch Verwandte, über die ich nicht sprechen soll."
"Das kommt daher, dass Tante Syd eine Spionin ist", erklärte Jamie.
Ki hatte eine Großtante, die überzeugt war, dass einmal im Monat kleine grüne Männchen mit ihr sprachen. Er fing Jamies sehnsüchtigen Blick zum Kühlschrank auf und erinnerte sich, dass er in diesem Alter stets hungrig gewesen war.
"Willst du Frühstück?" fragte er und holte aus dem Kühlschrank eine Flasche Orangensaft.
Jamie nickte. "Tante Syd hat uns gestern zum Frühstück zu McDonald's gebracht. Ich habe ihr gesagt, dass Mom immer gesagt hat, dass man keinen Speck essen soll. Tante Syd hat gesagt, dass das besser ist, als Würmer zu essen. Heidi hat zu schreien begonnen, dass in unserem Essen Würmer sind. Wir mussten ganz schnell verschwinden, weil uns die Leute so komisch angesehen haben."
Ki hustete, um sein Lachen zu tarnen, schenkte ein Glas mit Saft ein und reichte es Jamie. "Mein Sohn, du hast eine ziemlich seltsame Familie. Sind wenigstens die Hunde halbwegs normal?"
"Die gehören Tante Syd", erwiderte er, als würde das alles erklären.
"Sie hat Cocoa als Welpen bekommen, und später meinte sie, dass er Gesellschaft braucht. Sie sagt, dass Bogie sie genauso ausgesucht hat wie Cocoa. Sie sagt, weil sie jetzt hier
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