Vor Agentinnen wird gewarnt
Sommernachmittags arbeitete er im Freien an seinem neuesten Buch über eine Frau, die ihren Mann drei Jahre als Sexsklaven gehalten und dann getötet hatte.
"Stimmt etwas nicht?" fragte er sanft seine wütend heranstürmende Frau!
"Das weißt du ganz genau! Meinst du, ich hätte dich nicht am Telefon mit Zeke gehört?" Syd rollte eine Illustrierte zusammen und rammte sie ihm in den Magen, dass er zusammenzuckte. "Du hast ihm unsere Tickets für Paris geschenkt!"
"Mit gutem Grund. Es wäre nicht richtig, wenn du in deinem Zustand reist."
"Ich bin schwanger, du Schwachkopf, nicht tot!" schrie sie und schleuderte eine zweite Illustrierte nach ihm. "Du hast mir den Parisurlaub versprochen! Wir wollten fliegen, sobald die Kinder in der Schule sind und die Haushälterin sich bei uns eingelebt hat!" Ihre Stimme überschlug sich fast.
"Syd, du siehst jetzt schon aus wie im achten Monat, obwohl du noch nicht so weit bist", warnte er. "Ich möchte nicht, dass das Kind im Flugzeug geboren wird."
"Wir wollten die Concorde nehmen, du Blödmann! Da bleibt nicht einmal genug Zeit für eine Geburt!" Sie wollte sich in den Stuhl neben ihm setzen, doch Ki zog sie auf seinen Schoß. "Ich bin zu schwer", protestierte sie schniefend.
Er lächelte, weil er sich schon an ihre häufig wechselnden Stimmungen gewöhnt hatte. "Wir fliegen, sobald das Baby alt genug ist. Das verspreche ich dir."
"Du könntest neue Tickets kaufen."
Er gab ihr einen Kuss. "Syd, du weißt doch, ich möchte bei der Geburt dabei sein, aber sie soll nicht auf dem Gang eines Flugzeugs stattfinden", erklärte er.
"Du wirst doch ohnedies ohnmächtig, wenn es kritisch wird", sagte sie leise und öffnete seinen Hemdknopf. "Die Kinder kommen erst in zwei Stunden wieder", flüsterte sie, knabberte an seinem Hals und knurrte leise.
"Ich hatte ja nicht die geringste Ahnung, dass schwangere Frauen so sexy sein können. Und so scharf", neckte er seine Frau. "Und du kannst dir die Verführungstaktik sparen mein Schatz. Ich werde bei der Geburt dabei sein."
"Eine Wette!" schlug sie mit leuchtenden Augen vor. "Wenn du im Kreißsaal nicht ohnmächtig wirst, biete ich dir ein erotisches Wochenende, das du nie vergessen wirst."
"Und wenn ich ohnmächtig werde?"
"Fliegst du mit mir nach Paris."
"Das werde ich ohnedies tun."
"Aber nicht so, wie ich mir Paris vorstelle. Na?" Sie beugte sich zurück und betrachtete sein Gesicht.
"Abgemacht."
Mit einem Kuss besiegelte sie den Pakt.
"Mein Paris wird dir ganz bestimmt gefallen", flüsterte sie ihrem Mann ins Ohr.
"Ruh du dich gut für mein Wochenende aus." Sanft streichelte er ihren Bauch und lachte, als das Baby gegen seine Hand trat. "Gut, dass wir nicht fliegen. Dieses Kind will sehr schnell kommen. Bist du sicher, dass wir keine Zwillinge bekommen?"
"Die Ultraschalluntersuchung hat nur ein Kind gezeigt, aber manchmal verdeckt ein Kind das andere, und ein Herzschlag kann von dem anderen übertönt werden." Sie zuckte bei einem weiteren Tritt zusammen. "Im Moment würde es mich nicht überraschen, wenn es Drillinge wären."
Wie Ki vorhergesehen hatte, bekam Syd an dem Tag, an dem sie mit der Concorde abgeflogen wären, zwei Jungen. Wie Syd vorhergesehen hatte, beging Ki im Kreißsaal den Fehler, sich die Instrumente anzusehen, und kippte um.
Er bekam also sein Wochenende in Paris "Nur für Erwachsene". Und Syd wusste, dass sie dies genauso genießen würde wie er.
Niemand war überrascht, als sie neun Monate später zwei Mädchen zur Welt brachte.
Syd vermisste nicht die Gefahr, und Ki vermisste nicht das Herumreisen. Dafür gab es in ihrem eigenen Zuhause zu viele Abenteuer, die Kinder hielten sie schon auf Trab.
-ENDE
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