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Vor der Flagge des Vaterlands

Vor der Flagge des Vaterlands

Titel: Vor der Flagge des Vaterlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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Seeräuber Ker Karraje verfügt über ein solches Boot, über das nämliche, das der Graf d’Artigas hatte bauen lassen und das seit seiner Probefahrt in der Bai von Charleston als verloren gilt. Dieser Tug dient nicht nur zum Ein-und Ausfahren durch den Tunnel, sondern auch zum Schleppen der Goelette und zum Angriff auf Handelsschiffe, die in die Gegend der Bermudas-Inseln kommen.
    Die an der ganzen Ostküste Amerikas wohlbekannte Goelette »Ebba« hat als einzigen Ruhehafen eine kleine Bucht, die wegen vorgelagerter Felsmassen nicht sichtbar ist und an der Westseite des Eilands liegt.
    Unumgänglich erscheint es, vor der Landung auf Back-Cup und zwar auf der Westseite, wo früher bermudische Fischer angesiedelt waren, mit den stärksten Melinitgeschossen eine Bresche in die Höhlenwand zu legen. Dann wird diese ein Eindringen von Mannschaften ins Innre von Back-Cup ermöglichen.
    Daneben ist auch der Fall vorzusehen, daß der Fulgurator Roch schon in Thätigkeit treten könnte. Es wäre nicht ausgeschlossen, daß Ker Karraje, durch einen Angriff überrascht, ihn schon zur Vertheidigung von Back-Cup zu benützen suchte.
    Hierzu sei mitgetheilt, daß diese Höllenmaschine, wenn ihre Kraft auch alles übertrifft, was man bisher kennt, doch nur eine Gefahrenzone von siebzehn-bis achtzehnhundert Metern Durchmesser hat. Die directe Entfernung dieser Zone kann zwar verändert werden, doch nimmt das viele Zeit in Anspruch, und ein Schiff, das diese Zone überschritten hat, kann sich ungestraft dem Eiland nähern.
    Vorliegendes Schriftstück hab’ ich heute, am 20. September abends acht Uhr, aufgesetzt und eigenhändig unterzeichnet.
    Ingenieur Simon Hart.«
    Das war der Inhalt der von mir niedergeschriebenen Mittheilung. Er sagt alles, was über das Eiland zu sagen war, dessen Lage auf den neueren Seekarten genau verzeichnet ist, und auch alles bezüglich der Vertheidigung Back-Cups, die Ker Karraje zu organisieren versuchen dürfte, sowie über die Nothwendigkeit, schnellstens zu handeln. Ich habe noch einen skizzierten Plan der Höhle beigefügt, der die Gestaltung des Innern, die Lage der Lagune, die Anordnung von Bee-Hive und die Stellen angibt, wo sich die Wohnung Ker Karraje’s, meine Zelle und das Laboratorium Thomas Roch’s befinden. Meine Mittheilung muß freilich auch aufgefunden werden… wird das je der Fall sein?…
    Nach Umhüllung des Schriftstücks mit starker, getheerter Leinwand, berg’ ich es in der mit Eisenreifen beschlagnen kleinen Tonne, die etwa fünfzehn Centimeter in der Länge und acht in der Dicke mißt. Sie ist, wie ich mich vorher überzeugt habe, völlig wasserdicht und imstande, ebenso beim Passieren des Tunnels, wie draußen an den Klippen, selbst starke Stöße auszuhalten.
    Freilich, statt in sichre Hände zu kommen, läuft sie Gefahr, durch eine Gegenströmung ans Gestade des Eilands getragen und von der Mannschaft der Goelette gefunden zu werden, wenn die »Ebba« nach ihrer Bucht geschleppt wird.
    Kommt das mit meinem Namen unterzeichnete und den Ker Karraje’s angebende Schriftstück aber in die Hände des Elenden, so brauch’ ich nicht länger über Mittel zur Flucht von Back-Cup nachzugrübeln… dann wird mein Schicksal bald genug entschieden sein…
    Endlich ist es Nacht geworden Jedermann erräth wohl die fieberhafte Ungeduld, womit ich das erwartete. Nach meiner, auf frühern Beobachtungen beruhenden Berechnung muß der Stillstand der Ebbe um acht Uhr fünfundvierzig Minuten eintreten, wo dann der obere Theil der Mündung ungefähr einen halben Meter frei liegen muß. Die Höhe zwischen der Wasserfläche und der Tunneldecke wird völlig ausreichen, das Tönnchen hindurchgleiten zu lassen. Ich denke es übrigens eine halbe Stunde vor Eintritt des Gezeitenstillstands ins Wasser zu werfen, damit es der noch von innen nach außen verlaufende Strom mit fortträgt.
    Gegen acht Uhr und im Halbdunkel verlasse ich meine Zelle. Auf den Ufern ist niemand zu sehen. Ich begebe mich nach der vom Tunnel durchbrochenen Wand. Beim Schein der letzten nach dieser Seite zu befindlichen elektrischen Lampe sehe ich, wie die Oeffnung schon über dem Wasser hervortritt und die Strömung nach ihr hin gerichtet ist.
    Ich gehe nun vorsichtig über den Felsenboden bis zur Lagune hinunter und werfe das Tönnchen hinein, das die wichtige Mittheilung und damit meine ganze Hoffnung einschließt.
    »Wie Gott will, wiederhole ich, wie Gott will!«… Worte, die man oft von Seeleuten hört.
    Das erst still

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