Vorkosigan 01 Die Quaddies von Cay Habitat
schicken, um ein Sprungschiff zu entführen. Und ich kann nicht mitgehen und gleichzeitig hier bleiben, um das Habitat zu verteidigen und zu rekonfigurieren …
es muß eine Truppe von Quaddies sein. Ich weiß nicht …« – Leo wurde unsicher – »vielleicht ist das alles in allem doch keine so großartige Idee.«
»Schicken Sie Ti mit ihnen mit«, schlug Silver vernünftigerweise vor. »Er weiß mehr über die Frachtsprungschiffe als alle von uns.«
»Mm«, sagte Leo und geriet wieder in eine optimistische
Stimmung. Wenn er den geringen Aussichten für den Erfolg seiner Eskapade zuviel Aufmerksamkeit schenkte, dann konnte er die Sache genauso gut gleich aufgeben und den Kampf vermeiden.
Zum Teufel mit den geringen Aussichten. Er würde an Ti glauben.
Falls notwendig, würde er an Elfen glauben, an Engel und an die Zahnpastafee.
»Das macht die … hm … Bestechung von Ti zu Schritt eins im Flußdiagramm«, überlegte Leo laut. »Von dem Augenblick an, wo man sein Fehlen bemerkt, sind wir aus der Deckung draußen und rennen gegen die Uhr. Das bedeutet, daß die ganze Vorausplanung für die Verlegung des Habitats besser – im Voraus erfolgt. Und –
oh. Du meine Güte!« Leos Augen leuchteten auf.
»Was?«
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»Ich hatte gerade eine brillante Idee, wie wir uns einen Vorsprung verschaffen können …«
Leo stimmte den Zeitpunkt seines Eintritts sorgfältig ab, indem er wartete, bis sich Van Atta nahezu die ersten zwei Stunden der Schicht in seinem Büro im Habitat verkrochen hatte. Jetzt würde der Projektleiter allmählich an seine Kaffeepause denken und jenen Grad von Frustration erreichen, der immer die Folge der ersten Beschäftigung mit einem neuen Problem war, in diesem Fall mit der Zerlegung des Habitats. Leo konnte sich den verworrenen Zustand von Van Attas Planung lebhaft vorstellen; er selbst hatte ihn etwa acht Stunden zuvor durchgemacht, als er, eingeschlossen in seinem Quartier, an seiner Computerkonsole ein Brainstorming veranstaltete, nachdem er seine Programme für Schnüffler unzugänglich gemacht hatte.
Der militärische Sicherheitscode, der ihm von dem Projekt Argus-Kreuzer geblieben war, wirkte Wunder. Leo war sich ganz sicher, daß niemand im Habitat, nicht einmal Van Atta und gewiß nicht Yei, über einen höheren Zugriffsschlüssel verfügte.
Van Atta blickte mit gerunzelter Stirn von seinem Durcheinander aus Datenausdrucken auf, während sein Computer-Vid auf mehreren Schirmen bunt szintillierend verschiedene Baupläne des Habitats wiedergab. »Was ist jetzt schon wieder, Leo? Ich bin beschäftigt. Wer kann, der tut; wer nicht kann, der lehrt.«
Und wer nicht lehren kann, vollendete Leo insgeheim den Satz, der geht in die Verwaltung. Er behielt sein übliches höfliches Lächeln bei; kein unvorsichtiges Funkeln in den Augen verriet seinen bissigen Gedanken. »Ich habe nachgedacht«, säuselte er.
»Ich würde mich gern freiwillig melden für die Zerlegung des Habitats.«
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»Würden Sie?« Van Atta hob erstaunt seine Augenbrauen und
senkte sie dann wieder mißtrauisch. »Warum?«
Van Atta würde wohl kaum glauben, daß dieses Angebot reiner Herzensgüte entstammte. Leo war darauf vorbereitet. »Weil Sie wieder recht hatten, so ungern ich das zugebe. Ich habe darüber nachgedacht, was ich wohl von diesem Auftrag mitnehme. Wenn ich die Reisezeit einrechne, dann habe ich vier Monate meines Lebens drangegeben – mehr noch, bis das hier vorbei ist –, und ich habe nichts dafür vorzuweisen außer ein paar Minuspunkten in meiner Personalakte.«
»Da sind Sie selbst dran schuld.« Van Atta, an den Vorfall erinnert, rieb sich das Kinn, wo der blaue Fleck in einen grünen Schatten überging, und blickte Leo finster an.
»Ich habe für eine kleine Weile meine Perspektive verloren, das stimmt«, gab Leo zu. »Jetzt habe ich sie wiedergefunden.«
»Ein bißchen spät«, spottete Van Atta.
»Aber ich könnte meine Sache gutmachen«, argumentierte Leo und überlegte, wie man den Effekt eines schuldbewußten Füßescharrens in der Schwerelosigkeit erreichen konnte. Vielleicht sollte er besser nicht übertreiben. »Ich brauche wirklich eine Empfehlung, etwas, das diese Verweise aufwiegt. Mir sind ein paar Ideen gekommen, die einen ungewöhnlich hohen Anteil an Wiederverwertung erzielen und die Verluste begrenzen könnten.
Damit würde Ihnen die ganze langweilige Plackerei abgenommen und Sie wären frei für die administrativen Maßnahmen.«
»Hm«, sagte Van Atta, sichtlich
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