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Vorkosigan 01 Die Quaddies von Cay Habitat

Vorkosigan 01 Die Quaddies von Cay Habitat

Titel: Vorkosigan 01 Die Quaddies von Cay Habitat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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Wurmlöcher nennen. Ich habe mir bisher noch keine technischen Spezifikationen besorgen können, aber es sieht so aus, als wäre das Ganze schon so weit entwickelt, daß man es auf den Markt bringen kann. Die theoretische Möglichkeit war genaugenommen nicht neu, aber ich zum Beispiel hatte nie erwartet, noch zu meiner Zeit die praktische Umsetzung zu erleben. Offensichtlich ging es den Leuten, die euch Quaddies geschaffen haben, genauso.
    Da ist eine Art seltsamer Symmetrie am Werk. Der Sprung nach vorn in der genetischen Biotechnik, der euch möglich machte, basierte auf der Vervollkommnung einer neuen Technologie, dem Uterusreplikator, auf Kolonie Beta. Jetzt kommt knapp eine Generation später aus derselben Quelle die neue Technologie, die euch obsolet macht. Das seid ihr nämlich geworden, bevor ihr zum erstenmal im Einsatz wart – technologisch veraltet. Zumindest vom Standpunkt der Firma GalacTech aus gesehen.« Leo holte Luft und wartete auf ihre Reaktionen.
    »Nun, wenn eine Maschine veraltet ist, dann verschrotten wir sie.
    Wenn die Ausbildung eines Mannes veraltet ist, dann schicken wir ihn wieder auf die Schule. Aber eure Veralterung ist euch schon einprogrammiert worden. Sie ist entweder ein grausamer Fehler oder … oder … oder …« – er legte eine kurze Pause ein, um seinen Worten Nachdruck zu verleihen – »die größte Chance, die ihr je haben werdet, um ein freies Volk zu werden.
    Macht euch … macht euch keine Notizen«, würgte Leo, als etliche ihre Köpfe automatisch über ihre Notizpanels beugten und seine Stichworte mit ihren Lichtgriffeln hervorhoben, während die Autotranskription über die Displays flimmerte. »Das ist kein Unterricht. Das ist das wirkliche Leben.« Er mußte für einen Augenblick innehalten, um sein Gleichgewicht wiederzufinden. Er 175
    war sich sicher, daß irgendein Kind im Hintergrund ganz reflexartig ›keine Notizen – das wirkliche Leben‹ hervorhob.
    Pramod schwebte in seine Nähe und blickte ihn erregt aus seinen dunklen Augen an. »Leo? Es ist ein Gerücht herumgegangen, daß die Firma uns alle zum Planeten hinunterbringt und erschießen läßt, wie Tony.«
    Leo lächelte säuerlich. »Das ist eigentlich das am wenigsten wahrscheinliche Szenario. Ihr sollt zum Planeten hinuntergebracht werden, ja, in eine Art Internierungslager. Aber so wird ein schuldfreier Genozid eingefädelt. Ein Administrator gibt euch weiter an den nächsten, und der wieder an den nächsten, und immer so weiter. Ihr werdet zu einer Routineausgabe im Inventar.
    Die Ausgaben steigen, wie immer. Als Reaktion darauf werden die planetarischen Angestellten, die auch für euren Unterhalt sorgen sollen, allmählich abgezogen, da die Firma euch ›autark‹ nennt.
    Die lebenserhaltenden Geräte werden mit zunehmendem Alter
    schlechter. Pannen ereignen sich immer häufiger, Wartung und Ersatzteillieferung werden immer unregelmäßiger.
    Dann ereignet sich eines Nachts – ohne daß jemand je einen Befehl gegeben oder einen Auslöser gedrückt hätte – eine kritische Panne. Ihr schickt einen Hilferuf. Niemand weiß, wer ihr seid.
    Niemand weiß, was zu tun ist. Diejenigen, die euch dort untergebracht haben, sind längst über alle Berge. Kein Held ergreift eine Initiative, denn Initiativen sind durch administrative Pfuscherei und dunkle Hinweise längst entmutigt worden. Nachdem der untersuchende Inspektor die Leichen gezählt hat, entdeckt er mit Erleichterung, daß ihr nur zum Inventar gehört habt. Die Bücher werden still über dem Cay-Projekt geschlossen. Ende. Abgeschlossen. Das mag zwanzig Jahre dauern, vielleicht auch nur fünf oder zehn. Ihr werdet einfach tödlich vergessen.«
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    Pramod griff sich an die Kehle, als spürte er schon, wie die toxische Atmosphäre von Rodeo seine Atemwege reizte. »Ich meine, ich würde mich lieber erschießen lassen«, murmelte er.
    »Oder«, Leo hob seine Stimme, »ihr könnt euer Leben in eure eigenen Hände nehmen. Folgt mir und setzt alles auf eine Karte.
    Das große Spiel mit dem großen Gewinn. Laßt mich erzählen«, er schluckte, um Mut zu fassen, und wünschte sich den Größenwahnsinn als Verbündeten – denn gewiß konnte nur ein Größenwahnsinniger dieses Vorhaben zum Erfolg bringen –, »laßt mich erzählen vom Land der Verheißung …«
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KAPITEL 9
    Leo streckte sich, um aus dem Ausguckfenster des Frachtschubschiffes einen Blick auf die Transferstation zu werfen, die schnell größer wurde. Verdammt. Das wöchentliche

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