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Vorkosigan 01 Die Quaddies von Cay Habitat

Vorkosigan 01 Die Quaddies von Cay Habitat

Titel: Vorkosigan 01 Die Quaddies von Cay Habitat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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Sie, ich glaube, es war ein Fehler, daß ich mich von Ihnen überreden ließ, diese Ladung zu bestellen – wir werden Lagerprobleme haben …«
    »Haben Sie das bestellt?«, wollte Leo wissen.
    »Was?« Der Aufseher blinzelte, dann betrachtete er die Szene, die sich ihm bot. »Was zum – wo sind meine Brennstäbe? Man hat mir gesagt, sie seien hier.«
    »Ich meine, haben Sie persönlich die Bestellung abgeschickt?
    Mit Ihren eigenen kleinen Fingern?«
    »Ja. Sie haben mich doch darum gebeten, wissen Sie noch?«
    »Nun«, Leo holte Luft und reichte dem Mann das Berichtspanel,
    »Sie haben einen Tippfehler gemacht.«
    Der Aufseher blickte auf das Berichtspanel und erbleichte. »O
    Gott!«
    »Und die haben die Bestellung ausgeführt«, sagte Leo und fuhr sich mit der Hand durch den Rest seines Haares, »sie haben sie ausgeführt – ich kann es einfach nicht glauben. All dieses Zeug auf 205
    das Shuttle geladen, ohne daß auch nur einer nachgefragt hat, hundert Tonnen Benzin auf eine Raumstation geschickt, ohne auch nur ein einzigesmal zu merken, daß das völlig absurd war …«
    »Ich kann es nicht glauben«, seufzte der Aufseher. »O Gott. Na schön. Wir müssen es einfach zurückschicken und umbestellen. Es wird vermutlich etwa eine Woche dauern. Eigentlich sind unsere Vorräte an Brennstäben noch nicht wirklich so gering, trotz der Geschwindigkeit, mit der Sie sie für dieses ›Sonderprojekt‹ verbrauchen, über das Sie so geheimnisvoll tun.«
    Ich habe keine Woche mehr, dachte Leo verzweifelt. Ich habe vielleicht noch vierundzwanzig Stunden.
    »Ich habe keine Woche mehr«, hörte Leo sich brüllen. »Ich
    möchte sie auf der Stelle haben. Schicken Sie eine Eilbestellung.«
    Er dämpfte seine Stimme, als ihm bewußt wurde, daß er sich auffällig benahm.
    Der Aufseher war beleidigt genug, um seine eigene Schuld zu verdrängen. »Kein Grund, einen Anfall zu bekommen, Graf. Das war mein Fehler, und wahrscheinlich werde ich dafür büßen
    müssen, aber es ist doch einfach blöd, meine Abteilung obendrein noch mit einem Shuttle-Eilflug zu belasten, wenn wir ganz gut noch warten können. Es ist schon schlimm genug, so wie es ist.«
    Er deutete auf das Benzin. »Heh, Jungs«, fügte er hinzu, »hört mit dem Ausladen auf! Diese Ladung ist ein Fehler; alles muß wieder nach unten geschickt werden.«
    Der Shuttlepilot kam gerade rechtzeitig aus der Personalluke, um das zu hören. »Was?« Er schwebte zu ihnen herüber, und Leo gab ihm in sehr knappen Worten eine kurze Erklärung des Versehens.
    »Nun, Sie können das Benzin nicht mit diesem Flug zurückschicken«, sagte der Shuttlepilot bestimmt. »Ich habe nicht ge206
    nügend Treibstoff für eine volle Ladung. Das wird warten müssen.« Er stieß sich ab und begab sich zu seiner obligatorischen Sicherheitspause in die Cafeteria.
    Die Quaddies blickten ziemlich vorwurfsvoll drein, da nun die Richtung ihrer Arbeit schon zum zweitenmal umgekehrt wurde.
    Aber sie beschränkten ihre implizite Kritik auf ein säuerliches
    »Sind Sie diesmal sicher, Sir?«
    »Ja«, seufzte Leo. »Aber sucht für dieses Zeug einen Lagerplatz in einem separaten Modul. Ihr könnt es nicht hier drinnen lassen.«
    »Jawohl, Sir.«
    Leo wandte sich wieder an den Aufseher der Schubschiffmannschaften. »Ich brauche diese Brennstäbe.«
    »Nun, Sie müssen einfach warten. Ich werde sie jetzt nicht bestellen. Van Atta wird mir schon deswegen genug zusetzen.«
    »Sie können mein Sonderprojekt damit belasten. Ich werde dafür unterschreiben.«
    Der Aufseher hob seine Augenbrauen, etwas getröstet. »Na ja …
    ich werde es versuchen, in Ordnung, ich werde es versuchen. Aber wie steht es mit Ihnen und Van Atta?«
    Da ist schon alles zu spät, dachte Leo. »Das ist meine Sache, oder?«
    Der Aufseher zuckte die Achseln. »Vermutlich schon.« Er verließ murmelnd die Ladebucht. Einer der Quaddies von den Schubschiffmannschaften, der ihm folgte, warf Leo einen vielsagenden Blick zu; Leo reagierte darauf mit einem strengen Kopfschütteln, das er noch unterstrich, indem er sich mit dem Zeigefinger quer über den Hals fuhr: Schweigen!
    Er wandte sich um und stieß fast mit Pramod zusammen, der
    geduldig hinter ihm wartete. »Schleich dich nicht so an mich 207
    heran!«, schrie Leo, dann hatte er seine strapazierten Nerven wieder unter Kontrolle. »Tut mir leid, du hast mich erschreckt.
    Was ist los?«
    »Wir sind auf ein Problem gestoßen, Leo.«
    »Aber natürlich. Wer kommt denn mal zu mir mit einer guten

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