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Vorkosigan 01 Die Quaddies von Cay Habitat

Vorkosigan 01 Die Quaddies von Cay Habitat

Titel: Vorkosigan 01 Die Quaddies von Cay Habitat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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so im Nu vom Tisch. Umsonst war jetzt all die Schmeichelei und die indirekten Anregungen, mit denen Van Atta die Überzeugung eingeflößt worden war, es wäre seine Idee gewesen, das gesamte planetarische Personal des Habitats gegen alle Gewohnheit auf einmal zu versammeln und seine Ankündigung in einer Rede zu mächen, mit der er allen einreden würde, daß sie ausgezeichnet und nicht verdammt würden …
    Die speziell angepaßten Sprengladungen, die auf einen Knopfdruck hin das Vortragsmodul vom Habitat abtrennen sollten, waren schon alle plaziert. Die Atemmasken für die Sauerstoffversorgung der fast dreihundert Menschen während der paar Stunden, die notwendig waren, um das Modul um den Planeten zur Transferstation zu schieben, waren sorgfältig in dem Modul versteckt worden. Die beiden Schubschiffcrews waren gedrillt, ihre
    Schubschiffe mit Treibstoff versehen und startbereit.
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    Ein Narr war er gewesen, Pläne zu schmieden, die davon abhingen, daß Van Atta etwas durchziehen würde … Leo wurde plötzlich übel.
    Dann mußten sie eben den zweitbesten Plan nehmen, den Notfallplan, den sie durchdiskutiert und dann als zu riskant hatten fallen lassen, da sich seine Ergebnisse möglicherweise zu wenig steuern ließen.
    Benommen nahm Leo seine Federn und Gurte ab und hängte sie wieder am Rahmen des Tretwerks auf.
    »Das war keine Stunde«, sagte Van Atta.
    »Ich glaube, ich hab mir was am Knie gemacht«, log Leo.
    »Da wundere ich mich nicht. Glauben Sie, ich wüßte nicht, daß Sie Übungsstunden geschwänzt haben? Versuchen Sie bloß nicht, GalacTech zu verklagen, denn wir können Ihnen persönliche Versäumnisse nachweisen.« Van Atta grinste und marschierte tugendsam weiter.
    Leo zögerte. »Übrigens, wußten Sie, daß das Nachschublager auf Rodeo uns gerade irrtümlicherweise hundert Tonnen Benzin geschickt hat? Und daß unser Konto damit belastet wird?«
    »Was?«
    Als Leo sich abwandte, hörte er mit einer gewissen rachsüchtigen Befriedigung, wie Van Attas Tretwerk anhielt und dann ein zu schnell gelöster Gurt zurückschnellte und seinem Träger einen Schlag versetzte. »Au!«, schrie Van Atta.
    Leo blickte nicht zurück.
    Dr. Curry nahm Ciaire in Empfang, als sie zu ihrem Termin in der Krankenstation eintraf. »Oh, gut, du kommst gerade rechtzeitig.«
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    Ciaire blickte den Korridor hinauf und hinab, und ihre Augen wanderten in dem Behandlungsraum umher, in den Dr. Curry sie bugsierte. »Wo ist Dr. Minchenko? Ich dachte, er wäre hier.«
    Dr. Curry errötete leicht. »Dr. Minchenko ist in seinem Quartier.
    Er kommt heute nicht zum Dienst.«
    »Aber ich wollte mit ihm reden …«
    Dr. Curry räusperte sich. »Hat man dir gesagt, worum es bei deinem Termin geht?«
    »Nein … ich vermute, es geht um weitere Medikamente für
    meine Brust.«
    »Ah, verstehe.«
    Ciaire wartete einen Moment, aber er äußerte sich nicht weiter, sondern war damit beschäftigt, medizinische Instrumente mit ihren Klettringen auf einem Tablett zu befestigen und dann in den Sterilisator zu schieben. Dabei vermied er Claires Blick. »Nun, es ist völlig schmerzlos.«
    Früher hätte sie vielleicht keine Fragen gestellt, sondern fügsam gehorcht – sie war schon Tausenden von unbekannten medizinischen Untersuchungen unterzogen worden, und das hatte schon begonnen, bevor sie überhaupt als Kind aus dem Uterusreplikator genommen worden war, aus jener künstlichen Gebärmutter, in der sie in einer jetzt geschlossenen Abteilung dieser Krankenstation herangereift war. Früher war sie eine andere Person gewesen, vor der Katastrophe auf dem Planeten mit Tony. Danach war sie einige Zeitlang nahe daran gewesen, überhaupt niemand zu sein. Jetzt fühlte sie sich seltsam erregt, als zitterte sie am Beginn einer Neugeburt. Ihre erste Geburt war mechanisch und schmerzlos gewesen, vielleicht hatte sie deshalb keine Wurzeln getrieben …
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    »Was …«, begann sie zu piepsen. Ihre Stimme war zu leise. Sie hob sie und sagte, für ihre eigenen Ohren jetzt laut: »Um was geht es bei diesem Termin?«
    »Nur um eine kleine lokale Prozedur am Unterleib«, sagte Dr.
    Curry unbekümmert. »Es dauert nicht lang. Du muß dich nicht einmal ausziehen, roll einfach dein Hemd hoch und schieb deine Shorts ein bißchen runter. Ich werde dich vorbereiten. Du mußt unter der Abschirmung des sterilen Luftstroms ruhiggestellt werden, für den Fall, daß sich ein oder zwei Bluttropfen selbständig machen.«
    Sie werden mich nicht ruhigstellen … »Was ist

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