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Vorkosigan 01 Die Quaddies von Cay Habitat

Vorkosigan 01 Die Quaddies von Cay Habitat

Titel: Vorkosigan 01 Die Quaddies von Cay Habitat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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das für eine Prozedur?«
    »Es tut nicht weh und schadet dir überhaupt nicht. Komm jetzt her.« Er lächelte und klopfte auf die Abschirmeinheit, die aus der Wand hervortrat.
    »Was?«, wiederholte Ciaire und bewegte sich nicht.
    »Ich kann darüber nicht diskutieren. Es ist – geheim. Tut mir leid.
    Du wirst Mr. Van Atta fragen müssen, oder Dr. Yei, oder sonst jemanden. Weißt du was, ich werde dich gleich danach zu Dr. Yei schicken, und dann kannst du mit ihr reden, in Ordnung?« Er leckte seine Lippen; sein Lächeln wurde immer unsicherer.
    »Bruce Van Atta würde ich nicht einmal …« Ciaire suchte nach einem Ausdruck, den sie einmal von einem Planetarier gehört hatte,
    »würde ich nicht einmal um die Uhrzeit fragen.«
    Dr. Curry blickte sehr überrascht drein. »Oh.« Und er murmelte nicht allzu leise: »Ich habe mich gefragt, wieso du die zweite auf der Liste warst.«
    »Wer war die erste auf der Liste?«, fragte Ciaire.
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    »Silver, aber dieser Ausbilder hat sie zu einem Auftrag abgestellt. Sie ist doch eine Freundin von dir, oder? Du wirst ihr dann erzählen können, daß es nicht weh tut.«
    »Es ist mir egal – es ist mir verdammt egal, ob es weh tut. Ich möchte wissen, um was es geht.« Sie kniff die Augen zusammen, als es ihr endlich aufging, dann riß sie sie empört weit auf. »Die Sterilisationen«, keuchte sie, »Sie fangen mit den Sterilisationen an!«
    »Wie hast du … – du solltest doch nicht … – ich meine, wie kommst du denn darauf?«, schluckte Curry.
    Sie versuchte zur Tür zu gelangen. Er war jedoch näher daran und auch schneller und schloß Ciaire die Tür vor der Nase. Sie prallte von der Türfüllung zurück.
    »Ciaire, jetzt beruhige dich doch mal!«, keuchte Curry und verfolgte sie im Zickzack. »Du wirst dir nur völlig unnötigerweise wehtun. Ich kann dich auch unter Vollnarkose setzen, aber es ist besser für dich, wenn wir nur eine Lokalanästhesie machen und du einfach ruhig liegst. Du mußt ruhig liegen. Ich muß das machen, so oder so …«
    »Warum müssen Sie das machen?«, schrie Ciaire. »Mußte Dr.
    Minchenko das machen – oder ist er deshalb nicht hier? Wer zwingt Sie, und wie, daß Sie das machen müssen?«
    »Wenn Minchenko hier wäre, dann müßte ich es nicht machen«, versetzte Curry wütend. »Er hat sich davor gedrückt und läßt mich die Sache ausbaden. Jetzt komm hier herüber und leg dich unter dem Steri-Schild und laß mich die Scanner einstellen, oder ich muß ziemlich grob mit dir werden.« Er holte tief Luft, um sich aufzuputschen.
    »Müssen«, höhnte Ciaire, »müssen, müssen! Es ist erstaunlich, was die Planetarier meinen, daß sie tun müssen. Aber das ist fast 220
    nie das gleiche, was ihrer Meinung nach Quaddies tun müssen.
    Warum ist das so, was meinen Sie?«
    Curry knurrte und preßte die Lippen wütend zusammen. Dann
    nahm er eine Injektionsspritze von seinem Instrumententablett.
    Er hat sie schon vorher hergerichtet, dachte Ciaire. Er hat das schon geübt, in Gedanken – er hat sich dazu entschlossen, bevor ich überhaupt hierhergekommen bin …
    Er stieß sich ab, schwebte zu ihr, packte ihren linken oberen Arm und stieß die Nadel in einem jähen silbernen Bogen darauf zu. Sie packte sein rechtes Handgelenk und bremste die Armbewegung bis zum Stillstand; so hielten sie sich einen Moment lang mit zitternden Muskeln gegenseitig fest und taumelten langsam in der Luft.
    Dann griff sie auch mit ihren unteren Händen zu. Curry verschlug es den Atem, als sie seine Arme weit öffnete und sogar seinen jungen männlichen Körper bezwang. Er stieß um sich und traf sie mit seinen Knien, aber da er nichts hatte, woran er sich abstützen konnte, konnte er nicht genügend Kraft in die Stöße legen, um sie wirklich zu verletzen.
    Sie grinste in wilder Euphorie und zwang nach Belieben seine Arme nach außen und nach innen. Ich bin stärker! Ich bin stärker!
    Ich bin stärker als er, und ich habe es nicht einmal gewußt …
    Sorgfältig umklammerte sie seine Handgelenke mit ihren starken unteren Händen und ließ die oberen los. Mit beiden oberen Händen zusammen löste sie leicht seine Finger von der Spritze. Sie hielt sie hoch und summte: »Das tut gar nicht weh.«
    »Nein, nein …«
    Da er zu sehr zappelte, konnte sie bei ihrer Unerfahrenheit keine schnelle venöse Injektion versuchen; deshalb nahm sie sich statt dessen einen Deltamuskel vor und hielt ihn noch weiterhin, bis er 221
    benommen und schwach wurde. Danach war es einfach, ihn

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