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Vorkosigan 02 03 Cordelia's Ehre

Vorkosigan 02 03 Cordelia's Ehre

Titel: Vorkosigan 02 03 Cordelia's Ehre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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Killer mögen ja mehr übers Töten wissen, aber tapferer hätte keiner von ihnen sterben können.«
    Er starrte sie einen Augenblick lang mit ausdruckslosem
    Gesicht an, dann zuckte er die Achseln. »Also gut.«
    Cordelia begann sich entlang der Schlucht einen Weg zu
    bahnen. »Ich dachte, es war hier«, sagte sie verwirrt. »Haben Sie ihn weggeschafft?«
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    »Nein. Aber in seinem Zustand kann er nicht weit gekrochen sein.«
    »Sie haben gesagt, er wäre tot.«
    »Das ist er auch. Sein Körper hat sich jedoch noch bewegt.
    Der Disruptor muss sein Kleinhirn verfehlt haben.«
    Cordelia verfolgte die Fährte aus abgebrochenen Pflanzen
    über eine kleine Anhöhe hinweg, Vorkosigan folgte ihr
    schweigend.
    »Dubauer!« Sie rannte zu der gelbbraun gekleideten Gestalt, die in den Farnen zusammengerollt lag. Als sie neben ihm niederkniete, drehte er sich um und streckte sich steif aus, dann begann er am ganzen Leib in langsamen Wellen zu zittern, seine Lippen waren zu einem seltsamen Grinsen verzogen. Ist ihm kalt?, dachte sie wirr, dann begriff sie, was vor ihren Augen geschah. Sie riss ihr Taschentuch aus ihrer Tasche, faltete es und schob es zwischen seine Zähne. Sein Mund war schon voller Blut, von einem vorausgegangenen Krampf. Nach etwa drei Minuten seufzte er und erschlaffte.
    Sie atmete in ihrer Qual heftig aus und untersuchte ihn voller Sorge. Er öffnete die Augen und schien den Blick auf sie zu richten. Kraftlos packte er sie am Arm und gab Laute von sich, Stöhnen und aneinander gereihte Vokale. Sie versuchte, seine animalische Erregung zu besänftigen, indem sie seinen Kopf sanft streichelte und den blutigen Speichel von seinem Mund abwischte. Er beruhigte sich.
    Sie wandte sich Vorkosigan zu, Tränen der Wut und des
    Schmerzes verschleierten ihren Blick. »Nicht tot! Sie Lügner!
    Nur verletzt! Er braucht medizinische Hilfe.«
    »Sie sind unrealistisch, Kommandantin Naismith. Von
    Disruptorverletzungen erholt man sich nicht.«
    »So? Sie können nicht von außen beurteilen, welchen
    Schaden Ihre dreckige Waffe angerichtet hat. Er kann immer 21
    noch sehen und hören und fühlen – Sie können ihn nicht nach Ihrem Belieben zu einer Leiche degradieren!«
    Sein Gesicht war wie eine Maske. »Wenn Sie es wünschen«,
    sagte er vorsichtig, »kann ich ihn von seinen Leiden erlösen.
    Mein Kampfmesser ist sehr scharf. Wenn es schnell geführt
    wird, dann durchtrennt es seine Kehle fast schmerzlos. Oder wenn Sie meinen, dass das Ihre Pflicht als Kommandantin ist dann leihe ich Ihnen das Messer, und Sie können es tun.«
    »Ist es das, was Sie für einen Ihrer Männer tun würden?«
    »Gewiss. Und Sie würden das Gleiche für mich tun. Kein
    Mensch könnte wünschen, in diesem Zustand weiterzuleben.«
    Sie stand auf und blickte ihn sehr starr an. »Ein Barrayaraner zu sein, das muss sein, wie wenn man unter Kannibalen lebt.«
    Ein langes Schweigen folgte. Dubauer brach es mit einem
    Stöhnen, Vorkosigan rührte sich. »Was sollen wir dann Ihrer Meinung nach mit ihm machen?«
    Sie rieb sich müde die Schläfen und suchte nach einem
    Appell, der diese ausdruckslose Fassade durchdringen würde.
    Ihr Magen zog sich in Wellen zusammen, ihre Zunge fühlte
    sich an wie Wolle, ihre Beine zitterten vor Erschöpfung,
    niedrigem Blutzucker und der Reaktion auf den Schmerz.
    »Wohin wollen Sie eigentlich?«, fragte sie schließlich.
    »Es gibt ein geheimes Nachschublager – an einem Ort, den
    ich kenne. Versteckt. Es enthält Kommunikationsgeräte,
    Waffen, Nahrung – mit alldem wäre ich in der Lage, die … hm
    … Probleme in meinem Kommando zu beheben.«
    »Gibt es dort auch medizinisches Material?« '
    »Ja«, gab er widerstrebend zu. |
    »Also gut.« Hier konnte man sowieso nichts tun. »Ich werde mit Ihnen kooperieren – Ihnen mein Ehrenwort geben, als Gefangene – Ihnen in jeder Weise helfen, wie ich kann, soweit 22
    dies nicht faktisch mein Schiff gefährdet – wenn ich Fähnrich Dubauer mit uns nehmen kann.«
    »Das ist unmöglich. Er kann nicht einmal laufen.«
    »Ich denke schon, dass er s kann, wenn man ihm hilft.«
    Er starrte sie verwirrt und gereizt an. »Und wenn ich mich weigere?«
    »Dann können Sie entweder uns beide zurücklassen oder uns
    beide umbringen.« Sie wandte ihren Blick von seinem Messer ab, hob ihr Kinn und wartete.
    »Ich töte keine Gefangenen.«
    Sie war erleichtert, dass er den Plural gebraucht hatte. Im Denken des seltsamen Mannes, der sie gefangen genommen hatte, war Dubauer

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