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Vorkosigan 02 03 Cordelia's Ehre

Vorkosigan 02 03 Cordelia's Ehre

Titel: Vorkosigan 02 03 Cordelia's Ehre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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Haufen
    auf, die vorher einen schmucken Kreis von Zelten gebildet
    hatten. Eine schwelende Narbe war dort in die Gräser gebrannt, wo der Shuttle geparkt gewesen war, an der Schlucht gegenüber dem Lager. Zertrümmerte Geräte lagen überall herum. Ihre bakteriologisch abgeschlossenen sanitären
    Einrichtungen waren direkt unten am Hang gewesen: Sogar die Toilette hatte man in Brand gesteckt.
    »Mein Gott«, flüsterte Fähnrich Dubauer und ging los wie
    ein Schlafwandler. Cordelia packte ihn am Kragen.
    »Duck dich und gib mir Deckung«, befahl sie und ging
    vorsichtig auf die stummen Trümmer zu.
    Im ganzen Lager war das Gras niedergetrampelt und platt
    gewalzt. Verwirrt suchte sie nach einer Erklärung für die
    Verwüstung. Bisher unentdeckte Ureinwohner? Nein, nichts
    außer einem Plasmabogen konnte den Stoff ihrer Zelte
    geschmolzen haben. Die technisch fortgeschrittenen
    Außerirdischen, nach denen man so lange Ausschau gehalten
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    hatte, die jedoch bisher noch nicht entdeckt worden waren?
    Vielleicht der unerwartete Ausbruch einer Krankheit, dem ihre monatelange mikrobiologische Untersuchung durch Roboter und ihre Immunisierungen nicht vorgebeugt hatten – handelte es sich um einen Versuch der Sterilisierung? Ein Angriff durch die Regierung eines anderen Planeten? Ihre Angreifer konnten kaum durch denselben Wurmlochausgang gekommen sein, den sie entdeckt hatten, jedoch hatte ihre Expedition erst etwa zehn Prozent des Raumes im Bereich eines Lichtmonats um dieses System kartografisch erfasst. Außerirdische?
    Sie war sich kläglich bewusst, dass ihr Denken im Kreis lief, wie eines der Tiere, die der Zoologe ihres Teams gefangen hatte und die hektisch in einem Laufrad herumrannten. Mit grimmigem Gesicht durchstocherte sie die Trümmer nach
    einem Hinweis.
    Sie fand ihn in dem hohen Gras auf halbem Weg zur
    Schlucht. Der lange Körper in der ausgebeulten gelbbraunen Arbeitsuniform des Betanischen Astronomischen Erkundungsdienstes lag in voller Länge ausgestreckt da, Arme und Beine abgewinkelt als wäre er getroffen worden, während er Schutz suchend auf den Wald zulief. Im Schmerz des Erkennens hielt sie den Atem an und drehte ihn sanft herum.
    Es war der gewissenhafte Leutnant Rosemont. Seine Augen
    waren glasig und starr und wirkten irgendwie geängstigt, als spiegelte sich in ihnen immer noch sein Geist Cordelia drückte sie ihm zu.
    Sie untersuchte ihn nach der Ursache seines Todes. Kein
    Blut, keine Verbrennungen, keine Knochenbrüche – ihre
    langen weißen Finger erforschten seine Kopfhaut. Die Haut
    unter seinem blonden Haar war mit Blasen bedeckt: die
    verräterische Signatur eines Nervendisruptors. Damit waren die Außerirdischen aus dem Spiel. Sie wiegte einen Augenblick lang seinen Kopf in ihrem Schoß und streichelte seine
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    vertrauten Züge, hilflos wie eine Blinde. Für Trauer war jetzt keine Zeit.
    Auf Händen und Füßen kehrte sie in den geschwärzten Ring
    zurück und begann das Durcheinander nach Kommunikationsgeräten zu durchsuchen. Die Angreifer waren in dieser Beziehung sehr gründlich gewesen, wie die verdrehten Klumpen aus Plastik und Metall zeigten, die sie fand. Viele wertvolle Geräte schienen überhaupt zu fehlen.
    Im Gras raschelte es. Sie riss ihren Betäuber hoch und
    erstarrte. Das verkrampfte Gesicht von Fähnrich Dubauer
    schob sich durch die strohfarbenen Büschel. »Nicht schießen, ich bin's«, rief er in einem eigentümlichen Ton, der ein Flüstern sein sollte.
    »Beinahe hätte ich geschossen. Warum bist du nicht in
    Deckung geblieben?«, zischte sie zurück. »Na ja, schon gut, hilf mir nach einer Kommunikationseinheit suchen, mit der ich das Schiff erreichen kann. Und bleib unten, sie könnten jeden Augenblick zurückkommen.«
    »Wer könnte? Wer hat das getan?«
    »Da gibt es mehrere Möglichkeiten, such dir eine aus: Leute von Nuovo Brasil Barrayaraner, Cetagandaner, sie alle könnten es gewesen sein. Reg Rosemont ist tot. Nervendisruptor.«
    Cordelia kroch zu dem Haufen, der einmal das Zelt für ihre Proben gewesen war, und beäugte die einzelnen Klumpen sorgfältig. »Gib mir die Stange dort drüben herüber«, flüsterte sie.
    Sie stocherte versuchsweise an dem Klumpen herum, der am
    meisten versprach. Die Zelte hatten aufgehört zu rauchen, aber Wellen von Hitze stiegen immer noch von ihnen auf und trafen auf Cordelias Gesicht wie die Strahlen ihrer heimatlichen Sommersonne. Der zerstörte Stoff blätterte ab wie verkohltes Papier. Sie hakte die Stange an

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