Vorsicht Betrüger - Die bestenTricks der Trickbetrüger (German Edition)
jedem Fall mal für Freitag um 10.00 Uhr morgens einen Termin in der Botschaft der Republik Thailand in Berlin, sodass er in jedem Fall -falls er es doch hinbekommen sollte- vorbeikommen kann und die Frist damit nicht abg e laufen ist und das Vermögen an die Krone fällt. Denn das wolle sie ja auch nicht. Ihre Töne klangen verständnisvoll und menschlich am Telefon und Ihr Freund bedankte sich und versprach, nach einer Lösung zu suchen. Er legt den Hörer auf und scheint verz w eifelt zu sein. Ihr Freund wiederholt noch einmal sein Dilemma. Wie soll er denn diesen Betrag nur aufbringen? Sie können sich diesem Problem Ihres Freundes nicht entziehen, konnten Sie doch die vergangenen Wochen miterleben, wie er in diese Depression hineinschlitterte, dann wieder mühsam aufgerichtet werden musste und nur dank Ihnen eigentlich die Trauer so gut überwunden zu haben schien, die ihn Anfangs so sehr nach unten zog. Sie waren sein emotionaler Gefährte, seine Probleme waren auch Ihre und jetzt, gerade in dieser Situation, sehen Sie in seinem Problem auch das Ihre. Ihre Freundschaft, die sich so wunderbar und tief entwickelt zu haben schien, überträgt die Sit u ation Ihres Freundes auf Sie, sodass Sie ebenfalls angestrengt versuchen zu helfen. Sie wissen von Ihrem Freund um seine schlechte finanzielle Situation. Er kommt zurecht, aber ansparen kann er sich nich t wirklich etwas. Das Erbe, das jetzt möglich zu werden scheint, würde nicht nur ihm aus der aktuellen Situation helfen, sondern vermutlich auch dauerhaft sein Leben ändern. Sie erinnern sich an Ihre eigene Situation und stellen sich gerade vor, wie sich Ihre eigene Situation angesichts des eigenen Erbfalles zu Beginn des Jahres zum Positiven geändert hat. Nicht nur wegen des Erbes, sondern auch wegen der wunderbaren Freundschaft, die Sie für diesen Freund empfinden. Eine Freundschaft, die so kostbar für Sie ist, gerade weil Sie auch sonst nur sehr wenige Freunde, um ehrlich zu sein, keinen anderen wirklichen Freund haben. Jetzt unterbricht Ihr Freund diese Gedanken und sagt, dass er sich, als er den Brief erhielt, schon vorgestellt habe, wie er mit Ihnen dort im Urlaub in dem wunderschönen Haus am Meer leben könnte und was sie gemeinsam für eine tolle Zeit hätten haben können. Stellen Sie sich nur einmal vor: Ein Haus am Meer, direkt unter Palmen. Er plante Sie in diesem Urlaub schon mit ein. Was ist das doch für ein wunderbarer Freund. Sie erinnern sich daran, dass Sie ja eigentlich durch den eigenen Erbfall ausreichend Kapital auf der Bank haben, um ihm helfen zu können. Ja, warum auch nicht. Immerhin ist er Ihr Freund und warum sollten Sie dann nicht das Geld kurzfristig ausborgen. Wenn Sie mit ihm zur Botschaft nach Berlin fahren, dann wäre auch alles sicher. Oder? Da Sie aber auch gern ein kleines Geschäft machen, bieten Sie ihm schließlich an, das Geld zur Verfügung zu stellen. Er könne es ja dann "aufgerundet" zurück geben. Verblüfft und sichtlich sprachlos schaut er Sie an. Wirklich? Meinen Sie das ernst? Er ist ja so dankbar, dass Sie ihm bei dieser Sache helfen. Natürlich erhalten Sie das Geld mit Zinsen zurück! Kein Problem! Er hätte ja nie gewagt, um diesen Gefallen zu bitten. Ja, er wusste ja gar nicht , das Sie überhaupt über ein solches finanzielles Polster verfügen! Zwei Tage später, an dem Freitag, sitzen Sie gemeinsam mit Ihrem Freund im Auto und sind auf de m Weg nach Berlin, um dort zur B otschaft zu fahren. Das Geld, welches Ihr Freund für die Erbschaftssteuer aufbringen muss haben Sie noch im Kofferraum, es ihm aber bereits gezeigt. Ihr Freund hat auch seinen Reisepass dabei, um sich auszuweisen und zu identifizieren, wie es die nette Frau aus der Botschaft am Telefon gesagt hat. Alles kann also seinen Gang gehen und schon bald hat Ihr Freund sein Erbe und Sie den kleinen Profit gemacht, zudem den herrlichen Traumurlaub in der Strandvilla schon fest vor Augen. Nachdem Sie Ihren Freund bis vor die Botschaft gebracht haben, geben Sie ihm das Geld und beobachten noch, wie er in das Gebäude geht. Etwa eine Stunde später kommt er wieder heraus und sieht Sie freudestrahlend an. Ja, es habe alles geklappt. Dabei zeigt er Ihnen noch die Quittung, dass er den Betrag einbezahlt habe. Obwoh l Sie es nicht tun müssten, denn Sie vertrauen Ihrem Freund ja, werfen Sie einen überprüfenden Blick auf den Zettel mit dem Wappen der Botschaft. Ja, es stimmt alles: 43.125 Euro in bar eingezahlt. Jetzt muss also nur noch abgewartet
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