Vorsicht Playboy
konnte das Spielchen jederzeit beenden. “Danke für deinen guten Rat.
Bis jetzt kann ich mir kein Urteil über ihn erlauben, denn ich kenne ihn ja noch gar nicht.”
Das sollte sich eine Viertelstunde später ändern, als Drew vor einer großen Steinvilla mit ansprechenden Giebeln und einem weitläufigen Seitenflügel hielt.
“Das ist also die Höhle des Wolfs”, bemerkte Kathryn trocken und stieg aus dem Wagen. Das Haus war wirklich beeindruckend.
Drew holte das Gepäck aus dem Kofferraum. Jetzt lernst du ihn kennen.
Hoffentlich hast du Knoblauch dabei.”
“Der hilft doch nur gegen Vampire. Jetzt würde ich eine Silberkugel brauchen, aber die sind mir gerade ausgegangen. Ich muss sie auf die Einkaufsliste setzen.”
“Ja, ja, mach dich nur lustig.” Für Drew war es ein schlechtes Zeichen, dass Kathryn die Dinge so leicht nahm. “Pass bloß auf, dass dir das Lachen nicht schnell vergeht.”
Beschwingt hakte Kathryn sich bei ihm ein und drückte seinen Arm. “Keine Angst, Drew. Ich passe schon auf mich auf.”
Zweifelnd sah er sie an. “Hm. Die berühmten letzten Worte. Aber ich hab dich gewarnt. Jetzt liegt alles bei dir.”
Im Haus erklangen Schritte. “Ich bin erwachsen, mein lieber Drew”, erinnerte Kathryn ihren Cousin heiter. “Hast du vergessen, dass ich vor einem Monat sechsundzwanzig geworden bin?”
„Wie könnte ich? Ich war dabei. Und ich muss sagen, du bist eine sehr vernünftige junge Dame geworden. Vielleicht bin ich einfach nur unruhig, Kathryn, weil ich morgen nach Deutschland fliege und dich schutzlos dem Wolf überlassen muss. “
Würde ihre Familie je aufhören, sie zu bemuttern? “Mach dir bloß keine Sorgen. Ich passe gut auf mich auf.”
Ehe Drew etwas erwidern konnte, wurde die Haustür geöffnet. Vor ihnen stand eine Frau Anfang sechzig und lächelte ihnen warmherzig entgegen.
“Guten Tag, Mr. Templeton. Sie sind prompt gekommen, wie ich sehe”, begrüßte sie Drew, dann nickte sie Kathryn freundlich zu und trat zur Seite, um die Besucher eintreten zu lassen.
“Ich hielt es für besser, ihn nicht warten zu lassen, um ihn nicht unnötig zu reizen, Agnes.” Drew schob Kathryn sanft in die Diele, wo es angenehm warm war. “Agnes ist Joels Wirtschafterin und die gute Seele des Hauses. Das ist meine Cousine Kathryn, die Feuerwehr, die alles retten soll.”
Die Frau betrachtete Kathryn nun etwas genauer und schnitt seltsam hilflos ein Gesicht. “Ach, du liebe Zeit”, sagte sie matt.
“Ist etwas?” fragte Kathryn verunsichert.
Agnes schloss die Haustür. “Aber nein, meine Liebe. Schön, dass Sie gekommen sind. Es ist nur … Sie sind sehr attraktiv.”
“Ach so.” Kathryn verstand und konnte ein Lächeln nicht unterdrücken. “Schon gut, Agnes. Drew hat mir alles über unseren Freund im Pelz erzählt.”
“Freund im Pelz?” Jetzt war es an der Wirtschafterin, verständnislos dreinzublicken.
Kathryn beugte sich etwas zu der Frau herunter, die einen halben Kopf kleiner war. “Den Wolf”, flüsterte sie ihr vertraulich zu. “Aber keine Sorge. Ich habe mich kürzlich gegen Tetanus nachimpfen lassen.”
“Bringen Sie uns einfach zu ihm, Agnes.” Drew zog sich den Mantel aus und reichte ihn der Wirtschafterin. Kathryn folgte dem Beispiel. “Meine Cousine hat einen etwas seltsamen Humor, müssen Sie wissen. Am besten, Sie versuchen gar nicht erst, ihn zu verstehen.”
Die Bemerkung schien Agnes nicht zu wundern, denn sie zwinkerte Kathryn zu. “Ich habe das Gefühl, dass hier endlich jemand seinen Meister gefunden hat.
Auf Sie ist er bestimmt nicht gefasst. Außerdem erwartet er einen Mann. Sie finden Joel im Arbeitszimmer, fluchend und ungenießbar. Ich bringe Ihnen gleich Kaffee. Oder möchten Sie lieber etwas anderes?”
Kathryn versicherte, Kaffee sei wunderbar, und folgte Drew in den rückwärtigen Teil des Hauses, von dort einen Gang entlang in den Westflügel.
Als Drew eine Tür öffnete, begann Kathryns Herz, erwartungsvoll zu pochen.
Unwillkürlich strich sie ihren blauen Chenilleblazer zurecht, den sie zu den Leggings trug, ehe sie ihrem Cousin folgte.
Eine gereizte Stimme begrüßte Drew. “Wird aber auch Zeit, dass Sie kommen!”
Der Wolf schien einen Brummschädel zu haben.
Fast tat er Kathryn Leid. Aber nur fast. Neugierig betrat sie den Raum und hatte den Mann vor sich, von dem sie schon so viel gehört hatte.
Joel Kendrick war wirklich beeindruckend. Halb abgewandt stand er vor dem lodernden Kaminfeuer und hielt ein
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