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Vorzeitsaga 01 - Im Zeichen des Wolfes

Vorzeitsaga 01 - Im Zeichen des Wolfes

Titel: Vorzeitsaga 01 - Im Zeichen des Wolfes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen O'Neal Gear , W. Michael Gear
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Leute an den Wolfstraum glauben.«
    Die Leute versammelten sich auf dem felsigen Hang über Reihers heißem Teich. Der Krieg der Monsterkinder schickte züngelnde Flammen in den nördlichen Himmel. Über dem Horizont im Süden blinkten ein paar einzelne Sterne in der eiskalten Nacht.
    »Ich weiß, viele von euch fürchten das Eis.« Wolfsträumer hob beschwörend die Hände. »Aber ihr braucht euch keine Sorgen zu machen. Ich habe die Geister weggeträumt. Ihr werdet morgen nicht einmal das leiseste Stöhnen von ihnen hören.«
    Warum versuchte er, sie für dumm zu verkaufen! Der der schreit wußte nicht, was er davon halten sollte. Unruhig sah er zu Wolfsträumer hinüber. Das völlig losgelöste Leuchten in den Augen des jungen Mannes berührte ihn unangenehm. Wolfsträumer hatte an Gewicht verloren, noch mehr Rußflecken als sonst verschmierten sein Gesicht. Andauernd hatte er sich den Träumen hingegeben. Nur hin und wieder hatte er sich gezeigt, um dem Volk Sicherheit zu vermitteln. Warum sind Singender Wolf und Tanzende Füchsin weggegangen und überlassen alle Verantwortung mir? Warum immer ich? Ich hasse es, mit diesem Geisterzeug umzugehen!
    »Es werden keine Geister dasein?« wunderte sich Vier Zähne.
    »Das Große Eis ist nur eine Illusion.« Ein heiteres Lächeln verklärte Wolfsträumers Züge.
    Vier Zähne blickte unruhig auf seine Leute, die sich um ihn scharten. »Was meint er damit? Nur Illusion?«
    Wolfsträumer ignorierte die Frage. »Der der schreit sagte mir, das Wasser fließt nicht mehr. Packt eure Sachen zusammen. Zeit zum Aufbruch!«
    »Wirst du uns schützen?« rief Büffelrücken.
    »Meine Seele ist die eure. Wir gehen gemeinsam im Großen Einen.« Wolfsträumer schenkte allen ein strahlendes Lächeln, drehte sich um und ging langsam den Hang hinunter zu Reihers Höhle.
    »Gehen gemeinsam im Großen Einen«, wiederholte Büffel-Rücken verblüfft. »Wovon spricht er überhaupt?«
    Ängstlich sahen sich die Leute an.
    Der der schreit hatte solche Blicke schon einmal bei einer Karibuherde gesehen, die Witterung von einem Jäger genommen hatte und kurz davor war, in wilder Flucht davonzustürmen.
    Ohne nachzudenken, rief Der der schreit: »Gebraucht euren Verstand. Der Mann ist ein Träumer. Er meinte, wir gehen alle zusammen durch ein Loch.« Zumindest hoffe ich, daß er das gemeint hat. »Ich habe es schon einmal geschafft. Tanzende Füchsin ging sogar allein durch ohne Licht. Wolfsträumer weiß, was er tut. Seine Träume brachten uns schon einmal heil auf die andere Seite.«
    »Was macht er denn jetzt?«
    Peinlich berührt zuckte Der der schreit die Achseln. »Vielleicht spricht er mit den Geistern. Mag sein, er sagt ihnen, daß wir kommen und sie uns in Ruhe lassen sollen.«
    Er blickte sich um. Aller Augen waren erwartungsvoll auf ihn gerichtet. Er stand im Mittelpunkt der allgemeinen Aufmerksamkeit. Für einen Moment verschlug es ihm die Sprache. Entnervt sah er in ihre ängstlichen, Trost heischenden Augen. Sie wollten verzweifelt gern glauben.
    Der der schreit riß sich zusammen und zwang sich, den Blicken standzuhalten. Er sagte einfach, was ihm als erstes in den Sinn kam: »Ich war drüben im neuen Land. Die Tiere sind fett, das Wild hat keine Angst! Aber nicht nur das. Wir haben sogar einen Träumer, der die Tiere rufen kann. Dort gibt es keine Anderen. Wir leben in Frieden und werden erkunden, wie es noch weiter im Süden aussieht.«
    »Müssen wir wirklich zwei Tage unter dem Eis gehen?« Vier Zähne schüttelte den Kopf.
    »Das ist nicht weiter schlimm! Wir alle sind doch schon während der Langen Finsternis marschiert. Im Grunde ist das nichts anderes. Meine über alles geliebte Grünes Wasser trug unseren kleinen Sohn durch das Eis. Brachvogellied begleitete Hüpfender Hase. Sogar Gebrochener Zweig ging unter dem Eis.« Er machte eine Pause. Nach kurzem Überlegen fügte er sarkastisch hinzu: »Na ja, vielleicht kein Wunder, daß sich die Geister nicht mit uns anlegen wollten.«
    Befreiendes Gelächter erklang. Der Bann war gebrochen.
    Wärme durchflutete ihn beim Anblick dieser Menschen. Sein Volk. Plötzlich entdeckte er wieder einen Funken des früheren Humors in ihren Augen. »Sicher, es ist ein grusliger Ort«, gab er ehrlich zu.
    »Aber wir sind in Sicherheit. Ich sah, daß der Wolfstraum wahr ist.« Er gestikulierte heftig. »Oh, ich weiß, ich saß oft mit euch am Feuer und kenne die Gespräche. Was ist, wenn dies? Was ist, wenn das?
    Nun, wie dem auch sei, es ist

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