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Vorzeitsaga 01 - Im Zeichen des Wolfes

Vorzeitsaga 01 - Im Zeichen des Wolfes

Titel: Vorzeitsaga 01 - Im Zeichen des Wolfes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen O'Neal Gear , W. Michael Gear
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Letzte aus seinem Körper heraus. Ihr Vorsprung verringerte sich. Sie wirbelte herum, als sie ihn näher kommen hörte. Mit wurfbereitem Speer erwartete sie ihn.
    Er blieb stehen, als er die Verzweiflung in ihren Augen sah.
    »Ich töte dich, Rabenjäger!«
    Langsam breitete er die Arme aus. Er rang nach Atem. Keuchend stieß er hervor: »Du gehörst mir.
    Meine Visionen sagen es. Du glaubst, du kannst mir entkommen? Ich bin der beste Fährtensucher unseres Volkes.«
    Sie wischte sich das feuchte Haar aus der Stirn. »Ich habe Andere getötet, Rabenjäger. Ich bringe auch dich um. Siehst du den Speer? Du kennst mich. Ich verfehle mein Ziel nicht. Bleib, wo du bist.«
    Er lächelte. »Töte mich. Na, mach schon. Bring mich um!« spottete er. »Beeil dich, sonst kriege ich dich. Warte ab, irgendwann, wenn du schläfst. Du entkommst mir nicht. Du rutschst aus, fällst und schon habe ich dich und die Zukunft. Du wirst mein Kind gebären.«
    Schritt für Schritt zog sie sich zurück. »Folge mir, und ich töte dich.«
    »Du begreifst gar nichts. Ich habe das Weiße Fell. Niemand kann sich gegen mich stellen. Das Fell ist der augenfällige Beweis für das Schicksal, das mir bestimmt ist.«
    »Oh?« Schrittweise wich sie zurück. »Und wo ist dein kostbares Fell?«
    Er erstarrte und sah das schimmernde Fell vor sich, das er auf dem Felsen aufgerollt hatte. Unruhig trat er von einem Bein aufs andere. Wenn nun jemand dort entlanggekommen war und das Fell… Nein, undenkbar!
    Sie bemerkte seine Angst und fügte leise hinzu: »Sicher, du kannst mich bezwingen. Du kannst mich in die Enge treiben. Du kannst mich überraschen, während ich schlafe, aber das alles kannst du nicht, solange du das Fell trägst.«
    Er überlegte. Sie hatte nur allzu recht. Eisfeuers Worte verfolgten ihn. »Bist du kräftig genug, das Fell zu tragen? Seine Macht vernichtet jeden Mann, der sich dieser Verantwortung nicht würdig erweist.«
    Verdrießlich suchte er nach einem Ausweg.
    Nach kurzem Nachdenken sagte er lächelnd: »Für den Augenblick gebe ich mich mit dem Fell zufrieden. Solange ich das Fell habe, kommt alles andere von selbst du auch.«
    »Wenn du deinen Samen in meinen Schoß säen willst, mußt du mich anbinden wie einen Hund. Aber vergiß nicht, auch du mußt manchmal schlafen du kannst nicht immer auf der Hut sein. Und dann jage ich dir einen Speer in deinen verfluchten Körper. Das schwöre ich bei den Seelenessern der Langen Finsternis.«
    Er nickte geringschätzig und machte auf dem Absatz kehrt. Was konnten die Seelenesser der Langen Finsternis schon gegen die Macht des Weißen Fells ausrichten?
    »Du wirst mir gehören«, rief er ihr über die Schulter zu. Langsam trottete er über den Grat zu dem schimmernden Fell, das inzwischen halb eingeschneit war. »In meinen Visionen habe ich es gesehen!«

KAPITEL 60
    Auf der anderen Seite des Großen Eises erhoben sich die Gipfel der nun fern im Norden liegenden Berge wie ein unüberwindliches Hindernis. Die endlos weite Ebene im Süden leuchtete in Pracht und Fülle und versprach eine sorglose Zukunft. Hier, am Fuße der Hügel, wechselten Föhrenhaine mit offenem Grasland. Das ganze Land glühte in herbstlichen Farben.
    Gänse, die sich zu unregelmäßigen V-artigen Formationen zusammenfanden, zogen gen Süden.
    Schnatternd verständigten sie sich miteinander.
    Der Wind vom Großen Eis brachte Kälte mit sich. Sturmwolken ballten sich am nördlichen Horizont.
    Das Tal am Großen Eis, die neuen Jagdgründe des Volkes, lag geschützt zwischen den Hügeln des Hochlandes. Es war ein reiches Land. Die Menschen genossen ein völlig neues Gefühl der Freiheit.
    Sie bauten neue Unterkünfte, schneiderten neue Kleidung und warteten auf die Lange Finsternis. Die gewaltigen grasbewachsenen Ebenen im Süden lockten. Von den Hügeln hatten sie dort üppigen Wildbestand gesichtet.
    Genau an einem Wildwechsel hatten sie eine Falle angelegt, versteckt im dunklen Schatten der Bäume. Gebrochener Zweig hatte es sich trotz ihrer geschwollenen Fußknöchel nicht nehmen lassen, auf die Suche nach einem geeigneten Platz zu gehen. Ihre Augen überblickten prüfend die Stelle, die sie dafür ausgewählt hatte. Ihr Mund arbeitete unablässig. Grinsend bohrte sie mit ihrem Grabestock in der Erde.
    Grünes Wasser kletterte aus der Grube. Auf der Schulter trug sie das blutige Viertel eines Wapitihirsches. Sie schwankte unter dem Gewicht. Der Knochen drückte schmerzhaft in ihre Schulter.
    Sie fiel fast auf die

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