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Vorzeitsaga 02 - Das Volk des Feuers

Vorzeitsaga 02 - Das Volk des Feuers

Titel: Vorzeitsaga 02 - Das Volk des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen O'Neal Gear , W. Michael Gear
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Wehe.
    »Da.« Wildkirsche nickte, krabbelte zwischen Tanzende Hirschkuhs Beine und brachte sie in die richtige Stellung. »Da kommt Flüssigkeit. Ein kleines bißchen Blut.«
    Zwei Rauchwolken hielt das Bündel weiter über den Nabel und sang mit geschlossenen Augen weiter.
    »Das Kind kommt«, rief Wildkirsche.
    Kleiner Tänzer reckte den Hals, um besser sehen zu können. Vor lauter Aufregung überhörte er die sich nähernden leisen Schritte.
    Entsetzt zuckte er zusammen, als sich plötzlich der Türbehang hob und Schwerer Biber in der Türöffnung erschien. Sein Blick fiel auf Zwei Rauchwolken und das Wolfsbündel. Wie angewurzelt blieb der Geisterträumer stehen.
    Einen Augenblick lang drückte sein Gesicht maßlose Verwunderung aus, doch sofort erfüllte eine dumpfe Wut seine schwarzen Augen und sein glattes, plattes Gesicht verzerrte sich.
    »Was geht hier vor?«
    Salbeiwurzel warf einen Blick über ihre Schulter, Angst flackerte in ihren Augen auf. »Das Baby kommt.«
    Zwei Rauchwolken hörte nicht auf zu singen.
    »Nur noch ein bißchen«, drängte Wildkirsche mit schmeichelnder Stimme und hielt die Hände bereit.
    In seinem Versteck kauernd spürte der Junge, wie sich Finsternis mit der Macht vermischte und herumwirbelte. Schwerer Biber! Er fühlte genau diesen kaum wahrnehmbaren Zorn und Haß, der wie eine schweflige Brise, die auf einer saftigen Wiese Gras und Blumen welken und ersticken läßt, in ihm brannte. Das Wolfsbündel behielt seinen machtvollen Glanz trotz des zerstörerischen Elements.
    »Ah-ha! Presse!« rief Wildkirsche und griff nach etwas, das Kleiner Tänzer nicht sehen konnte. »Es ist da.«
    Tanzende Hirschkuh erbebte, und ihr Bauch wurde flach. Wildkirsche hob das Neugeborene hoch.
    Streifig und feucht lag es in ihren Händen. Der kreischende Schrei des neuen Lebens erfüllte das Zelt.
    Zwei Rauchwolken atmete tief ein und senkte den Kopf. Er drückte das Wolfsbündel an seine Brust, streichelte es ehrfürchtig und sprach flüsternd ein Dankgebet.
    »Es ist ein Mädchen«, wisperte Salbeiwurzel und warf einen verstohlenen Blick hinüber zu Schwerer Biber.
    »Und warum überrascht mich das nicht?« sagte Schwerer Biber, sich drohend unter der niedrigen Decke des Zeltes aufbauend. Der brutale Ausdruck in seinen Augen ließ Kleiner Tänzer wie unter einem eisigen Hauch erschauern.
    »Noch ein Mädchen? Und noch dazu unter dem Einfluß einer bösen Geistermacht geboren!« Schwerer Biber verschränkte die Arme. »Ein wunderbares Geschenk für unser Volk.«
    Tanzende Hirschkuh bewegte die spröden Lippen, brachte aber keinen Laut heraus, sondern starrte mit angstgeweiteten Augen auf den Geisterträumer.
    Sanft sagte Zwei Rauchwolken mit seinem unüberhörbaren Akzent: »Das Wolfsbündel ist nicht böse.
    Es ist…«
    »Genau das, was ich von den Anit'ah erwarte - und von solchen deiner Sorte. Was bist du? Eine Frau im Körper eines Mannes, wie du behauptest? Wenn ich jemals von einem Verfluchten gehört habe, dann bist du das. Und du wagst es, das Geburtszelt zu besudeln?«
    Zwei Rauchwolken schloß die Augen. Sein Gesicht zeigte unendlichen Schmerz.
    »Laß ihn in Ruhe.« Salbeiwurzel wandte sich in kauernder Stellung um. »Das Wolfsbündel hat das Kind geholt.«
    »Ein Mädchen! Ein weiterer überflüssiger Mund zu füttern, und die Männer leiden Hunger.«
    »Das sagst du !« Salbeiwurzels Gesicht lief rot an. »Du kannst nicht den Frauen die Schuld am Hunger geben. Auch wir gehören zum Volk! Warum lenkst du deinen Haß auf uns? Welchen Zweck verfolgst du damit? Willst du das Volk auseinanderreißen? Wenn du so weitermachst, wirst du noch Erfolg damit haben. Wir sind doch keine Tiere!«
    »Oh? Und du glaubst, der Große Weise im Himmel hat nicht…«
    Ich glaube, deine Träume sind falsch.«
    Im Zelt breitete sich lähmendes Schweigen aus. Erst jetzt wurde Salbeiwurzel bewußt, was sie gesagt hatte.
    Draußen kauerte Kleiner Tänzer in der dunklen Nacht. Bei den Worten seiner Mutter erstarrte er, ein Keuchen entrang sich seiner Kehle. Sofort wandten sich aller Augen in seine Richtung.
    »Wer ist da?« fragte Schwerer Biber erstaunt. »Noch ein Verunreiniger des Geburtszeltes?« Er streckte die Hand nach dem Türfell aus, doch im selben Augenblick war Kleiner Tänzer schon auf den Beinen, sprang über die Salbeihaufen und rannte blitzschnell in die Dunkelheit.
    Mit hämmerndem Herzen schlich er um das Zelt des alten Zwei Wapitis und hörte dessen röchelndes Schnarchen. Dann kehrte er auf

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