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Vorzeitsaga 02 - Das Volk des Feuers

Vorzeitsaga 02 - Das Volk des Feuers

Titel: Vorzeitsaga 02 - Das Volk des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen O'Neal Gear , W. Michael Gear
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glaubst du, wer dir diese Macht geträumt hat? Hmm? Kam sie einfach so durch die Luft?«
    »Weißes Kalb!« schrie sie trotzig und hob deren alten Atlatl hoch.
    »Weißes Kalb?« Er lachte und stemmte die Hände in die Hüften. »Ist dir niemals in den Sinn gekommen, daß der Grund für deine Siege, für deinen sogenannten Tanz im Kampf, vielleicht der sein könnte, daß ich - ja, ich, dir mit Hilfe des Wolfsbündels die Kraft dazu gegeben habe?«
    Mit offenem Mund schüttelte sie ungläubig den Kopf.
    Benutze es! Benutze es jetzt! Noch einmal hob er das Wolfsbündel hoch in die Luft und drehte sich langsam. »Ja! Ich tat das! Ihre Macht, ihre Stärke kommt vom Wolfsbündel! Überlegt doch, Leute!
    Denkt gut nach! Was ist die Macht, die uns unsere Ahnen hinterlassen haben? Was ist die Macht des Ersten Mannes? Dies hier« Er schüttelte das Wolfsbündel in der geballten Faust. »Und damit habe ich all euren Mut für euch geträumt.«
    Er wandte sich Tangara zu und sah in ihren Augen, daß ihre Gefühle über ihren Verstand zu triumphieren begannen. Er mußte sie nur noch ein wenig reizen, dann würde sie ihn angreifen und ihm die Rechtfertigung liefern, sie ein für allemal zu vernichten. Er mußte so weit gehen, daß ihr Jähzorn die Oberhand gewann und ihre unkontrollierten Gefühle aus ihr herausbrachen.
    »Deshalb bin ich gekommen, Leute. Ich mußte erkennen, daß Tangara nicht imstande ist, euch zu führen. Sie beschäftigt sich zu sehr mit ihrer Selbsttäuschung über die Macht - sie besitzt nicht die überlegene Kontrolle, die ein Anführer haben sollte. Das Wolfsbündel sagte mir, sie täusche sich selbst und rede sich etwas ein. Sie war falsch gegenüber dem Wolfsbündel! Sie weigerte sich, die Quelle ihrer Macht anzuerkennen und behauptete, sie verdanke die Macht irgendeiner Hexe - die zum Feind gehörte ! Und nun spuckt sie auf den Willen des Wolfsbündels! Aber ich sah. Ich hörte die Stimme des Wolfsbündels. Es sagte mir, ich müsse das Rothand-Volk retten, bevor es zu spät ist!«
    Tangara sammelte all ihre Kraft zu einem Sprung. Ein wahnsinniges Glitzern glomm in ihren Augen.
    Ihre schlanken Finger umklammerten den Griff ihrer Kriegskeule.
    Muß die Zeit genau berechnen. Muß mich ducken, damit sie das Wolfsbündel trifft. Dann hat sie sich selbst vernichtet. Danach wird es niemand mehr wagen, mich herauszufordern! Er funkelte sie triumphierend an. Ihre Wut hatte endgültig über ihre Vernunft gesiegt.
    »Ja, das sagt mir das Wolfsbündel! Ich höre seine Stimme auch jetzt in diesem Moment!« Wieder hob er das heilige Bündel hoch und zwar bewußt so, daß ihr Hieb es unweigerlich treffen mußte.
    »Lügner!« erklang eine Stimme aus der Dunkelheit.
    Tangara erstarrte. Ihr Blick schweifte hinüber zu den abendlichen Schatten.

KAPITEL 25
    Unfähig, sich zu bewegen und sich auf Blutbär zu stürzen, beobachtete Tangara die Näherkommenden. Eine ältere Frau - nein, ein Berdache - humpelte in den Lichtkreis des Feuers. Ein nervöser junger Mann - Reizende Wapitis Ehemann aus dem Kleine-Büffel-Volk -folgte ihm. Er blickte unentwegt auf das Wolfsbündel und sah aus, als litte er Qualen. Ein feiner Schweißfilm glänzte auf seiner Haut, seine Augen leuchteten wie im Fieber. Hinter ihnen trottete ein riesiger schwarzer Wolf her, dessen furchterregende gelbe Augen jeden einzelnen abschätzend anstarrten. Das Tier blieb vor Blutbär stehen und fixierte ihn mit angelegten Ohren.
    »Lügner!« wiederholte der junge Mann mit fester Stimme. »Weißt du nicht, was du getan hast? Wie oft hast du im Namen des Wolfsbündels gelogen? Wie oft hast du …«
    »Kleiner Tänzer.« Mit geschwellter Brust stolzierte Blutbär auf den jungen Mann zu.
    »Und natürlich der unvermeidliche Zwei Rauchwolken. Dieses Mal seid ihr zu weit gegangen. Was soll das?
    Seid ihr hergekommen, um uns auszuspionieren? Wollt ihr herausfinden, wie viele wir sind? Wollt ihr dem Kleine-Büffel-Volk diese Information überbringen?«
    Zwei Rauchwolken sah ihn mit einer Miene an, als habe er etwas Fauliges gegessen. »Das einzige, was ich bis heute nicht begreife, ist, warum dich das heilige Bündel noch nicht umgebracht hat.«
    »Gib es mir.« Kleiner Tänzer streckte die zitternden Hände aus.
    »Vielleicht rettest du dir damit das Leben. Spürst du nicht, wie seine Macht zunimmt, wie sie wächst?«
    Blutbär brach in schallendes Gelächter aus und hüpfte von einem Bein aufs andere. »Mein Leben retten? Du hochmütiger kleiner Narr!
    Das

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