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Vorzeitsaga 02 - Das Volk des Feuers

Vorzeitsaga 02 - Das Volk des Feuers

Titel: Vorzeitsaga 02 - Das Volk des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gear & Gear
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Hausarbeit, schabte Häute und kochte Mahlzeiten.
    Bereitwillig übernahm er alle Pflichten einer Zweitfrau.
    Kleiner Tänzers Vater, Hungriger Bulle, der größte Jäger des Volkes, verhielt sich höflich zu Zwei Rauchwolken. Seine durchaus vorhandene Mißbilligung wurde durch eine tiefe Anteilnahme gemildert, deren Ursache der Junge nie ergründen konnte. Ein Geheimnis umschwebte den Berdachen wie wirbelnder Qualm ein vom Regen benetztes Feuer.
    Kleiner Tänzer störte das nicht im geringsten. In den acht Sommern seines Lebens war Zwei Rauchwolken stets sein bester Freund gewesen. Wenn Kleiner Tänzer ihm von den Stimmen berichtet hatte, die er oft vernahm, hatte er aufmerksam zugehört. Schalten seine Mutter oder sein Vater ihn, lief er zu Zwei Rauchwolken wie andere Kinder zu ihren Großeltern.
    »Du bist also um das Geburtszelt herumgeschlichen?«
    Kleiner Tänzer erstarrte. »Ich…«
    »Du weißt genau, Männer dürfen niemals in die Nähe eines Geburtszeltes. Das ist ein Ort der Frauen.
    Was ist, wenn du durch deine Gegenwart die Macht verändert hast?«
    Beschämt senkte Kleiner Tänzer den Blick auf den Lehmboden. »Ich bin kein Mann. Ich bin nur ein Junge. Ich bin kein Mann, solange ich mir keinen Namen verdient und mich als Mann bewiesen habe.«
    »Und du glaubst nicht, daß sogar ein Junge eine Veränderung auslösen könnte?«
    »Das hat mir die Stimme nicht gesagt. Wenn ich einer Macht nahe komme, merke ich das.«
    »Tatsächlich?«
    Nach einem ausgedehnten Schweigen fügte Kleiner Tänzer hinzu:
    »Es ist so ein Gefühl. Wie… ja, wie die Stille zwischen Blitz und Donner. Nur länger. Bloß ein Gefühl, nichts weiter. Und manchmal diese Stimme.«
    Vor dem Zelt seiner Familie blieb er stehen und wartete. Gebückt verschwand Zwei Rauchwolken im Zelt. Der Junge hörte das Rascheln und Scharren, als der Berdache das Wolfsbündel vorsichtig aus dem schützenden schweren Leder wickelte.
    Dann tauchte Zwei Rauchwolken wieder unter dem niedrigen Eingang auf. Er wiegte das sorgfältig in ein wunderschön gegerbtes Wolfsfell eingeschlagene heilige Bündel in den Armen. Die Pelzhaare leuchteten silbrig-grau im matten Sternenlicht.
    »Wenn du mir nicht glaubst, warum hast du dann das Bündel geholt?«
    Er zeigte auf das Paket im grauen Fell, das Zwei Rauchwolken gegen seine Brust gedrückt trug. Statt einer Antwort strich der Berdache nur sanft mit der Hand darüber und eilte zum Geburtszelt.
    »Sag's mir. Warum?«
    Zwei Rauchwolken stieß einen langen Seufzer aus. »Eines Tages, Kleiner Tänzer, erzähle ich es dir.«
    »Aber ich will es jetzt wissen. Ich verstehe nicht, warum …«
    »Du hast die Adler gesehen, die hoch oben auf den Felsklippen ihre Horste bauen. Du bist hinaufgeklettert und hast einen Blick auf die gerade ausgebrüteten Jungvögel geworfen.«
    »Ja, und der Adler ist im Besitz einer Macht. Ich habe das gefühlt. Ich weiß, wie gerade ausgebrütete Vögel aussehen, ganz flaumig und …«
    »Würdest du einen dieser flaumigen Jungvögel aus dem Nest stoßen?
    Würdest du von ihm, nur weil es ein Adler ist, erwarten, daß er sofort fliegen kann? Wegen seiner Macht?«
    »Ich… Nein.«
    »Dann stoße dich nicht selbst aus dem Nest, bevor deine Flügel kräftig genug sind, dich zu tragen.«
    Bestürzt und verblüfft versuchte Kleiner Tänzer, den Sinn dieser Worte zu erfassen. Heißt das, auch ich besitze Macht? Diese Frage verwirrte ihn, doch eine Wärme begann unter seinem Herzen zu strahlen. Für den Bruchteil eines Augenblicks schien ihn und das Bündel, das Zwei Rauchwolken so fest an sein Herz drückte, ein unerklärliches Strömen zu verbinden. Aber das Gefühl zerbrach wie ein zertretener Salbeizweig, als Tanzende Hirschkuhs jämmerlicher Schrei durch die Wände des Zeltes drang.
    »Warte hier draußen - und laß dich nicht sehen, wenn ich bitten darf.« Dann rief er laut:
    »Salbeiwurzel? Ich bin's, Zwei Rauchwolken. Ich kann helfen.«
    Kleiner Tänzer rannte bereits zu seinem Guckloch, duckte sich hinter den Salbei und kauerte sich vor die kleine Öffnung.
    Er sah den ängstlichen Blick, den seine Mutter Wildkirsche zuwarf.
    Mit gedämpfter Stimme sagte sie: »Es ist der Berdache. Er weiß eine Menge. Bei seinen eigenen Leuten…«
    »Ich weiß.« Wildkirsche reckte das Kinn. »Die Anit'ah sagen, ein Berdache ist mit einer Geistermacht im Bunde. Was mich betrifft, ich glaube das.« Sie hob die Stimme. »Komm rein, Zwei Rauchwolken.«
    Leiser fügte sie hinzu: »Bei der Gnade der Großen

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