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Vorzeitsaga 02 - Das Volk des Feuers

Vorzeitsaga 02 - Das Volk des Feuers

Titel: Vorzeitsaga 02 - Das Volk des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gear & Gear
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Augen. »Vielleicht… vielleicht geht es mir wie dir… ich liebe zu sehr.«
    »Der Wolf wird dich retten. Er nimmt dich mit in seine Höhle und wärmt deinen Körper. Er wird dich begleiten, dich bewachen, für deine Sicherheit und die deiner Familie sorgen, solange ich es gestatten kann. Er ist mein Versprechen an dich.«
    Der Dunst geriet in Bewegung, wirbelte Wolfsträumer hinweg. Als wäre Kleiner Tänzer in einen Teich gesprungen, so hob sich sein Körper, drehte sich, leicht wiegend in der Dünung. Die tröstliche Wärme begann ihn zu verlassen, Kälte durchströmte ihn, sickerte bis ins Mark seiner Knochen. Mit jedem Herzschlag wurde er mehr von dumpfem Schmerz und grauenvoller Angst gepeinigt. Eine hämmernd pulsierende Qual brannte in seinen Schläfen.
    Sich der scharfkantigen Felsen bewußt werdend, die in seinen Körper schnitten, wimmerte er schmerzvoll auf. Er versuchte, sich zu bewegen, doch der Schnee hielt ihn umklammert. Lähmende Kälte peinigte sein zerschundenes Fleisch, der warme dahintreibende Dunst des Todes verflüchtigte sich in einer erbärmlichen Wirklichkeit. Sterbend lag er auf dem Boden, das Licht zog sich zurück und Dunkelheit senkte sich über das Land.
    Blinzelnd hob er den Kopf, seine Lider waren eisverkrustet. Das Zittern hatte aufgehört, ein sicheres Zeichen, daß auch das letzte bißchen Wärme seinen Körper verlassen hatte. Der Tod war so nah.
    Plötzlich löste sich aus dem Weiß eine schwarze Gestalt, schlich näher heran und umkreiste ihn unsicher.
    »Wolf!« Der fremde Klang seiner krächzenden Stimme erschreckte ihn.
    Das große schwarze Tier beschnüffelte sein Gesicht, die Barthaare waren kaum zu spüren, als sie über seine gefühllose Haut strichen.
    Kleiner Tänzer mobilisierte seine allerletzten Reserven und setzte sich schwankend auf. Sein ganzer Körper bestand aus einem einzigen, stechenden Schmerz. Unter größten Qualen richtete er sich auf alle viere auf.
    Fast wäre er wieder umgefallen. Doch im letzten Moment streckte er die Arme aus und klammerte sich für einen Moment an den Wolf.
    Beinahe erwartete er, das Tier würde herumfahren und nach ihm schnappen. Aber der Wolf verhielt sich still. Kleiner Tänzer bewegte sich kriechend auf einen umgestürzten Baumstamm zu und schaffte es, sich daran hochzuziehen und auf die Beine zu kommen.
    Verbissen kämpfte er sich Schritt für Schritt vorwärts, das riesige Tier immer in Sichtweite. Das Grau des Waldes wurde zu düsterem Schwarz, als blicke er durch ein Loch in die Unendlichkeit des Universums. Er taumelte und stolperte im Halbschlaf weiter, sein betäubter Geist gaukelte ihm Wolfsträumers Bild vor.
    »Will nicht sterben«, flüsterte er. »Will nicht…«
    Er stürzte. Der Aufprall erschütterte seinen leidenden Körper.
    Kalt, so entsetzlich kalt. Erschöpft kämpfte er sich hoch, kämpfte… Dann verlor er das Bewußtsein.
    Reizende Wapiti saß auf einem ungemütlich harten, scharfkantigen Findling. Vom Hang aus konnte sie das ganze Tal von den Buffalo Mountains bis hinunter zu den weit entfernten Spitzkuppen überblicken. Ein Gipfel verbarg den fernen Horizont. Sie erinnerte sich an den Abend, den sie mit Kleiner Tänzer hier oben verbracht hatte sie hatte lange neben ihm gesessen und sich schließlich mit ihm vereinigt. Niemals in ihrem Leben würde sie den kummervollen Blick seiner Augen vergessen, als er auf die Ebene hinausgesehen hatte. Die schmerzliche Vorahnung dessen, was er zurücklassen mußte, und größte Verwirrung hatte sich in seinem Gesicht gespiegelt.
    Was für ein grausames Vermächtnis!
    Inzwischen schmolzen die letzten Schneereste auf den Nordhängen.
    Das weißschäumende Wasser des Baches riß Geröll und Erde mit sich, spritzte und stürzte krachend um die Biegungen des breiten Tales.
    Die Weiden waren in der warmen Sonne zum Leben erwacht und zeigten ihr erstes zartes Grün. Über ihr sproß das Gras mit saftigen Halmspitzen durch die braunen Büschel der letztjährigen Vegetation.
    Neues Leben und Farbe waren in die Bergwelt zurückgekehrt, doch nicht einmal die zarten gelben Köpfchen der Butterblumen und die purpurroten Götterblumen brachten Farbe in die Düsterkeit ihrer Gedanken ihr Herz war von einem öden Grau erfüllt.
    Auch die fröhlichen Gesänge der Bluthänflinge und das Schilpen der Sperlingsschwärme konnten ihren Kummer nicht durchdringen. Die sehnsuchtsvolle Erinnerung an Kleiner Tänzer war übermächtig, erfüllte ihr ganzes Leben. Seine Stimme, sein Gesicht,

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