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Vorzeitsaga 02 - Das Volk des Feuers

Vorzeitsaga 02 - Das Volk des Feuers

Titel: Vorzeitsaga 02 - Das Volk des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gear & Gear
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Wolfsbündel ist die Macht des Rothand-Volkes! Oder hast du vielleicht vergessen, wo ich es aufgefunden habe? In deinem Zeh in Schwerer Bibers Lager!«
    »Und du hast es - und damit das Rothand-Volk - in jener Nacht beinahe umgebracht, als du es vom Dreifuß gepeitscht hast. Es hat nur gewartet. Auf mich gewartet.«
    »Gepeitscht?« flüsterte jemand ungläubig. Unruhig scharten sich die Leute um Tangara.
    »Und warum sollte es gerade auf dich warten?« Blutbär grinste höhnisch. Mit dem Wolfsbündel auf dem Arm wich er einen Schritt zurück. Er zuckte kurz zusammen und rieb den Stumpf seines kleinen Fingers an seinem Hemd.
    »Weil er dein Sohn ist, Blutbär«, erklärte Zwei Rauchwolken in das entsetzte Schweigen. »Dein Sohn… und der Sohn von Klares Wasser.«
    »Mein …« Blutbär starrte ihn mit offenstehendem Mund an.
    »Du hast dich nie nach ihm erkundigt. Es hat dich nie interessiert, ob ich das Kind am Leben erhalten konnte. Es war einfacher zu erzählen, das Kind sei gestorben. Weißes Kalb wußte Bescheid.
    Hungriger Bulle weiß es. Ebenso Klappernde Hufe und Reizende Wapiti und all die anderen, die jetzt bei ihnen sind. Seht ihn euch an.« Zwei Rauchwolken deutete auf den jungen Mann. Die traurigen Augen des Berdachen blickten auf die wie betäubt dastehenden Menschen. »Und das Unglück ist, daß er heute nacht seinen Vater töten muß.«
    »Dieses junge Hündchen? Mich töten? Warum?« wollte Blutbär wissen.
    »Weil du ihm nicht geben willst, was rechtmäßig ihm gehört.«
    »Merkst du denn nicht, was du angerichtet hast?« Tränen schimmerten in Kleiner Tänzers Augen. »Du hast beinahe seine Macht vernichtet! Fühl es! Es ruft! Die Macht läßt sich nicht unentwegt mißbrauchen. Nicht einmal die Macht des Wolfsbündels kann das unbeschadet überstehen, was du und Schwerer Biber ihr angetan haben!«
    »Du bist nicht mein Sohn.« Blutbär kicherte leise. »Ein Sohn von mir würde nicht weinend daherkommen und das Wolfsbündel haben wollen. Du bist ein Feind. Das Blut des Kleine-Büffel-Volkes fließt in deinen Adern, Junge.«
    »Ich muß es an mich nehmen… es retten.« Kleiner Tänzer blickte sich in der Runde um. Er bückte sich und hob Tangaras Kriegskeule auf.
    »Du wirst es mir geben. Sofort. Ich muß es erneuern - um die Macht zu retten und die Spirale zu träumen.«
    »Leg die Keule hin, Junge, oder du wirst es bereuen.« Mit funkelnden Augen duckte sich Blutbär.
    Der große schwarze Wolf legte sich auf den Bauch. Mit gesträubtem Fell starrte er Blutbär an. Die bedrohlich zurückgezogenen Lefzen entblößten seine tödlich scharfen Zähne. Unter dem im Feuerlicht glänzenden Fell pulsierten deutlich die kraftvollen Muskeln.
    »Er wird dich töten, Blutbär.« Seufzend schüttelte Zwei Rauchwolken den Kopf. »Die Macht ist gegen dich.«
    »Nein!« bat Kleiner Tänzer flehentlich. Er blinzelte plötzlich.
    »Fühlst du es? Fühlst du es denn nicht? Der Zorn, er wird größer.«
    Ein tiefes böses Knurren drang aus der Kehle des Wolfes.
    »Versuch nicht, irgendwelche Spielchen mit mir zu spielen, Junge!«
    Blutbärs Gesicht begann zu zucken.
    Die Keule entfiel Kleiner Tänzers kraftlosen Fingern. Er schrie auf und taumelte vorwärts.
    Zwei Rauchwolken faßte sich an den Kopf, brach zusammen und preßte die Hände fest auf die Ohren.
    »Was soll das?« brüllte Blutbär. »Was sind das für Spiele? Ihr spielt mit mir?« Bösartig trat er gegen Zwei Rauchwolkens verkrüppeltes Knie. Der Berdache schrie laut auf.
    »Das ist deine letzte Chance!« beschwor ihn Kleiner Tänzer und sank auf die Knie.
    Tangara verspürte plötzlich hämmernde Kopfschmerzen. Sie stöhnte gequält und blickte gehetzt um sich. Blutbär stand fassungslos da, ein merkwürdiger Ausdruck veränderte sein Gesicht. Er grunzte leise und sank langsam in sich zusammen, als habe er die Kontrolle über seine Muskeln verloren.
    Überraschung und Angst glänzten in seinen Augen.
    Der Wolf jaulte leise, als litte auch er Schmerzen.
    Mit ausgestreckten Händen rutschte Kleiner Tänzer auf den Knien vorwärts, griff nach dem Wolfsbündel in Blutbärs zitternden Händen und drückte es fest an seine Brust. Sein Gesicht strahlte.
    Tangara massierte sich unter den Nachwirkungen der heftigen Kopfschmerzen die Schläfen. Blinzelnd stand sie auf und wankte auf unsicheren Beinen nach vorn.
    »Ich…« Blutbär brachte fast kein Wort heraus. Reglos lag er am Boden und starrte zum Himmel hinauf. »Ich… kann… mich nicht… bewegen.«
    Sein

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