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Vorzeitsaga 02 - Das Volk des Feuers

Vorzeitsaga 02 - Das Volk des Feuers

Titel: Vorzeitsaga 02 - Das Volk des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gear & Gear
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wir sind weitab von der Straße.«
    »Trotzdem. Was passiert, wenn sie uns erwischen?« Pete straffte die Muskeln und beförderte die schwere Felsplatte aus dem Loch.
    Angestrengt hielt er einen Augenblick inne und wischte sich den in Strömen von seiner Stirn laufenden Schweiß ab.
    »Dann sagen sie, wir sollen machen, daß wir wegkommen - und daß es gesetzwidrig sei. Sie müssen sich um andere, wichtigere Dinge kümmern … Holz verkaufen, damit der Staat Geld verdient, und die vielen Waldbrände in der Gegend bekämpfen. Die nehmen uns nicht fest.
    Gäben eine verdammt schlechte Figur dabei ab. Sähe doch so aus, als würden sie auf unbescholtenen Bürgern herumhacken. Schließlich gehe ich jeden Sonntag in die Kirche.«
    Burt hob eine weitere Schaufel mit Erde und streute den Inhalt in das Sieb. »He! Sieh dir das an.
    Perlen aus Knochen. Siehst du, wie sie die poliert haben?«
    Er stopfte den Fund in einen Sack. »Ja, an solchen Plätzen muß man weiterarbeiten, dann findet man auf die Schnelle mal eine Menge Pfeilspitzen. Die meisten, die im Freien Rumliegen, hat schon irgendeiner aufgesammelt.«
    »Ha.« Der Blonde beugte sich vor und blickte nachdenklich blinzelnd auf die flache Felsplatte, die er aus dem Loch gehoben hatte. Mit der Hand wischte er darüber und säuberte die Rillen.
    Verblüfft starrte er auf die Wand. »Sieh dir das an. Irgend etwas ist in diese Wand eingemeißelt. Sieht aus wie eine Spirale … aber ich habe das Ding in zwei Teile gehackt.«
    »Was? Eine Spirale?« Der grauhaarige Mann bückte sich und warf einen argwöhnischen Blick auf den Stein. »So eine hab' ich noch nie gesehen. Meist ist darauf Viehzeug oder ähnliches abgebildet.
    Verdammt schade, daß das Ding kaputtgegangen ist.
    Sonst könnten wir es herausmeißeln. Gäbe eine hübsche Kaminplatte ab. Vielleicht können wir's zusammenkleben oder so. Das nächste Mal bringen wir einen Meißel mit. Probieren wir mal, ob wir die andere Hälfte herausschlagen können. Wenn sie wieder auseinanderbricht, dann, zum Teufel, kann man's auch nicht ändern.«
    »Und der Forstdienst kümmert sich überhaupt nicht um solche Sachen?«
    »Nee. Und falls doch, wir machen doch bloß Kleingeld. Was sind schon die paar hundert Dollar, wenn wir mal ein paar Pfeilspitzen verkaufen? In Utah drüben gibt's Burschen, die schlagen dreißigtausend aus einer Anasazi-Schüssel raus.«
    »Wette, denen brummen sie einige Jährchen dafür auf.«
    »Yeah, vielleicht. Aber ich kann mich erinnern, daß vor etlichen Jahren ein paar Typen in den Felsen südlich von hier eine Mumie gefunden haben. Du weißt schon, so 'ne Art zähe, vertrocknete Leiche.
    So'n Ding, wie's die Ägypter haben. Eines Abends waren die Jungs besoffen, banden dem Ding ein Seil um den Hals und ließen es am nächsten Telefonmasten baumeln. Dafür haben sie nur ein paar hundert Dollar Geldstrafe gekriegt und Bewährung.«
    »Verdammt! Ich hab' mehr gekriegt für 'ne Schlägerei in der Bar!«
    Der ältere Mann grinste und zeigte dabei seine braunen Zähne.
    »Siehste, Kleiner, 'ne Schlägerei ist schlimmer als das bißchen Buddeln.«
    Eine Weile arbeiteten sie schweigend weiter. Der Jüngere schaufelte Erde hinauf zu dem älteren Mann und lauschte dabei dem Zischen des Siebes.
    »Und wie ist das mit den Geologen? Sind die nicht stocksauer, wenn alle diese Fundstellen ausgeräumt werden?«
    »Die Archäologen.«
    »Ha?«
    »Die Archäologen. Nicht die Geologen. Na ja, die meckern und jammern. Aber wer hört schon auf die? In den Büchern stehen 'ne Menge Gesetze, aber bei all dem Mist, den die in Washington zur Zeit so verzapfen, wer zum Teufel schert sich da schon um 'nen Haufen toter Indianer?«
    »Halt! Ein Treffer!« Der ältere Mann fischte eine weiße Geschoßspitze aus Hornstein aus dem Sieb, hielt sie ans Licht und säuberte sie mit dem Daumen von der Erde.
    »Was ist das?« fragte Pete, als er sie schließlich zu sehen bekam.
    Mit funkelnden Augen hielt er die Spitze hoch.
    »Sieht aus wie die Spitzen vom Medicine Lodge Creek. Wahrscheinlich an die achttausend Jahre alt.
    Könnte so ihre, na, fünfundsiebzig bis achtzig Dollar wert sein.«
    »Wow!« Grinsend befühlte Pete den Stein. »He, die verkaufe ich nicht. Das ist meine erste!«
    »Yeah, kannst sie behalten.« Burt schüttelte den Kopf. »Verfluchte Regierungsheinis. Machen Gesetze gegen alles und jeden. Aber wenn's drauf ankommt, kümmern sie sich um gar nichts. Da unten in der Reservation kreischen die Rothäute empört auf,

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