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Vorzeitsaga 02 - Das Volk des Feuers

Vorzeitsaga 02 - Das Volk des Feuers

Titel: Vorzeitsaga 02 - Das Volk des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gear & Gear
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strahlen, eine Heiterkeit erleuchtete die Dunkelheit seiner Seele. Das Fleisch in seinem Magen brachte seinen Gliedmaßen die Kraft zurück.
    Konnte Schwerer Biber dieses strahlende Licht nicht fühlen? Wenn Schwerer Biber wirklich mit den Geistern träumte, mußte er wissen, daß das Fleisch rein war. Dann mußte er vom Einverständnis der Großen Antilope im Himmel wissen. Er mußte es einfach wissen!
    Unweigerlich kehrten seine Gedanken immer wieder zu dem Geisterträumer zurück.
    Schauder überliefen ihn bei der Erinnerung an die Angst in den Augen seiner Mutter. Wenn seine Mutter… Ein eisiger Wind der Furcht stieg aus den Tiefen seiner Seele auf und versetzte ihn in Angst und Schrecken. Was konnte er tun? An wen konnte er sich wenden?
    Die Leute nahmen die hart gewordenen Fleischstreifen von den Salbeisträuchern und packten sie zusammen. Sogar die dicken Stücke, die sich im Innern noch ein wenig weich anfühlten, hatten auf der Außenseite bereits eine feste Kruste. So konnten die Fliegen ihre sich später in Maden verwandelnden Eier nicht mehr darin ablegen. Aber die Kojoten waren natürlich hinter den Fleischstücken her. Um sie vom Stehlen abzuhalten, ging er hinüber zum Rand des Platzes, auf dem sie das Fleisch ausgelegt hatten, hob die Hosenklappe und urinierte. Dies war eine bewährte Methode seines Volkes zum Fernhalten von Kojoten, aber die Raben kümmerten sich nicht um derlei Markierungen. Sie mußten weggejagt werden. Am Schlimmsten war, daß sie ihren Kot auf das Fleisch fallen ließen.
    Die schmierigen weißen Exkremente mußten sorgsam herausgeschnitten werden. Wenn er die Wahl hätte, dachte er grimmig, würde er trotzdem die Raben allemal Schwerer Biber vorziehen.
    »Schwerer Biber!« Er blickte hinunter auf die trockene Erde, die sein Wasser bespritzte. »Auf dich, Schwerer Biber! Genau das bist du wert.«
    Ein dunkler Schatten senkte sich über ihn. Urinierend drehte er sich um und blickte geradewegs in die zwischen fast geschlossenen Lidern hervorblitzenden Augen des Geisterträumers. Die Stimme blieb ihm im Halse stecken. Wie gelähmt starrte er den Mann an.
    Sein Penis zeigte direkt auf Schwerer Biber.
    »Soll das eine Begrüßung sein? Du hast zuviel von deiner Mutter, Junge. In den nächsten Tagen werden wir uns darum kümmern. Ich verspreche dir, diesen Vorfall vergesse ich nicht.«
    Ein heiseres Krächzen drang aus Kleiner Tänzers Kehle. Schwerer Biber ging bereits weiter, Bösartigkeit hinterlassend wie die drohenden Schatten einer schwarzen Hagelwolke.
    Jeder Schlag seines Herzens pumpte lähmende Angst in Kleiner Tänzers Schläfen. Er rannte los, sich der plötzlich eintretenden Stille bewußt, und sah, wie Schwerer Biber schnurstracks auf Salbeiwurzel zuging.
    Im Gesicht seiner Mutter ging eine seltsame Verwandlung vor. Die normale, gesunde Tönung ihrer Haut verblaßte schlagartig. Kleiner Tänzer kannte sie sehr gut, doch wußte er den fremden Glanz in ihren Augen nicht zu deuten. Vorsichtig schlug er einen großen Bogen um Schwerer Biber. Bei seiner Mutter angelangt, klammerte er sich am Saum ihres Kleides fest. Eine noch nie zuvor verspürte Angst ergriff von ihm Besitz.
    »Aha.« Schwerer Bibers Stimme klang fast schmeichelnd. »Du hast die Verunreinigung also fortgesetzt?« Seine Lippen kräuselten sich zu einem spöttischen Lächeln.
    »Ich habe Frieden mit den Antilopen geschlossen.« Die Stimme seiner Mutter hörte sich heiser an.
    »Du hast sie beschmutzt, Frau!«
    Die Spannung unter den Leuten stieg spürbar. Bei dem zornigen Unterton in Schwerer Bibers Stimme wichen sie einen Schritt zurück.
    »Das behauptest du?
    »Hör sofort auf damit, Frau. Das ist deine letzte Chance.
    Bitte mich, vielleicht singe ich dann für dich. Zeig mir, daß du deine Eigenmächtigkeit bereust, und ich werde mein Bestes geben, die Geisterwelt zu besänftigen und um die Reinigung von deiner Beschmutzung zu bitten.«
    Kleiner Tänzer, der sich dicht an seine Mutter drängte, spürte das Zittern ihrer angespannten Muskeln.
    »Ich würde sogar singen, um dich zu retten, obwohl du …«
    Entsetzt hörte Kleiner Tänzer seine Mutter lachen.
    Schwerer Biber zuckte zusammen, als hätte man ihn geschlagen.
    Ihr Lachen war peitschend wie ein Hieb mit einer Yucca. »Du willst für mich singen? Für die Frau, die dich abgewiesen hat? Was soll ich tun? Dich bitten soll ich? Dir meinen Körper überlassen? Ah, ich sehe es in deinen Augen. Du bist kein Träumer und kein Sänger.
    Du bist die

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