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Vorzeitsaga 02 - Das Volk des Feuers

Vorzeitsaga 02 - Das Volk des Feuers

Titel: Vorzeitsaga 02 - Das Volk des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gear & Gear
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die Luft ab, und ein peinigendes Läuten erdröhnte in seinen Ohren.
    Zwei Rauchwolken schrie auf wie ein verwundetes Kaninchen.
    »Seht ihr? Seht ihr, was die Verunreinigung angerichtet hat? Sie hat diesen armen kleinen Jungen in ein Tier verwandelt! Das ist das Böse, das wir uns selbst zu verdanken haben! Das Böse hat sich in unsere Mitte eingeschlichen, und wir haben nichts dagegen unternommen. Und ihr wundert euch, warum es nicht regnet?
    Warum das Gras für die Büffel nicht grün und üppig wächst? Warum aber sollte ein achtbarer Geist Menschen, die eine solch bösartige Besudelung unter sich dulden, Wild schicken?«
    Zustimmendes Gemurmel erhob sich unter dem Volk.
    »Verflucht seist du, Schwerer Biber!« Wildkirsches alte Stimme durchschnitt klirrend die Luft. »Hast du noch nicht genug angerichtet? Quälst du jetzt noch…«
    »Schweig, Alte! Du gehörst auch dazu. Sorgt dafür, daß sie verschwindet. Bringt sie weg, bevor sie den Zorn der Geistermächte auf uns zieht!«
    Wildkirsche schrie auf, als die Leute sie zu treten begannen.
    Als ihn seine gemarterten Lungen wieder zu Atem kommen ließen, begann Kleiner Tänzer hemmungslos zu weinen. Die Schmerzen, die Zwecklosigkeit seiner Rebellion und die Demütigung waren zuviel für ihn. Er litt qualvoll unter der Ungerechtigkeit und der brutalen Gewalt, am meisten aber unter seiner Hilflosigkeit. Ein Strom von Tränen ergoß sich aus seinen brennenden Augen und vermischte sich mit dem Blut, das aus seiner Nase lief. Jeder einzelne Knochen im Leib schmerzte ihn.
    »Du bist nicht gegangen, Berdache?« Schwerer Bibers Stimme durchsickerte Kleiner Tänzers Geist wie Öl, das von trockenem Leder aufgesogen wird. »Du hast dich entschieden. Das Böse, das in dir steckt, wird heute vernichtet. Jemand soll mir eine Keule bringen.
    Heute singen wir auf das Ende der Verunreinigung. Heute tanzen wir gemeinsam den verderblichen Einfluß des Berdachen hinweg. Mit vereinten Stimmen rufen wir die Geistermächte! Sie sollen sehen, daß unser Volk rein ist! Bald wird der Regen kommen. Bald kehren die Büffel zurück.«
    »Rein durch mein Blut?« rief Zwei Rauchwolken. »Durch Mord?«
    Kleiner Tänzers Herz erstarrte. Mit Mühe unterdrückte er ein Schluchzen und wischte sich mit dem Ärmel über die tränennassen, vom Weinen verschwollenen Augen. Schwerer Biber baute sich mit vor Erregung hochrotem Kopf vor dem auf dem Boden kauernden und fassungslos den Kopf schüttelnden Zwei Rauchwolken auf. Flehend hob der Berdache die Hände.
    Trotz seiner furchtbaren Schmerzen schleppte sich Kleiner Tänzer zum Eingang seines Zeltes. Er blickte hinein, doch auch die vertrauten Gegenstände im Inneren boten keinen Trost.
    Grinsend und hüpfend drängte sich Feuer in der Nacht durch die Menge. In seiner rechten Hand schwenkte er wie eine Trophäe einen Hammer mit Holzgriff. Der schwere Hammer bestand aus einem in Form geschlagenen Steinkopf, gehalten von einem daumendicken Stock aus grünem Weidenholz, der in einer Krümmung über den Kopf führte und als Griff diente. Über das Werkzeug gespanntes Rohleder hielt die Konstruktion zusammen.
    Zwei Rauchwolken begann zu zittern. Voller Entsetzen starrte er auf den Hammer, den Schwerer Biber würdevoll von Feuer in der Nacht entgegennahm. »Nein«, flüsterte er. »Tu es nicht.«
    Schwerer Biber hob den Hammer und bot ihn dem Himmel dar.
    »Heute, Großer Weiser im Himmel, reinigen wir uns, damit wir uns deiner Wahrheit würdig erweisen!
    Sieh diesen Akt der Demut! Sieh das Volk, das sein Gesicht wieder zu dir und deinem Pfad des Lichts erhebt! Sieh her, Vater Sonne! Wir vernichten den Unrat in unserer Mitte!«
    Zwei Rauchwolkens Kehle war wie zugeschnürt, mit gehetztem Blick suchte er nach einem Fluchtweg. Doch die Leute umringten ihn.
    Immer enger schloß sich der Kreis. Es gab kein Entkommen.
    Kleiner Tänzer, von Todesangst gepackt, blickte sich verzweifelt im Zelt um, doch da waren nur die Felle und das kalte Feuerloch und der leere Platz, auf dem einmal das Wolfsbündel gelegen hatte.
    Daneben lag Zwei Rauchwolkens Grassammlung in der Lederrolle und … »Ich rufe euch, Geister im Himmel! Ich rufe euch als Zeugen!«
    »Nein!« kreischte Zwei Rauchwolken und kroch rückwärts, während Schwerer Biber mit hocherhobenem Hammer vortrat. Das breite Gesicht des Schamanen war nur noch eine verzerrte Grimasse. In selbstgerechter Wut fletschte er die Zähne.
    Kleiner Tänzers vor Angst starre Hände packten das Holz. Er drehte sich um und

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