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Vorzeitsaga 02 - Das Volk des Feuers

Vorzeitsaga 02 - Das Volk des Feuers

Titel: Vorzeitsaga 02 - Das Volk des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gear & Gear
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versprochen, Jäger. Halte dein Versprechen. Drei Zehen, Schwarze Krähe, paßt auf, daß er keine Dummheiten macht.«
    Nach diesen Worten eilte Weißes Kalb keuchend vor Anstrengung weiter. Hungriger Bulle folgte ihr auf dem Fuß. Die Angst trieb ihn unaufhaltsam vorwärts.
    »Laßt den Jungen los!« Die Stimme der alten Frau knallte wie ein Peitschenhieb durch die Luft.
    »Sofort!«
    »Weißes Kalb!« rief Zwei Rauchwolken.
    »Weißes Kalb?« Unsicher sah ihr Schwerer Biber entgegen, den tödlichen Hammer noch immer zum Schlag bereit. »Die Hexe«
    »Laßt den Jungen los!« Feuer in der Nacht schluckte und gehorchte.
    Der mit Steinen wirft hielt der von ihr ausgehenden magischen Kraft etwas länger stand, doch dann lockerte auch er seinen Griff. Der Junge konnte sich losreißen und warf sich laut schreiend in Hungriger Bulles Arme, wo er hemmungslos zu weinen begann. Hungriger Bulle preßte ihn fest an sich, er spürte das verzweifelte Verlangen des Jungen nach Geborgenheit. Mit sanfter Stimme flüsterte er beruhigend auf ihn ein.
    Zwei Rauchwolken kroch auf allen vieren rasch aus der Reichweite von Festes Holz. Die qualvollen Schmerzen in seinem Bein zwangen ihn, sich mit Hilfe der Hände Vorwärtszuziehen.
    »Wer bist du?« verlangte Schwerer Biber zu wissen. »Eine neue Verunreinigung? Was willst du hier?«
    Sie machte auf dem Absatz kehrt. Die beiden standen sich von Angesicht zu Angesicht gegenüber. Die Leute verhielten sich abwartend.
    Schockiert verfolgten sie das Geschehen. »So.«
    Sie schüttelte den Kopf und versuchte, wieder zu Atem zu kommen.
    »Ist das Volk schon so weit heruntergekommen?«
    »Was willst du hier, HEXE?« fragte Schwerer Biber gebieterisch und näherte sich ihr, drohend den Hammer schwingend.
    »Wenn du ein Träumer wärst, mein Junge, wüßtest du es.« Sie blickte ihm direkt in die Augen, und er blieb stehen. »Aber das bist du nicht, stimmt's? Du hast das Kind nicht rufen hören?« Sie machte mit dem Kopf eine ruckartige Bewegung hinüber zu Kleiner Tänzer. »Du hast seine Träume nicht verstanden? Machst du das immer so? Quälst du immer, was du nicht verstehst?«
    An die Umstehenden gewandt, rief sie: »Stimmt das? Ist es mit euch bereits so weit gekommen, daß ihr wirkliche Macht nicht mehr erkennt}«
    Ein leises Raunen begleitete ihre Worte.
    Weißes Kalb spuckte aus, um ihren Abscheu zu verdeutlichen.
    »Verschwinde!« schrie Schwerer Biber und kam wieder auf sie zu.
    »Ich erkläre dich als Verunreinigung! Verschwinde mitsamt deinem schmutzigen Gesindel!«
    Weißes Kalb krümmte den Rücken, schüttelte die Rückentrage ab und hob die Hände. »Und wenn nicht? Willst du mich verfluchen?«
    »Ich verfluche dich auf der Stelle, Hexe! Am vierten Tag wird dein Körper…«
    »Ach, halt den Mund! Du würdest einen Fluch nicht einmal dann erkennen, wenn er den Kopf aus dem Gras streckt und dich in den Hintern beißt. Wo ist die Mutter des Jungen?«
    Die Leute begannen zurückzuweichen. Eine Gasse öffnete sich und gab den Blick auf eine junge Frau frei, die mit ausgestreckten Gliedern auf dem Boden vor einem schäbigen Zelt lag.
    »Oh… nein…« Hungriger Bulle erstarrte, den weinenden Kleiner Tänzer an seine Brust gedrückt. Die schmerzhafte Wahrheit durchzuckte seinen Leib, schien jede Faser seines Herzens zu durchtrennen.
    Seine Seele weinte und schrie gequält auf. Mit tränenverschleiertem Blick stürmte er vorwärts. Er nahm sie in seine Arme. Tränen unsäglichen Leids benetzten ihr bleiches Fleisch und tropften auf die unter ihren aufklaffenden Handgelenken rotgefärbte Erde.
    Blinzelnd hob er sein Gesicht zur Sonne empor, vergeblich gegen den überwältigenden Schmerz ankämpfend.
    »Warum? Wie? WER HAT DAS GETAN?«
    Weißes Kalb rührte sich nicht vom Fleck und hielt den losstürmenden Hungriger Bulle nicht auf. Zu den beiden Jägern sagte sie leise: »Ich glaube, er braucht jetzt eure Hilfe.«
    Niemand bewegte sich, als Schwarze Krähe und Drei Zehen hinter dem Freund hereilten.
    »Ich verfluche dich!« wiederholte Schwerer Biber. »Bei der Sonne dort oben am Himmel erkläre ich dich für unrein und böse.«
    »Du erklärst gar nichts.« Sie reckte den Hals. »Du hast also Salbeiwurzel umgebracht?«
    »Er hat sie in den Selbstmord getrieben«, schrie Zwei Rauchwolken mit überschnappender Stimme.
    »Mit Tanzende Hirschkuh hat er es genauso gemacht. Er hat das Wolfsbündel geschändet - es in den Dreck geworfen und davongejagt. Es ist fort.«
    Weißes Kalb keuchte und

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