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Vorzeitsaga 02 - Das Volk des Feuers

Vorzeitsaga 02 - Das Volk des Feuers

Titel: Vorzeitsaga 02 - Das Volk des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gear & Gear
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rannte schreiend hinaus, um einen letzten verzweifelten Versuch zu wagen.
    Jemand rief eine Warnung. Schwerer Biber hielt mitten im Schlag inne. Mit weitaufgerissenen Augen sprang er zurück und stolperte dabei über seine eigenen Füße. Er stürzte genau in dem Moment, als Kleiner Tänzer ihm Blutbärs Speer in den Leib zu rammen versuchte.
    Der Warnruf ersparte ihm eine ernsthafte Verletzung. Schwerer Biber fühlte, wie er das Gleichgewicht verlor und seine Beine unter ihm nachgaben. Mit wild fuchtelnden Armen stürzte er zu Boden.
    Als der Junge den Speer nach ihm stieß, rollte sich Schwerer Biber instinktiv zur Seite. Anstatt ihm den Bauch aufzuschlitzen, erwischte die Speerspitze nur das Leder seines Hemdes und riß es auf. Die rasiermesserscharfe Steinkante zog eine brennendheiße Spur unter seiner Kleidung.
    »Ergreift ihn! Er hat versucht, mich umzubringen!« kreischte er.
    Da sich die Speerspitze in den Falten des Hemdes verfangen hatte, wurde dem Jungen der Schaft aus den schwachen Händen gerissen.
    Er geriet ins Stolpern.
    Blitzschnell warf sich Feuer in der Nacht auf Kleiner Tänzer.
    Er zerrte den Jungen hoch und brüllte wütend auf, als dieser ihn derb gegen die Kniescheibe trat. Eine wild um sich schlagende Faust traf die Backe des älteren Jungen.
    Unter wütendem Knurren schlug Feuer in der Nacht Kleiner Tänzer mitten ins Gesicht. Der blinzelte benommen, und Feuer in der Nacht begann dem Kleinen die geballten Fäuste in den Bauch zu hämmern.
    Kleiner Tänzer wimmerte jämmerlich und leistete keinen Widerstand mehr.
    Erleichtert atmete Schwerer Biber auf.
    Er hatte überlebt. Er tastete seine Gliedmaßen ab und zuckte zusammen, als die brennende Wunde zu pochen begann. Langsam kam Schwerer Biber auf die Beine. Er mußte sich zwingen, das Zittern seiner Beine zu unterdrücken. Noch immer unter dem Eindruck des Schocks hob er sein Hemd hoch und untersuchte seine Verletzung.
    Aus einer langen Schnittwunde floß Blut. Der Speerspitze war an einer Rippe abgeprallt und hatte ein Stück weit die Haut aufgeschlitzt, bevor sie sich in der dicken Lederhaut seines Hemdes verfangen hatte.
    Der Schreck saß Schwerer Biber noch in den Knochen, doch nun wallte glühender Haß in ihm auf.
    »Du bist böse, Junge! Du wolltest einen Angehörigen deines Volkes ermorden. Ich kann dich nicht mehr retten. Der verderbliche Einfluß der niederträchtigen Macht der Anit'ah geht bereits zu tief.« Mit dem Handrücken schlug er den kläglich wimmernden Jungen brutal ins Gesicht. Der Schrei, den dieser ausstieß, befriedigte den Geisterträumer tief in seinem Innersten. Wieder und wieder schlug er auf den Jungen ein. Die sichtbaren Spuren der Schläge steigerten sein Hochgefühl ins Unermeßliche.
    »Haltet ihn fest. He du, Der mit Steinen wirft. Pack ihn am anderen Arm. Zu viel von dem Berdachen steckt in ihm. Seine Seele ist verrottet, sie kann nicht mehr gerettet werden. Heute reinigen wir das Volk… das ganze Volk.« Und danach wird niemand mehr an meiner Macht zweifeln!
    »Beim Ersten Mann«, schrie Zwei Rauchwolken gellend. »Du darfst ihn nicht töten! Er ist doch noch ein Kind!« »Festes Holz, sollte dieser Abschaum der Anit'ah noch ein Wort sagen, tötest du ihn.«
    Hämisch lächelnd blickte Schwerer Biber auf den Berdachen hinunter. »Mach dir keine Sorgen. Schon bald folgt deine Seele der des Jungen. Ich spreche in vollem Ernst.
    Heute reinige ich das Volk, gleichgültig, wieviel Blut ich vergießen muß.«
    Zwei Rauchwolken schloß die Augen, als Festes Holz sich drohend vor ihn hinstellte.
    Schwerer Biber hob den Hammer auf und schwang ihn durch die Luft.
    Er wollte zuerst die Balance der Waffe prüfen. Entsetzt sahen die Leute zu. Manche schlugen sich vor Grauen die Hand vor den Mund, andere bedeckten mit den Händen die Augen. Niemand sprach ein Wort. Niemand trat vor, um Schwerer Biber aufzuhalten. Seine Führung wurde nicht mehr angefochten.
    Kleiner Tänzer wimmerte hilflos. Schon ergriffen ihn die beiden Jungen, nahmen ihn in ihre Mitte und rissen seine Arme auseinander. Siegestrunken starrte Schwerer Biber in die furchtglänzenden Augen des Kindes. Er hob den Hammer hoch über den Kopf und zielte auf die Stelle am Schädel des Kindes, wo sein Schlag landen sollte.
    Hungriger Bulles Herz hämmerte. Er konnte sich kaum erinnern, jemals eine so entsetzliche Angst verspürt zu haben.
    Unruhig spähte er über Weißes Kalbs hin und her schwankende Gestalt hinweg.
    Noch immer führte die alte Frau die

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