Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vorzeitsaga 03 - Das Volk der Erde

Vorzeitsaga 03 - Das Volk der Erde

Titel: Vorzeitsaga 03 - Das Volk der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gear & Gear
Vom Netzwerk:
mehr.«
    Weiße Esche wurde blaß. »Hier geht es nicht nur um Plünderung. Hier ist ein ganzer Stamm durchgekommen. Darum all die neuen Vorratsgruben … als Wintervorrat.«
    »Der Stamm der Gebrochenen Steine?« Unruhig blickte sich Stilles Wasser um. Plötzlich wurde ihm bewußt, daß sie die ganze Zeit beobachtet werden konnten.
    »Wer sonst?« knurrte Weiße Esche. »Der Marsch vom Land des Wolfsvolkes hierher ist nicht allzu weit. Weißt du von anderen Stämmen, die in den Süden unterwegs sind?«
    »Komm, verschwinden wir. Je eher, desto besser.« Er schulterte das Gepäck, und sie brachen eiligst auf. Plage folgte ihnen unruhig. Immer wieder verharrte er und beschnüffelte seine alten Lieblingsplätze.
    Eine grimmige Verzweiflung erfaßte Stilles Wasser. Er konnte den Anblick von Rittersporns Körper nicht vergessen. Wie lange dauerte es wohl noch, bis die Maden in seinem und Weiße Esches Fleisch herumkrochen? Er blickte zu ihr hinüber und betete, sie möge sich gegen Tapferer Mann behaupten können.
    »Frag sie, wie weit es bis zum nächsten Lager ist.« Auf Windläufers Aufforderung hin wandte sich Salbeigeist an die Frau aus dem Dornbusch-Lager, die mit gesenktem Kopf und im Schoß gefalteten Händen vor ihnen kniete. Sie trug ein schweißgetränktes Rehlederkleid, das einmal bunt bemalt gewesen war. Inzwischen waren die Farben längst verblaßt zusammen mit den Hoffnungen ihres Volkes. Salbeigeist übersetzte die Frage in die Sprache des Erdvolkes.
    Espe saß zur Linken Windläufers und blickte die Frau forschend an. Neben ihr hockte Heißes Fett, einen Arm auf das aufgestellte Knie gestützt, das verwitterte Gesicht in nachdenkliche Falten gelegt.
    Schwarzer Mond saß rechts neben Windläufer, hinter ihm thronten Einziger Mann und Feuerkaninchen.
    Die Zeltwände waren hochgerollt, damit die Luft zirkulieren konnte, doch selbst am späten Abend blies der Wind fast unangenehm warm.
    Im Dornbusch-Lager herrschte emsige Geschäftigkeit. Einige der gefangenen Frauen stampften und mahlten Reisgrassamen. Das Klappern und Schaben der Mahlsteine vermischte sich mit dem Wehklagen einer Frau, die um ihren Mann trauerte.
    Im Hintergrund hoben und senkten sich die Stimmen der über ihre triumphalen Siege palavernden Schwarzspitzen-Krieger.
    Salbeigeist übersetzte die Antwort der Frau. »Sie sagt, das Roterde-Lager befinde sich kaum mehr als eineinhalb Tagesmärsche von hier im Osten, dahinter soll das Sumpfwiesen-Lager liegen. Auf weitere Lager treffen wir im Süden in der Gegend des Silver Snake River. Im Westen entlang des Sage Grouse River sind ebenfalls noch Lager.«
    Schwarzer Mond grunzte. »Anscheinend nimmt das gar kein Ende mehr.« Er stützte das Kinn in die Hand. »Wir haben genug Frauen drei für jeden Krieger. Wenn das so weitergeht, haben wir zu viele neue Frauen. Das könnte gefährlich werden.«
    »Und das Land, das wir unter Kontrolle halten müssen, wird immer größer«, ergänzte Feuerkaninchen.
    »In wie viele Gruppen sollen wir uns denn noch teilen?«
    Windläufer bedachte Espe mit einem bedeutungsvollen Blick. Sie hatte ihn bereits auf diese Frage vorbereitet.
    »Wir haben ein herrliches Land in Besitz genommen«, fügte Heißes Fett hinzu. »Aber was fangen wir nun damit an? Wir können jetzt nicht einfach mit den Eroberungen aufhören und die anderen Lager unbehelligt lassen, sonst schlagen sie Alarm und gehen auf den Kriegspfad. Noch haben wir das Überraschungsmoment auf unserer Seite, bisher konnten wir jedes Lager überrumpeln. Wie sollten auch zwei mal zehn Krieger gegen unsere Übermacht bestehen? Aber von hier aus liegen Lager in alle Richtungen verstreut. Was sollen wir tun?«
    Fragend zog Schwarzer Mond die Augenbrauen hoch und blickte Windläufer erwartungsvoll an.
    Windläufer und Espe hatten die ganze Nacht hindurch Pläne geschmiedet. Nachdem er ihre Entscheidung ein letztes Mal kurz überdacht hatte, schlug er sich klatschend mit den Händen auf die Knie und verkündete: »Wir müssen uns aufteilen.«
    »Und auf den Vorteil unserer zahlenmäßigen Überlegenheit verzichten?« Feuerkaninchen schüttelte den Kopf. »Das ist verrückt!«
    Windläufer lächelte. »Ich sehe keine andere Möglichkeit.« Er schwieg einen Augenblick, ehe er hinzufügte: »Ich glaube, ich weiß, wie wir das Risiko verringern können.«
    Lachend hieb sich Einziger Mann mit der geballten Faust in den Bauch. »So etwas habe ich mir schon gedacht. Komm, laß hören.«
    Nachdenklich zählte Windläufer die

Weitere Kostenlose Bücher